Aufmerksamkeiten
Ach Ihr lieben Mit-User im ST – der oder die Eine dürfte diese meine Geschichte wieder mal lieber nicht lesen …
Las ich doch gerade den Blog von Pan zum Valentinstag. Er spricht mir aus dem Herzen, doch – wie sollte es anders sein – so erlebte ich keinen Valentinstag. Nein, das k ist nicht versehentlich vor das Wort vorm Valentinstag gerutscht.
So lange unsere Kinder Kinder waren, hielt ihr Papa sie dazu an, wenigstens zum Muttertag (auch so ein erfundener Feiertag) für mich etwas zu basteln. Doch nach unserem Hausbau bekam ich von ihm zu hören, dass er gedenke, das gegenseitige Schenken einzustellen. Wir hätten nun unser Haus gebaut und uns gegenseitig zur Hälfte geschenkt. Das sei genug für's ganze Leben! Aber wenn er ehrlich gewesen wäre, hätte er es sich auch verkniffen, den Vatertag ausufernd zu genießen.
Die Wahrheit war wohl, dass es ihm schwer fiel, sich Gedanken darüber zu machen, womit er mir Freude machen könnte. Nein, auch dieser Gedanke war nicht von mir an den Haaren herbeigezogen, er ließ es durchblicken. Es war ihm nicht mal peinlich, dass er an seinem Geburtstag oder zu Weihnachten regelmäßig ein Geschenk von mir bekam, ich aber nie mehr von ihm. Dabei hatte er zwei Tage vor mir Geburtstag und auch zu Weihnachten wäre – so ab und zu – mal ein Geschenke-Austausch erfreulich gewesen. Er bekam jedes Jahr meine Geschenke, ich ging irgendwann dazu über, mir zu diesen Daten einen hübschen Pulli oder notwendige Hosen zu kaufen.
Zweimal geschah es, dass ich am Valentinstag an der Supermarktkasse wie jede Kundin eine Rose geschenkt bekam, die ich natürlich gern annahm. Zuhause musste ich dann Rede und Antwort stehen, wie ich zu einer roten Rose gekommen war … Hätte er mir aus unserem Garten auch nur eine Rose oder irgendwelche Blumen gepflückt, geschenkt, es hätte mir Freude gemacht. Aber diese Idee hatte er nicht.
Fakt war, dass ich zu solchen Gelegenheiten jeweils dafür zu sorgen hatte, dass es neue Blumen für das Grab seiner Eltern gab. Kaufte ich reichlich, weil ich den Wunsch hatte, auch auf dem Terrassenbeet zuhause etwas Frisches, Neues zu sehen, pflanzte er ohne irgendeinen Plan das Grab so voll, dass es nicht mehr schön aussah. Auf den Gedanken, ein paar Blumen der eigenen Terrasse zu gönnen, kam er nicht. Gar noch mit einem Teil zum münsterschen Zentralfriedhof zu fahren, um dort damit das Grab meiner Eltern zu schmücken – das verhieß Krach! Mir machte er dann Vorwürfe, so viele Blumen gekauft zu haben.
Jetzt kommt mir bitte nicht auf die Idee, mir vorzuwerfen, weshalb ich meinen Angetrauten schon wieder schlecht machen müsste, wenn ich doch selber bestimmt auch meine Fehler hätte. Ja die habe ich und wenn es das Erzählen der doofen Geschichten aus meinem Leben ist. Dies ist lediglich eine Art Bericht, dessen Inhalt mir, obwohl es schon so lange her ist, jährlich wieder vor die Nase gehalten wird – und zwar von dem Getue derjenigen, die an solchen Tagen ihre Geschäfte machen wollen! Pan hat schon Recht, wenn er kritisiert, dass die Geschäftswelt das Gedenken an einen Heiligen zu Unrecht so missbraucht. Ich bin bestimmt nicht die Einzige, der es so ergangen ist, warum auch immer.
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