Auf dem Bahnsteig des Lebens
Auf dem Bahnsteig des Lebens
stehe ich
und erwarte den Zug.
Wohin fährt er?
Natürlich, wenn ich auf dem
Bahnsteig stehe,
habe ich mir vorher hierüber
Gedanken gemacht, oder?
Auch wenn das so ist,
bleibt die Ungewissheit
der Pünktlichkeit
der Verlässlichkeit
des Zuges,
um meine Ziele
erreichen zu können.
Sehe ich den Zug herannahen,
freue ich mich.
Er hält an.
Ich steige ein.
Der Zug fährt ab.
Er eilt davon.
An Bord –
die Welt, wie ich sie sehe,
sehen will.
An Bord auch jener,
der meine letzte Station bestimmt.
Im Dialog mit ihm
freue ich mich über alle Stationen.
Aber auch Traurigkeit überkommt mich,
wenn ein geliebter Mitreisender den Zug
auf sein Geheiß hin verlässt.
Ich lasse den Dialog
nicht abreißen
und eine tiefe innere Ruhe
lässt mich in mich versinken.
Die meisten Stationen bestimme ich.
traumvergessen 11.10.2010
stehe ich
und erwarte den Zug.
Wohin fährt er?
Natürlich, wenn ich auf dem
Bahnsteig stehe,
habe ich mir vorher hierüber
Gedanken gemacht, oder?
Auch wenn das so ist,
bleibt die Ungewissheit
der Pünktlichkeit
der Verlässlichkeit
des Zuges,
um meine Ziele
erreichen zu können.
Sehe ich den Zug herannahen,
freue ich mich.
Er hält an.
Ich steige ein.
Der Zug fährt ab.
Er eilt davon.
An Bord –
die Welt, wie ich sie sehe,
sehen will.
An Bord auch jener,
der meine letzte Station bestimmt.
Im Dialog mit ihm
freue ich mich über alle Stationen.
Aber auch Traurigkeit überkommt mich,
wenn ein geliebter Mitreisender den Zug
auf sein Geheiß hin verlässt.
Ich lasse den Dialog
nicht abreißen
und eine tiefe innere Ruhe
lässt mich in mich versinken.
Die meisten Stationen bestimme ich.
traumvergessen 11.10.2010
Kommentare (10)
ehemaliges Mitglied
für eure Kommentare. Ich bekam den Einfall zu meinem Beitrag auf dem Bahnsteig, als ich auf den Zug wartete. Ich hatte meine Kamera dabei und machte das Foto. Auf der Bahnfahrt habe ich dann den Text erstellt.
Liebe Sigrid:
Schön, dass du meinem Beitrag etwas abgewinnen kannst.
Liebes Seelchen,
ich bin sicher, dass dein Zug eine wundervolle und lange Strecke vor sich hat. Du wirst die Zugfahrt in deinem tiefen Empfinden sehr genießen.
Liebe Traute,
so wie du es schreibst, bist du gut gerüstet. Auch wenn es manchmal rumpelt, so wirst du auf allen Stationen, die noch auf dich warten, viele nette Menschen begrüßen und auch die Menschen, die mit dir bereits im Zug sitzen, werden dir angenehme Begleiter sein.
Liebe Immergrün,
dein Link hat mir sehr gefallen und ebenfalls deine Gedanken zu meinem Gedicht.
Liebe Renate,
schöne Gedanken. Ja, die Vergangenheit fährt mit, aber auch die Gegenwart und die Zukunft. Wenn man sie zu gestalten weiß, so wie ich dich kennengelernt habe, dann ist die Zugfahrt ein Vergnügen.
Liebe Ela,
wunderbare Gedanken, die ich nicht weiter kommentieren brauche.
Liebe Ingrid,
ja, der "Schuldige" ist man oft selbst, zumindest ist man daran beteiligt. Da stimmen wir völlig überein.
Liebe Heide,
ja, die Fahrt will gut durchdacht sein. Wenn man seine Lebensplanung immer wieder überdenkt, so wie du es tust, ohne dass das Denken zur Belastung wird, so wird die letzte Station überhaupt kein Problem sein. So waren die letzten Worte von Kant: "Es ist gut" und auch Schopenhauer, der als großer Pessimist gilt, hatte seine Lebensplanung so eingestellt, dass auch der letzte Abschnitt für ihn kein Problem darstellte, auch wenn die letzte Station schon früher da war, als er für sich erwartet hatte. Aber - das Leben ist hier und jetzt und will voll genossen sein. Man braucht sich hierfür nicht zu "kasteien", so wie es Schopenhauer als Ideal vorschlug.
Liebe Grüße an euch alle
traumvergessen, der seine Träume noch lange nicht "vergessen" hat
Liebe Sigrid:
Schön, dass du meinem Beitrag etwas abgewinnen kannst.
Liebes Seelchen,
ich bin sicher, dass dein Zug eine wundervolle und lange Strecke vor sich hat. Du wirst die Zugfahrt in deinem tiefen Empfinden sehr genießen.
Liebe Traute,
so wie du es schreibst, bist du gut gerüstet. Auch wenn es manchmal rumpelt, so wirst du auf allen Stationen, die noch auf dich warten, viele nette Menschen begrüßen und auch die Menschen, die mit dir bereits im Zug sitzen, werden dir angenehme Begleiter sein.
Liebe Immergrün,
dein Link hat mir sehr gefallen und ebenfalls deine Gedanken zu meinem Gedicht.
Liebe Renate,
schöne Gedanken. Ja, die Vergangenheit fährt mit, aber auch die Gegenwart und die Zukunft. Wenn man sie zu gestalten weiß, so wie ich dich kennengelernt habe, dann ist die Zugfahrt ein Vergnügen.
Liebe Ela,
wunderbare Gedanken, die ich nicht weiter kommentieren brauche.
Liebe Ingrid,
ja, der "Schuldige" ist man oft selbst, zumindest ist man daran beteiligt. Da stimmen wir völlig überein.
Liebe Heide,
ja, die Fahrt will gut durchdacht sein. Wenn man seine Lebensplanung immer wieder überdenkt, so wie du es tust, ohne dass das Denken zur Belastung wird, so wird die letzte Station überhaupt kein Problem sein. So waren die letzten Worte von Kant: "Es ist gut" und auch Schopenhauer, der als großer Pessimist gilt, hatte seine Lebensplanung so eingestellt, dass auch der letzte Abschnitt für ihn kein Problem darstellte, auch wenn die letzte Station schon früher da war, als er für sich erwartet hatte. Aber - das Leben ist hier und jetzt und will voll genossen sein. Man braucht sich hierfür nicht zu "kasteien", so wie es Schopenhauer als Ideal vorschlug.
Liebe Grüße an euch alle
traumvergessen, der seine Träume noch lange nicht "vergessen" hat
heide † †
Ich weiß, dass es noch einen Umbruch in meinem Leben geben muss.....
Noch nicht bis ins letzte Detail durchdacht, aber immer häufiger beschäftige ich mich in der letzten Zeit mit den Gedanken, alsbald den Beginn meiner letzten ‘Fahrt‘ in Angriff zu nehmen.
Wohin mich der Zug bringen soll, will gut durchdacht sein, wird es doch keinen Rückfahrschein mehr geben.
Auf allen Zwischenstationen habe ich erfahren, was intensives Leben bedeutet; mich heute schon mit dem Tod auseinander zu setzen, wäre wahrlich verfrüht, aber schon beizeiten dort zu sein, wo ich ihm irgendwann mal begegnen kann, das ist das Ziel meiner Reise.
Deine geschilderte Bahnfahrt lässt mein Hirn erneut Purzelbäume schlagen...
Vielen Dank, bester Traumvergessen
Heide
Noch nicht bis ins letzte Detail durchdacht, aber immer häufiger beschäftige ich mich in der letzten Zeit mit den Gedanken, alsbald den Beginn meiner letzten ‘Fahrt‘ in Angriff zu nehmen.
Wohin mich der Zug bringen soll, will gut durchdacht sein, wird es doch keinen Rückfahrschein mehr geben.
Auf allen Zwischenstationen habe ich erfahren, was intensives Leben bedeutet; mich heute schon mit dem Tod auseinander zu setzen, wäre wahrlich verfrüht, aber schon beizeiten dort zu sein, wo ich ihm irgendwann mal begegnen kann, das ist das Ziel meiner Reise.
Deine geschilderte Bahnfahrt lässt mein Hirn erneut Purzelbäume schlagen...
Vielen Dank, bester Traumvergessen
Heide
indeed
die meisten Stationen bestimmt man selber - wie wahr! Wenn man merkt, dass es nicht so weitergeht wie gedacht, wird es ausser Acht gelassen, dass man selber gewählt hat und es wird nach einem Schuldigen gesucht. Das ist die Regel vieler Menschen.
Du hast wunderbare Gedanken geschrieben, die nachdenklich machen.
Ich danke dir dafür.
Mit lieben Gruß
Ingrid
Du hast wunderbare Gedanken geschrieben, die nachdenklich machen.
Ich danke dir dafür.
Mit lieben Gruß
Ingrid
Ela48
Ja, lieber Gerd,
wir Menschenkinder fahren so oft im Leben die Stationen des Denkens an.
Es ist ein wunderbarer Vergleich, dein Gedicht.
Meine kurzen Gedanken an dem frühen Morgen, den ich mit offenen Augen entgegen sehe.
Wünsche allen einen wunderbaren Tag und denkt an den Zug.
Danke!
Ela
wir Menschenkinder fahren so oft im Leben die Stationen des Denkens an.
Es ist ein wunderbarer Vergleich, dein Gedicht.
Der Zug der stabile Partner, mein Lebensbegleiter.
Wie ein altes Dampfross begleiten uns diese Art der Zuverlässigkeit.
Gleichmäßige Töne, Stimmen der Schienen, auf die man hören sollte.
Was hören wir, wenn wir hören wollen?:
"Wie soll es weiter gehen
was habe ich gewonnen,
was verloren, wer "geht" Heute oder Morgen,
kommt aber vielleicht wieder,
wer steigt ein, wer steigt aus
lässt mir aber ein Stückchen von sich selbst
Manchmal fährt er zurück,
weil ein Fenster offen stand und der Wind den Merkzettel aus dem Fenster gezogen hat"!
Wie ein altes Dampfross begleiten uns diese Art der Zuverlässigkeit.
Gleichmäßige Töne, Stimmen der Schienen, auf die man hören sollte.
Was hören wir, wenn wir hören wollen?:
"Wie soll es weiter gehen
was habe ich gewonnen,
was verloren, wer "geht" Heute oder Morgen,
kommt aber vielleicht wieder,
wer steigt ein, wer steigt aus
lässt mir aber ein Stückchen von sich selbst
Manchmal fährt er zurück,
weil ein Fenster offen stand und der Wind den Merkzettel aus dem Fenster gezogen hat"!
Meine kurzen Gedanken an dem frühen Morgen, den ich mit offenen Augen entgegen sehe.
Wünsche allen einen wunderbaren Tag und denkt an den Zug.
Danke!
Ela
ladybird
Dein wundervolles Gedicht kann man für sich jetzt weiter denken,Du hast einen guten Vergleich gebracht,bei manchen "Stationen" verharrt man etwas länger auf dem Bahnsteig,manchmal geht man in den letzten Waggon, hinten auf die Rampe und schaut in die Vergangenheit...
aus dieser Vergangenheit enstand die Erinnerung,an die Zugfahrt von Westen nach West-Berlin,aber man mußt durch die "Zone" und dort war mal dann auch ausgliefert....meine kleinen Kinder weinten,wenn die großen Schäferhunde kamen, der Zoll, bewaffnet bis an die Zähne....auch so geht es in manchem Lebenszug vor,wo Angst u.Not herrschen.Der Lebenszug fährt immer von A....bis Z doch darin gibt es vielerlei Schicksale?Mit Gruß von Renate
aus dieser Vergangenheit enstand die Erinnerung,an die Zugfahrt von Westen nach West-Berlin,aber man mußt durch die "Zone" und dort war mal dann auch ausgliefert....meine kleinen Kinder weinten,wenn die großen Schäferhunde kamen, der Zoll, bewaffnet bis an die Zähne....auch so geht es in manchem Lebenszug vor,wo Angst u.Not herrschen.Der Lebenszug fährt immer von A....bis Z doch darin gibt es vielerlei Schicksale?Mit Gruß von Renate
immergruen
wie ein Zug rast das Leben dahin und manchmal muss ich die Notbremse ziehen, um innehalten zu können, um zu sehen, was außerhalb vor sich geht, um frischen Geist aufzunehmen und verbrauchten Atem freizulassen. Irgendwann werde auch ich den Zug verlassen müssen, den viele vor mir verlassen haben. Einige habe ich mit Schmerzen zurückgelassen. Mir auszumalen, wo ich aussteigen werde, sei erlaubt, auch wenn es nicht zutrifft.
Danke für den schönen Gedanken!
immergruenUnterwegs
Danke für den schönen Gedanken!
immergruenUnterwegs
Traute
Das Gleichnis gefällt mir sehr. Danke für das Gedicht. Mir kamen die Gedanken, das bei mir schon ein paar Wagen so mit rumpeln ein paar sind schon abgehängt und die anderen Schleppe ich von Station zu Station und wenn ich Glück habe warten ein paar liebe Menschen auf mich und manche bringen sich in Erinnerung und sagen, weißt Du noch? Ja ich weiß noch und am besten die Dinge die am weitesten hinter meinem Zug liegen.
Die letzte Station ist hoffentlich noch weit. Es warten ja so viele noch auf meinen Zug..
Mit lieben Grüßen für die gute Idee nochmals dankeschön,
Traute
Die letzte Station ist hoffentlich noch weit. Es warten ja so viele noch auf meinen Zug..
Mit lieben Grüßen für die gute Idee nochmals dankeschön,
Traute
seelchen
ja,lieber traumvergessen.....unser leben kann man auch gut mit einem zug vergleichen.......das hast du schön geschrieben......
du hast gute ideen.....wo holst du die nur alle her??.....
ich hoffe....das auch mein zug noch eine lange strecke vor sich hat.....durch wunderschöne lande.....und dass .meine mitreisenden mich noch lange begleiten,.....niemand zwischendurch aussteigen muss!!!.....alles liebe...seelchen..
du hast gute ideen.....wo holst du die nur alle her??.....
ich hoffe....das auch mein zug noch eine lange strecke vor sich hat.....durch wunderschöne lande.....und dass .meine mitreisenden mich noch lange begleiten,.....niemand zwischendurch aussteigen muss!!!.....alles liebe...seelchen..
omasigi
Lieber Gerd,
finde ich schoen.
Der Vergleich mit Bahnsteig und Zug hat was fuer sich.
gruessle
omasigi
finde ich schoen.
Der Vergleich mit Bahnsteig und Zug hat was fuer sich.
gruessle
omasigi
Du sagst, ich bestimme meine Stationen.
Es wäre so schön, könnte man es wirklich tun.
Leider, kommt dann eine nächste Station die wir nicht vorgesehen haben. Ausstegen, weiter fahren und warten was kommt.
Unser Leben, wie es mit den Stationen weiter gehen wird?
Ich danke dir für diese tiefe Worte.
Grüße Otti