Altersballade von Wilhelm Busch


Das grosse Glück, noch klein zu sein,
sieht wohl der Mensch als Kind nicht ein,
und möchte, dass er ungefähr
schon 16 oder 17 wär.

Doch dann mit 18 denkt er: Halt,
wer über 20 ist, ist alt.
Kaum ist die 20 grad geschafft,
erscheint die dreissig greisenhaft.

Und an die 40, welche Wende
Die 50 gilt beinah als Ende.
Doch nach der 50, peu à peu,
schraubt man das Ende in die Höh.

Die 60 scheint jetzt ganz passabel
Und erst die 70 miserabel.
Mit 70 aber hofft man still,
ich werde 80, so Gott will.

Wer dann die 80 überlebt,
zielsicher nach der 90 strebt.
Dort angelangt, zählt man geschwind,
die Leute, die noch älter sind.

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Kommentare (21)

john wayne

tolles gedicht, kannte ich auch und habe immer gedacht es ist von busch. mein onkel hatte früher  ein poster an der wand hängen, da war ähnliches drauf vom älter werden des mannes.
zuerst ein  voller strahl, der immer weniger wurde und nachher nur noch tröpfelte, wie im richtigen leben. vielleicht kennt es ja jemand u kennt den vollen wortlaut.
lg peter

Dumbo46

@john wayne  
meinst Du das?

Mummelgreise grauend kalt
werden 100 Jahre alt.
Meistens ist die Frau gestorben
Der Geschlechtstrieb ist verdorben
Nur zum zum Pinkeln lediglich
dient der Schippeldillerich.
Nicht wie einst in feurigen Strahlen
feuern die Urinalen.
Nein, in ganz bescheidener Ruh, pinkeln sie sich auf die Schuh.

Wilhelm Busch widerspricht allerdings der Urheberschaft. Er gibt nur das Wort "Mümmelgreis" zu.
LG Karl 

xenia

Das Gedicht von Wilhelm Busch gefällt mir sehr. :)

Bin 81 und schiele krankheitsbedingt, nicht auf die 90.
Ich freue mich schon, wenn ich Tag für Tag meistern kann.

xenia

Estley

Lieber Karl
Da steckt soviel Wahrheit drin.👍
LG Esther 

Lorena


Lieber Karl,

erst jetzt entdecke ich Deinen Blog
und prompt lese ich von Dir etwas von Wilhelm Busch, einer meiner Lieblingsautoren schon in Kindertagen 😊 ... und Wilhelm Busch hatte und hat noch heute immer recht 💗.

Hier werde ich jetzt öfter reinschauen, ich verspreche es 👍

Trotz der Hitze, wünsche ich Dir und Margit einen erholsamen Sommertag.
Da müssen wir alle durch. Und wenn's gut kommt, regnet es nachts wieder.

LG Lorena 


 

Gordana T.

Der wunderbare Wilhelm Busch,  so vielseitig  und zu jedem Streich bereit ! 
Ich zitiere ihn gern  bei manchen Gelegenheiten !  

HM-HG

Witzig, Danke.

PegMa

Dieses Gedicht stammt weder von Busch noch von Eugen Roth, meine Großtante Alice Lindel hat es geschrieben (original Titel „Perspektiven“ und auch veröffentlicht. (in „Das Gläserne Spinnrad“, Joh. van Acken, Krefeld und „Perspektiven“, Verlag Hans Dieter Peschken, Krefeld)
Ich habe mich gerade nochmal bei ihrer Tochter rückversichert und erfahren, dass ihr bekannt ist, dass das Gedicht mal unter dem einen, mal unter dem anderen Namen zitiert wird. Solange es aber nicht darunter veröffentlicht wird, kann man leider nicht viel tun. 
Aber vielleicht helfen Sie ja jetzt mit, dass es dem richtigen Verfasser zugeschrieben wird. 
Vielen Dank 
 

Dehje

Ein sehr schönes Gedicht mit viel Humor und einem durchaus ernsten Hintergrund.

Eikchen

Sehr schön trifft das Thema ich bin 63 eikchen ,liebe Grüße von Elke neu hier 

muellersteffanie

Wirklich schön, ich habe es im Wellnesshotel Sölden gelesen :)

www.liebesonne.at/wellnesshotel-soelden

ehemaliges Mitglied

Das geht nun so jahrein - jahraus: 
Als "Wilhelm Busch", mit Saus und Braus, 
Und ziert hier im ST die Titelseite.   
Von ganz allein sucht niemals er das Weite -  
Wann jagen endlich aus dem Haus
Den Pseudo-Barden wir hinaus?
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . © elbwolf
Gib endlich zu, werte "Autorin" @situ, dass Dein "Verdienst" in dreierlei besteht:
1. diese Klamotte UNBEKANNTER HERKUNFT irgendwo im Jahr 2010 ausgegraben und
2. die Postkarte oder Karikatur (von wem eigentlich?) dazumontiert und
3. diesen "Werk" hier im ST eingeschmuggelt zu haben.

Ich kündige jedenfalls einen Frontalangriff gegen den "Dauerbrenner" an und tippe weiterhin auf den gestandenen und vergessenen Eugen Roth als den wirklichen Autor (der Verse natürlich, nicht der Illu).

elbwolf

ehemaliges Mitglied

Hallo ,ich bin* neu* hier - so meine späte Antwort :

Ein Gedicht von Eugen Roth :
Ein Mensch frisst viel in sich hinein -
Missachtung,Ärger, Liebespein -
und jeder fragt mit stillem Graus :
was kommt da wohl einmal heraus ?
Doch siehe da...nur Güte und Erbauung.
Der Mensch hat prächtige Verdauung !!

ehemaliges Mitglied ... dass sich in Deiner Person ein zweiter Misstrauischer gefunden hat, der sich nicht jedes X für ein U vormachen lässt!
Auf der besagten Seite (s. weiter oben den Link bei mir!) gibts so richtig Deftiges zu lesen, das weit interessanter ist, als dieses Dauerbrenner-Pseudo-WiBu-Gedicht.
Prima, @kunvivanto - immer schön misstrauisch bleiben!
elbwolf grüßt herzlich
ehemaliges Mitglied Ich bin ein ziemlich guter WB-Kenner, aber das Gedicht war mir unbekannt. Drum hab ich gegoogelt und hinterher gesehen, dass elbwolf dieselbe Seite gefunden hat.
ehemaliges Mitglied ... geistern die angeblichen Wilhelm-Busch-Verse so munter wie eh und je auf den ST-Seiten herum - ich könnte mir 'nen Ast lachen!
Das Gedicht hier oben ist nämlich recht leidlich gereimt - man sehe sich nur die erste Strophe an:

Das grosse Glück, noch klein zu sein,. . . . .u-u-u-u-
sieht wohl der Mensch als Kind nicht ein,. . .u-u-u-u-
und möchte, dass er ungefähr . . . . . . . . .u-u-u-u-
schon 16 oder 17 wär.. . . . . . . . . . . . .u-u-u-u-

Nun ist unser "guter alter Wilhelm" zwar der populärste deutsche Reimer, aber der sicherste bestimmt nicht. Es würden sich nicht viele solcher glatt-gereimten Stellen (wie die eben analysierte) bei ihm finden - bei Roth aber schon - und deswegen tippe ich nochmals auf "Eugen".
Roth hätte es auch verdient: denn vor ein paar Jahren ging die Pressemitteilung durch, dass seine eigene Nachkommenschaft das Grab des Dichters hat völlig verwahrlosen lassen.
elbwolf
Gordana T.

@Mitglied_7ad7f1c  hallo, du siehst sehr ntt und friedlich aus,  bist du ein Korintenkacker oder  machst du das extra um jemanden zu ärgern ? 😀🙋

ehemaliges Mitglied Einfaches Googeln mit dem Titel des Gedichtes bringt dieses Resultat:
Auch der Ursprung folgenden Gedichtes liegt im Dunkeln. Als mögliche Urheber werden neben Wilhelm Busch auch Theodor Fontane und Eugen Roth angegeben.

Altersballade
Das grosse Glück, noch klein zu sein,
{usw. usf.} ...


Persönlich tippe ich auf Roth, ätsch!
chris Wie treffsicher sie auch heute noch sind.
Ich glaube, da kann jeder sich selbst dahinter entdecken.

Danke fpr den Wilhelm Busch.

Chris
koala Da muss ich an ein Gespraech denken, das mich heute noch schmunzeln laesst.
Ich war damals Anfang vierzig, lebte noch in Deutschland und kam mit einer 85jaehrige Frau ins Gespraech. Sie war noch flott wie ein alter Turnschuh.

Rueckblickend fand sie mein Alter als kritisch. Ich solle zusehen, dass ich "unbeschadet" 50 Jahre wuerde. Von da an sei es einfach, aelter zu werden. Man muesse sich immer vor Augen halten, die naechsten 10 Jahre gut zu ueberstehen.
So hat jeder seine eigene Lebensphilosophie.
Anita/Australien
indeed so ist es doch auch noch aktuell heute? Ein Gedicht zum schmunzeln. Wer erwischt sich nicht selbst bei diesem Gedankengang? - lach.
LG Ingrid

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