Der bescheidene Diamantenbillionaer
Der bescheidene Diamantenbillionaer
Den naechsten Billionaer auf meiner Liste traf ich durch einen Lehrerkollegen im Goethe Institut, Herrn Dr. Mehta, der an einer deutschen Universitaet promoviert hatte. Er wusste bescheid ueber meine Faehigkeit fuer technisches Deutsch und fragte mich, ob ich einen gewissen Herrn Mehta und seiner Nichte helfen konnte. Der Treffpunkt war das groesste oeffentliche Krankenhaus in Mumbai. In einem Gebaeude des Krankenhauskomplexes stand Frau Ashaben Mehta. In einem grossen Raum im Erdgeschoss zeigte sie mir etwa 40 sehr grosse Holzkisten. Anscheinend hatte ein anderer Herr Dr. Mehta, diesmal ein Mediziner in Deutschland, eine grosse Anzahl von Arztmustern (Mediakmente) gesammelt und diese nach Indien verschifft, damit diese kostenlos an Beduerftige verteilt werden konnten. Irgendwann mal merkte man, dass alle Muster deutsche Textbeschreibung hatten. Also kam die ganze Menge nach Mumbai zu Diwaliben Mafatlal Mehta Trust, einer Treuhandorganisation, genannt nach der verstorbeen Frau von Mafatlal Mehta, dem Diamantenbillionaer. Die Anzahl der Aerztemuster war etwa 400,000 bis 500,000. Es war unmoeglich fuer eine einzige Person dies zu tun. Ich erklaerte dies Frau Mehta und es wurde vereinbart Herrn MAFATLALBHAI MEHTA am naechsten Tag in seinem Buero zu treffen.
MAFATLALBHAI hatte keine grosse Ausbildung und kein Studium an einer Universitaet. Aber durch sehr viel Arbeit hatte er sein erstes Diamantengeschaeft in Antwerpen in Belgien etabliert und in den naechsten Jahren gab es Geschaefte in New York, London, Paris , Singapore und Hong Kong. Er wollte, dass ich die ganze Arbeit mit seinen Mustern machte. Es dauerte eine Weile bis ich ihn ueberzeugen konnte, dass fuer die Arbeit ein Team notwendig war. Rein zufaellig unterrichtete ich damals einen selbstkonzipierten Kurs fuer Technisches Deutsch im Institut und meine Studenten waren eine potenzielle Hilfe. Unter meiner Aufsicht konnten fuenf Studenten die Aufgabe fertig machen und dann wurden die Medikamente kostenlos an verschiedene gemeinnuetzige Organisationen verteilt. Und die Studenten verdienten auch etwas.
Shri Mafatlalbhai verbrachte sechs Monate im Jahr in Belgien und zwischen Oktober und Maerz war er immer in Indien. Ich erinnere mich sehr gut an seinen 75. Geburtstag, der in Anwesenheit von 2000 Gaesten in Mumbai gefeiert wurde.
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