adventliches zum 02.12.







"Einladung zum Adventbasar"

las ich vor einer woche an der eingangstür des altenheimes und ahnte zu diesem zeitpunkt nicht, welche ereignisse den verlauf der kommenden tage prägen sollten.

mit kaffee, gedanken der vorfreude und voller spannung betrat ich den besprechungsraum der ab-und-an mithelfenden leute und sah gleich, die gruppe hatte sich beträchtlich erweitert und ein schneller blick auf den monatsplan für Dezember an der wand bestätigte mir, nicht nur den Basar zum 1. Advent galt es, zu planen, sondern die ausstattung des grossen festsaales zu einem weihnachtszimmer für vielerlei anlässe in der vorweihnachtlichen zeit und die adventliche dekoration des grossen hauses sowie der zimmer der bewohner auf vier etagen, waren heute tagespunkte.

der gleich zu beginn geäusserten bitte der organistorin, während der nächsten tage bissel mehr zeit zu schenken oder vielleicht auf abruf bereitzustehen, entsprachen die meisten der anwesenden.

jetzt galt es nur noch, die termine zu adventfeiern der unterschiedlichen abteilungen, weihnachtskonzerten, tanztees zum advent und das gemeinsame kaffeetrinken mit den angehörigen der bewohner zu notieren und rascher aber auch stiller als sonst üblich, beendeten wir die besprechung, um dann gemeinsam im Festsaal die herbstliche weinlaub-deko in kisten zu verpacken, die zivildienstleistende gegen weihnachtliches schmuckwerk und das gleich palettenweise (!) austauschten.

fix wurden die zahlreichen kartons, deren inhalt nach farben sortiert war, auf zehn grossen tischen verteilt und bevor wir noch bänder, perlenketten, tannenzapfen, weihnachtskugeln und holzschnitzengel, farbspray, getrockete früchte, und allerlei glitzerkram ausgepackt hatten, erschienen bereits die gärtner des hauses und stapelten körbeweise tannenzweige, adventkränze gross und klein, frisches moos, dazu etliche eimer mit sand und 30 kleine tannenbäume in einer ecke des saales und bald spürte ich ihn deutlich, den aromatischen duft der vorweihnachtszeit und das an einem kalten, verregneten novembertag.

stunden waren vergangen und ich hatte es nicht gemerkt, fleissige hände hatten bereits alle fenster des raumes mit dunkelblaumen karton und vielen kleinen goldenen papiersternen beklebt.

erst bei der zigarettenpause fand ich zeit, in die verschiedenen ecken zu schauen, wo jung und alt zusammen emsig gewerkelt hatten und da erst wurde mir klar, wie gut alles von den beiden ladies des organisationsteams geplant und vorbereitet war, das unternehmen "Advent" zu starten.

am nachmittag zeigte mir eine der ladies einen nebenraum, bestückt mit wandhohen regalen, die wiederum gefüllt waren mit vielerlei dingen, die für den Basar bestimmt waren und dazu riesige rollen geschenkpapier mit der bitte, am nächsten tage alles festlich zu verpacken. ich blickte von einem regal zum anderen und dachte gleich:

"datt wird dauern!"

beim abschied dann erfuhr ich, das zusätzlich die grossküche des heimes, plätzchen aniefern würde, die ebenfalls zu verpacken seien; aber das konnte mich jetzt nicht mehr schrecken...morgen ist ein neuer tag, dachte ich und wußte noch nicht, dass ich selbst im traum noch mit riesigen rollen geschenkpapier kämpfen würde.

von tag zu tag steigerten sich die *ah-und-oh* momente, zu staunen und zu bewundern gab es reichlich, wenn wiedermal die handwerker den saal besucht und für stimmungsvolles licht gesorgt hatten oder die zivi-jungs, auf leitern stehend, mit watte die äste jedes zweiges der tannenbäume verziert hatten, die den hintergrund für die krippenlandschaft und die grosse mit geschenken gefüllte kutsche bildeten.

andere helfer hatten derweil kleine weisse zelte im saal aufgestellt, die von frauen aufwändig mit grossen, schillenden stoffbahnen geschmückt wurden, der schreiner hatte aus dem fundus glasvitrinen besorgt und in den zelten aufgestellt, die später zum verkauf der basarartikel dienen sollten.

kaum zeit gab es, das alles zu betrachten, so beschäftigt war die gruppe und so manche lieferung der bastelwerke der bewohner, die das pflegepersonal präsentierte, konnte erst beim letzten rundgang gesichtet und bewundert werden.

heute nun ist es soweit; aufgeregt warte ich auf tochter und enkelkind und bin gespannt auf die reaktion von Sophie, wenn sie den zum weihnachtszimmer verwandelten festsaal und den basar mit uns besucht und alles das entdeckt, wovon ich ihr während der letzten tage vorbereitend erzählt habe.

wird sie wohl heute abend bauchweh haben, wenn waffeln mit kirschen und zimtsahne zu gut geschmeckt haben sollten?




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