Angstträume
….“Die Russen kommen“, Dieser Schreckensruf hallte im Januar 1945 durch die kleine schlesische Kreisstadt Wohlau. Aus dem Osten hörte man schon das Geschützfeuer der näher rückenden Front. Es war ein besonders kalter Winter, - 20 Grad, tiefer Schnee, sogar die Ostsee war zugefroren.
….Meine Mutter – Vater war im Krieg – machte sich mit uns 5 Kindern (ich selbst 10 Jahre, der Jüngste noch im Kinderwagen) auf den Weg zum Bahnhof. Chaotische Szenen spielten sich dort ab in dem Kampf, sich in einen Zug drängen zu können, der Richtung Westen fuhr.
….Und jetzt die täglichen Bildberichte aus der Ukraine. Ich will sie eigentlich nicht sehen und schalte doch immer wieder ein. Und der Schrecken von damals packt mich wieder und verfolgt mich bis in den Schlaf.
….Zweimal war ich in Moskau, ein Mal in Kiew. Immer bin ich auf freundliche Menschen gestoßen.
….Zerstörung und unermessliches Leid! Nimmt dieser Wahnsinn denn nie ein Ende?
Kommentare (6)
Ja, solche Trigger sind oft wie Schorf, den man wider besseres Wissen immer aufreißt.
Und doch erinnerst du dich auch an die freundlichen Menschen in Kiew und in Moskau. Auch das hört nie auf: Freundlichkeit, Mitgefühl, Hilfsbereitschaft. Mir das ins Gedächtnis zu rufen hat mir über so manche dunkle Wegstrecke hinweggeholfen.
@M.Eberhard
Ja, es gibt sie, Gott sei Dank, uneigennützige, hilfsbereite, ja manchmal übrigens auch witzige Menschen!
@Syrdal
Du meinst die allgemeine Geschichte der Menschheit?
Dagegen gibt es in meiner persönlichen Geschichte Wiederholungen, das weiss ich
genau so empfinde ich das auch
raubt mir den schlaf
holt die schlimmsten bilder wieder hervor
und es wird sie immer wieder geben diese wahnsinnigen
die an die macht kommen und sie für ihre zwecke ausnützen
ja, ich hatte gehofft in europa wäre das inzwischen anders.
der glaube versetzt doch nicht immer berge
lieber Syrdal
hade