Als Krümel krümelte

es begab sich, daß Langhaardackel "Krümel" ausbüchste und mit einem Rauhhaardackel durchbrannte und sich vernaschen ließ, was nicht ohne Folgen blieb. Diesen Rauhaar hatte ich schon einige Tage im Visier und auf Krümel sowieso ein Auge. Und trotzdem haben es die beiden geschafft, zu entwischen.
Naja, mal sehen was bei dieser Kreuzung rauskommt. Ich fuhr dann 3 Wochen später mit ihr zum Tierarzt zur "Vorsorge". Der Arzt erzählte mir dann, daß man die Welpen mittels Spritze beseitigen könne, um die Reinrassigkeit nicht zu verunstalten oder so'n Käse. Nee, abtreiben kam ja nun überhaupt nicht in Frage. Ich schnappte meinen Krümel, erzählte ihm unterwegs, daß Frauchen das überhaupt nicht zulassen würde und zu diesem Arzt gehen wir nie wieder. Zu Hause hörte er dann endlich auf zu zittern, verschwand aber sofort in sein Körbchen und schaute mit Augen raus,daß man das Weiße am unteren Augenlid sehen konnte. Cesar legte sich dazu und schien sie mit Blicken zu trösten. Dieser angstvolle Zustand hielt ca. 2 Tage an. Cesar bemühte sich mit Spielsachen, schleppte seine Decke zum Körbchen, animierte sie zum Spielen und auf einmal stand sie auf, rannte auf Cesar zu und die wilde Jagd begann, wie eh und je. Vergessen war der Tierarzt und ein fröhlicher Hund flutsche wieder zwischen Menschenbeinen und Möbelbeinen durch. Die Wochen vergingen, schlaue Bücher lagen schon stapelweise rum.
Na gut, ich war mitels Lektüre vorbereitet, außerdem hatte ich schon eine Katzengeburt und meine beiden eigenen Kindergeburten hinter mir, was sollte da noch schiefgehen. Der Tag der ersten Wehen kam, Krümel klebte mir nur noch an den Sohlen. Aha, es geht los. Ich hatte ihr zwischenzeitlich schon ein extra Körbchen hergerichtet. Ihr Höhlenkörbchen wurde ausquartiert und sie an ihre neue Lagerstatt gewöhnt. Abends ging es dann richtig los. Vater mußte die Kinder versorgen und ins Bett bringen und ich saß bei Krümel. Streichelte sie, massierte leicht ihren Rücken
betupfte ihr Mäulchen mit Wasser und preßte quasi mit ihr mit. Daß ich ihr keine Lieder vorgesungen habe, daß hätte noch gefehlt.
Es verging Stunde um Stunde und ganz plötzlich patzte die Fruchtblase und dann ging es ganz schnell. Um 1 Uhr morgens war der erste Welpe da. Ein dicker Brummer. Krümel schleckte ihn fleißig ab, Hundchen atmete und ich rubbelte noch hinterher und plumps war der nächste da. Das war ein viel kleinerer, der auch sofort Zwergerl getauft wurde. Etwa noch ein dritter? Nein, es blieb bei den beiden. Ich räumte säuberlich auf. die beiden Kleinen lagen bei ihrer Mama, die sich fürsorglich zeigte und ich holte mein Bettzeug und quartierte mich vorichtshalber auf der Couch ein. Cesar lag in gebürendem Abstand, schlief aber nicht. Er verfolgte mit den Augen jede Regung und Bewegung. Fiepte ein Kleines, hob er sofort den Kopf als wolle er fragen, ob er helfen könne. Todmüde fiel ich auf meine Couch, es war nun doch 4 Uhr morgens geworden und um sieben Uhr klingelte der Wecker wieder.
Der nächste Morgen: die Kinder stürmten ins Wohnzimmer und Cesar stand vor Krümel und ihren Kindern. Cesar ließ keinen ran. Er stand wie ein Fels in der Brandung. Mein Mann und die Kinder hatten sowas von Cesar noch nie erlebt und ich schaute in ratlose Gesichter. Ich looobte meinen Cesar----holte die Hundbabys raus und zeigte sie den Kindern. Und nun durften sie alle streicheln, was Cesar, der große Beschützer dann auch zuließ.
Und wie sich Zwergerl und der Dicke weiter entwickelten, das in der nächsten Geschichte.
Finchen