das Salz der Erde
dieser historische Roman beschreibt die Zustände im Herzogtum Oberlothringen im 12. Jahrhundert. Hörige, Bauern und auch Kaufleute waren auf die Gunst der Kirchenoberen sowie der Burgherren angewiesen - waren nicht frei und hatten viel zu erdulden.
Michels verwitweter Vater beschließt etwas für seine Freiheit und die seiner Kinder zu tun - er verlässt seinen Hof, flieht mit seinen Söhnen in die Stadt und findet einen Kaufmann der ihm Obdach und Arbeit gewährt. Dadurch erhält er nach damaligem Recht nach einem Jahr und einem Tag seine Freiheit. Er schickt Michel nach Italien wo dieser den Handel von Grund auf lernt. Nach Michels Rückkehr wird der Druck des Burgherren auf die Ortschaft Varennes immer brutaler durch Steuerabgaben und weitere Schikanen. Michel will aber seine Landsleute auf gewaltfreiem Weg in die Freiheit führen. Ganz im Gegensatz zu seinem Jugendfreund - der auf das Bibelwort "Auge um Auge, Zahn um Zahn" eingeschworen ist. Die Kaufmannsgilde erwählt Michel zu ihrem Führer und der Burgherr, der Bischof von Varennes und auch sein einstiger Jugendfreund machen Michel das Leben schwer. Michel verliebt sich in die Schwester seines Jugendfreundes, doch beiden ist ein gemeinsames Leben verwehrt. Sie werden beim Ehebruch erwischt und als Sünder gebrandmarkt. Seine große Liebe wird zweimal zwangsverheiratet und bringt Michels Sohn zur Welt. Michel muss nicht nur kaufmännisch, auch persönlich viele Rückschläge einstecken, bis er es schafft, das Geheimnis des Burgherrn öffentlich zu machen und zu seinem Untergang beizutragen. Letztendlich kann Michel mit Hilfe seines Sohnes durch eine List seine Heimatstadt freikaufen und ihr das Befestigungs-, Markt- sowie das Zollrecht. die niedere und hohe Gerichtsbarkeit und auch das Recht auf eine eigene Brücke verschaffen.
Einiges zum geschichtlichen Hintergrund:
Salz war das weisse Gold des Mittelalters und der Handel damit machte nicht nur Kaufleute wohlhabend, sondern brachte auch den Kirchenfürsten und Rittern viele Steuergelder und Zwangsabgaben ein.
Im 12. Jahrhundert brachen auch in Mainz, Speyer und Köln Machtkämpfe aus, da die Kaufleute den städtischen Obrigkeiten Privilegien abtrotzten. Bei diesem Kampf war den Kaufleuten jedes Mittel Recht und sie schreckten auch nicht vor Betrug zurück. Um 1225 fälschten Bürger Lübecks einen Privilegienbrief Kaiser Barbarossas und erhielten so umfassende Freiheiten.
Ebenfalls spielt in diesem Buch der Krieg zwischen dem Staufer Philipp von Schwaben und dem Welfen Otto von Braunschweig eine wichtige Rolle. (Deutscher Thronstreit)
geschrieben hat das Buch Daniel Wolf
Das Buch hat 1140 Seiten - ein dicker Wälzer, aber wenn man sich einmal von dem Inhalt gefangen nehmen lässt, dann hört man so schnell nicht mit dem Lesen auf. Sehr spannend geschrieben - anschaulich und plastisch.
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