Das indische Ganeshafest
Das Ganesha-Fest in Pune, Indien
Nach dem alten Glauben soll es in Indien mehr als 330 Millionen Gottheiten geben, oder so hoerte man als kleines Kind. Kann sein. Aber die beliebteste Gottheit in unserer Provinz Maharashtra heisst Ganesha, der huebsche Gott mit dem Kopf eines Elefanten und dem Koerper eines Menschen. Schon als Kind hat man die Geschichte der Geburt von Lord Ganesha gewusst. Der Gott der Zerstoerung Shiva und seine Gemahlin Parvati waren die Eltern von Ganesha. Die Gemahlin Parvati wollte baden, aber da das Badezimmer keine Tuer hatte, die geschlossen werden konnte, brauchte sie einen Torwaechter vor dem Haus, bis sie gebadet hatte. Sie nahm den Staub von ihrem Koerper und machte einen jungen Torwaechter daraus und gab ihm den Befehl, niemanden vorbei zu lassen. Als der Vater Shiva von Jagd zurueckkam, sah er den unbekannten Torwaechter das Haus hueten. Sogar Shiva durfte nicht vorbei, hatte die Mutter Parvati beordert. Ja, leider wurde Shiva, der Gott der Zerstoerung ,sehr boese und er toetete den jungen Torwaechter. Er wurde abgekoepft. Als die frisch gebadete Mutter rauskam, sah sie den jungen Sohn ohne Kopf. Und es wurde Shiva befohlen, einen passenden Kopf fuer den jungen Sohn zu finden. Der ging sofort in den Dschungel zurueck und fand als erstes einen Elefanten, der enthauptet wurde und der Gott der Zerstoerung brachte den Elefantenkopf nach Hause mit. Und der Sohn bekam den Elefantenkopf aufgesetzt.
Seit eh und jeh ist Ganesha, der Gott der Weisheit , sehr beliebt. Bei allen Anlaessen wird mit einem Ganesh-Pooja angefangen. Schon seit dem Mittelalter und noch frueher galt es, jede Zeremonie mit einem Gebet fuer Ganesha anzufangen. Aber die Verehrung von Ganesha gehoerte zu der Privatsphaere. Viele Inder hatten einen Ganesha in ihren Haustempeln. Etwa am Anfang des 20. Jahrhunderts kam dann Tilak, der Congress-Politiker, mit der Idee, ein oeffentliches Ganesha-Fest zu feiern. Der Zweck war ganz deutlich: Die Inder sollten oeffentlich unter diesem Vorwand zusammenkommen, um gegen die britische Kolonialherrschaft zu kaempfen. Also seit etwa mehr als hundert Jahren gibt es die oeffentlichen Ganesha-Feste in vielen Klein- und Grossstaedten von der Provinz Maharashtra. Besonders bekannt sind die Ganesha-Feste in Mumbai und in meiner Stadt Pune.
So viel ueber die Mythologie und die neuerliche Geschichte des Festes. Viele Familien bringen eine Ganesha-Statue ins Haus und dort wird er verehrt. In einer Stadt wie Pune gibt es ganz bestimmt mehr als 4 bis 5 Tausend oeffentliche Ganeshas. Es gibt Ganesha-Feste mit einer Dauer von 1,5 Tagen, 5 Tagen, 7 Tagen und bei den meisten oeffentlichen Ganeshas ist es 11 Tage. In vielen Faellen wird ein Teil einer Strasse in ein Zelt fuer die Statue verwandelt. Fuer diese 11 Tage gibt es eine ganz andere Verkehrsregelung. Tagsueber und auch bis zur Mitternacht besuchen viele Menschen die Festorte in verschiedenen Stadtteilen, die besonders dekoriert sind. Es gibt Unterhaltungsprogramme ueberall in der Stadt, viel Musik und insgesamt wird es laut mit den grossen Trommeln und anderen Instrumenten.
Viele Standorte dekorieren ihren Ganesha und seine Umgebung. Verkehrsstrassen werden zu Fussgaengerzonen. Die Polizei der Stadt ist ein freundlicher aber strenger Beobachter. In letztem Jahr wurde die lokale Polizei in Pune von 5.000 jungen Studenten unterstuetzt. Im letzten Jahr gab es natuerlich keine oeffentlichen Ganesha Feste. Leider sagen die Punenser.
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