auf in den Kampf........


... auf zur Kalbsleber am Dienstag zum Metzger. Noch schnell zur Bank um das Konto zu überfallen und noch ein Badeöl einkaufen und langsam aber sicher versagte mein Bein seinen Dienst. Ich schufftete vor mich hin, nur noch die Passage durch die alte Stadtmauer durch und dann sind es nur noch 20 Meter zur Bank an der Bushaltestelle. Ein Roller-Skate-Fahrer streifte meinen Einkaufsbeutel, ich drehte eine merkwürdige Pirouette und stützte mich an der Mauer ab.
Mein Bein war nun endgültig beleidigt und versagte seinen Dienst.
Ich keuchte schon - die 10 Meter werden doch zu schaffen sein.
Mit meinem Gehstock und akrobatischer Eleganz kam ich endlich zu dieser
Bushaltestellen-Bank. Nun war ich endgültig nicht nur mit den Nerven fertig. Mein Kreislauf entwickelte sein Eigenleben und ich saß keuchend in der Ecke. Eine nette ältere Dame kam mir zu Hilfe - sowas gibt es auch noch - und auch noch der Bus. Ich zitterte am ganzen Körper, der Busfahrer stieg aus und sah auch nach mir und rief die Ambulanz.
Man transportierte mich ins Krankenhaus zur Notaufnahme.
Dort das gesamte Programm von Untersuchungen und ich lag völlig entspannt auf der Liege und machte ein Erschöpfungs-Schläfchen.
Inzwischen waren die Blutwerte angekommen und die Ärztin machte böse Miene. "Sie bleiben hier"! Nein, war meine Antwort, doch sie ließ mich unterschreiben, daß ich gegen ihren Willen nach Hause will.
Ich ließ mir einen Rollstuhl geben, fuhr zur Pforte und bestellte mir ein Taxi. Ich hatte mich stabilisiert.
Zu Hause bruzzelte ich mir meine Leber mit Zwiebeln und Apfelscheiben und war froh, dem Krankenhaus entronnen zu sein.
Mein Bein hatte einen Anschein von Muskelkater, doch ansonsten ging es mir gut. Ich saß gerade vor dem Computer und las die Nachricht von meinem Cousin, als das Telefon klingelte und die Ärztin zur Ausbildung meiner Hausärztin am Telefon war.
"Sie müssen sofort ins Krankenhaus, packen sie ein paar Sachen ein, ich habe die Ambulanz bestellt".
Hä, wie, was und nein.
Ich war völlig überrollt-und schon stand der Krankenwagen vor der Tür.
Wieder das gesamte Prozedere mit Blutabnahme und EKG etc. Auch noch mit Tropf am Arm und dauernd der Drang zum Klo.
"Was habt ihr da für eine Suppe drin - ich stelle alle Pieselrekorde auf" ? Aber ich war stabil und drängte nun auf ein Endergebnis.
Nach fast 4 Stunden - mir hing der Magen schon in den Knien runter, denn ich hatte noch ein Stück gebratene Leber im Kühlschrank drin, gab es grünes Licht. Ich durfte nach Hause...................
Und warum? Ein Laborfehler hatte mich fast zur Fast-Leiche gemacht.
Ein Wert war falsch "ausgedruckt", so richtig bin ich noch nicht drüberweg. Es knabbert noch im Gemüt und wer weiß, was noch passiert wäre, wenn ich gleich dort geblieben wäre?
Mein Sturkopf und mein Bauchgefühl hat mich vor Schlimmeren gerettet - so nehme ich das jetzt mal hin.
Doch meine Wut, die langsam in mir gärt, die muß ich noch irgendwo anders loswerden. Das Thema ist für mich noch nicht erledigt.
Doch wohlgemut und in Kampfeslaune sehe ich dem nächsten Schritt entgegen.
Mit frischen Lebensgrüßen
Euer Moni-Finchen

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Kommentare (4)

Schang Ich hatte einmal zwei Wochen lang Hepatitis B. Die dritte Laboruntersuchung hatte dann gezeigt, dass die zwei ersten Ergebnisse Laborfehler enthielten. Ich wurde sofort wieder gesundgesprochen.
Wünsche Dir alles Gute.
Schang
finchen ich bin heute noch erschreckt - man darf sich nicht ausmalen, was alles hätte passieren können. Ich bin wirklich froh, daß ich nach Hause gegangen bin.
Ja, wie kommen solche Fehler vor?
Schaut mal bei Google unter D-Dimere, das ist der Blutwert, der bei mir "falsch" angegeben war.
Mit lieben Grüßen
Euer Moni-Finchen, noch neben der Spur.
omasigi Liebes Moni-Finchen,
wie kann ein Laborfehler passieren? Immer wieder gibt TV Sendungen wo von aehnlich gelagerten Faellen in Krk-Haeusern erzaehlt wird. Selbst hier im TV Deutsche Welle.
Mir sagte im Febr. ds. Jahres eine Aerztin, meine Blutwerte sind nicht gut, ich soll nicht nach PY fliegen.
Ich gehorchte nicht und flog. Mir geht es gut.
Man sollte wirklich auf sein Bauchgefuehl hoeren.
Auf Grund solcher falschen Werte kann auch eine falsche Behandlung erfolden.
Es ist gut, dass Du Dein Erlebnis hier geschrieben hast.
gruessle
Sigrid
ehemaliges Mitglied Es gibt nicht nur modernes-Leben-Abenteuer, offenbar gibt es auch moderne-Krankenhaus-Abenteuer für alte Menschen ('tschuldigung). Zumindest kann man aber sagen, dass die Ärzte hier sich doch "ein wenig" Mühe gegeben haben, um die Angelegenheit mit Dir klar zu kriegen ...

Bleib uns noch recht lange erhalten!!!
LG Uschi

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