Burschi I
Der Burschi war mein Kinderfreund.
Er wohnte gleich daneben.
Wir beide haben nicht versäumt,
uns Treueschwüre stets zu geben...
Und irgendwann beim Steine finden
war weit und breit kein Klo zu sehen;
so trafen wir uns unter Linden,
Ich setzte mich und er blieb stehen.
Da staunten wir, die Ahnungslosen
und musterten die Unterschiede -
schon hörten wir von Weitem tosen
Burschi´s Mutter, die Elfriede.
Aus war´s mit Gemeinsamkeiten -
Geburtstage und Faschingsmasken.
Sie verbot für alle Zeiten
uns zu sehen und zu tasten.
*
Ich frage mich an manchen Tagen:
Was ist aus Burschi wohl geworden.
So gerne würde ich ihn fragen,
doch Schmid(t)? (tt)?
Wie kann man den wohl orten.
Vielleicht ist er schon eingegraben
und lacht mir jetzt von oben zu...
denkt ans Geheimnis, das wir haben
und ist als Engel ein Filou.
(C) Ingrid Bezold
Kommentare (8)
Hallo Ingrid,
ich weiß nicht ob es so "gut" ist jemanden von früher zu "orten"...noch dazu wenn er Schmidt heißt..lach...man weiß ja nie was dabei "heraus"-kommt..Oft ist die Enttäuschung vorprogrammiert.
Behalte die schöne Erinnerung in Deinem Herzen und hole sie ab und zu hervor und freue Dich daran......
meint sinnend mit lieben Grüßen
Angelika
@Tulpenbluete13
durch Zufall ( mein Gedicht mit dem Foto hatte ein Freund von ihm gesehen) erfuhr ich von ihm. ( Teil II )
Du schreibst es: man sollte wirklich nicht nachkarteln.....
Danke für deinen netten Kommentar
und liebe Grüße
Ingrid
Es wurden die Gemeinsamkeiten
der Kinderfreundschaft jäh gestoppt,
doch das hat später dann die beiden
zu mancher Nachforschung gelockt,
bis alle Unterschiedlichkeiten
erkannt und ausprobiert waren
mit all ihren Möglichkeiten –
dies nur galt es zu erfahren.
...bemerkt Syrdal
@Syrdal
Du kennst dich aus, Syrdal!
Durch einen Zufall habe ich erfahren, dass die Mutter Elfriede wahrscheinlich auch aus dem Jenseits stets "aufgepasst" hat, dass er nicht zu viele Unterschiede betrachtet. ( Teil II folgt ).
Sonntagsgrüße
Ingrid
Kleine Unterschiede - spannende Entdeckungen, sicher einzuordnen in die spätere Neugier, die Welt zu entdecken und zu gestalten.
Davon solltest du dir dein Leben lang immer etwas erhalten -
ich auch
Christoph
@silesio
neugierig auf Menschen - die mit den Ecken und Kanten - und auf fast alles, was mir fremd ist, bin ich heute noch.
Nur nicht auf Knoblauch.
Ingrid
ich lächel in erinnerung
und freue mich über deine reime
herbstliche grüße hade