1948 - Geburtstag und bald Weihnachten...
...es war ein herbes Jahr.
Mit einer doppelseitigen Lungenentzündung lag ich anfangs im Krankenhaus, dann kam Scharlach noch dazu - ab in die Kurklinik nach Bad Salzelmen zur Elbe hin und danach?
Mutti war ständig auf Hamstertour. Ich lernte Mehlsüppchen kochen und mich alleine um mich selbst zu kümmern.
Das war nicht schwer, doch nachdem Muttern die Hamsterwege in die britische Besatzungszone reichlich ausgekundschaftet hatte, gingen wir beide auf große Tour.
Ab in den Harz zu Tante Elschen nach Volkersheim. (Hildesheim)
In der Schule war ich schon lange abgemeldet - eben wegen Lungenentzündung und der Weg war frei.
Der Weg dorthin war das reinste Abenteuer, doch es gelang.
Der Sommer ging zur Neige in meinem ausgeliehenen "neuen" Leben, aber, ich wurde wieder gesund.
Das schönste an der Sache war, wir lebten in einem Forsthaus außerhalb von Volkersheim ca. 4 km vom Dorf entfernt.
Ich mußte natürlich auch dort zur Schule gehen und war erstaunt, was "die" dort noch nicht konnten.
Langsam schlich mein Geburtstag ran - ohne Mutti?
Hoffentlich geht sie nicht wieder "schwarz" über die Grenze, waren mir in meine Angst gebrannt.
Meine kleine Cousine, ein Schreibaby, hielt mich nachts auch noch wach.
Ich holte das 4 Monate alte Baby ständig zu mir ins Bett.
Der lange Fußweg zur Schule mußte auch noch bewältigt werden, doch es war schön, auch wenn ich dauernd die Schleifen aus meinen Zöpfen verlor.
Doch die Försters-Söhne, die waren nach meinem Geschmack.
Der Jüngere ging in die erste Klasse und somit machten wir auch Schularbeiten zusammen. Mein Onkel überwachte unsere Betriebsamkeit mit Argusaugen unter der Petroliumlampe.
Und dann kam der Geburtstag, mein Achter.
In der Schule war der Platz geschmückt, mit bunten Blätterwerk und gemalten Bildern, mir wurde gratuliert, das mich verlegen machte und Tante Linne, das war der kleine Tante-Emma-Laden im Dorf, gab mir für's Forsthaus auch noch was mit.
Vollgepackt wieder 4 km zurück.
Die steile Treppe rauf zum ersten Stock und da war das schönste Geburtstagsgeschenk meines Lebens, dachte ich.
Ein Paar braune Gummistiefel !!!!!!
Hurra, Gummistiefel für die Matschpampe die dort war.
Außer mir vor Freude stürmte ich in die Küche rein - dann stockte mir der Atem.
Ich sah ein Gespenst eine Zigarrette rauchen........
Der Qualm hinter dem difusen Petrolium-Schein ließ es noch unwirklicher erscheinen.
Ich schmiß meine Sachen hin - es war Mutti - ja, ich hatte sie wieder...
meine Ängste waren verflogen - sie hatte es wieder geschafft.
Doch ein paar Tage nur, sie mußte noch weiter und vor Weihnachten sehen wir uns nicht mehr, sprach sie und zog gen Hamburg weiter.
Weihnachten kam, ich saß einsam und verlassen mit meiner kleinen Cousine im Arm bei Försters unter dem riesigen Weihnachtsbaum.
Man hörte die Stimmen der anwesenden Personen - kommt sie, oder kommt sie nicht?
Nein, sie kam nicht - doch alleine war ich nicht.
Ein sehr reichlich gedeckter Gabentisch lenkte mich von meinen trüben Gedanken ab.
Doch im Inneren sah ich meine Mutter alleine im kleinen Wohnzimmer sitzen.
Das, mit den kleinen grünen Sesseln und dem grünen Kachelofen und ohne Weihnachtsbaum.
Die Söhne der Förster-Familie hatten Spielzeug bekommen und schon war die Spielwut ausgebrochen.
Und langsam erlosch die Petrolium-Lampe und es war Zeit zu Bett zu gehen.
Das war 1948 -
ein Jahr, das ich nie vergessen werde.
Doch vor der Rückreise hatte ich große Angst...
auch eine wahre Geschichte aus dem damals gevierteilten "Deutschland".
Euer Moni-finchen
Mit einer doppelseitigen Lungenentzündung lag ich anfangs im Krankenhaus, dann kam Scharlach noch dazu - ab in die Kurklinik nach Bad Salzelmen zur Elbe hin und danach?
Mutti war ständig auf Hamstertour. Ich lernte Mehlsüppchen kochen und mich alleine um mich selbst zu kümmern.
Das war nicht schwer, doch nachdem Muttern die Hamsterwege in die britische Besatzungszone reichlich ausgekundschaftet hatte, gingen wir beide auf große Tour.
Ab in den Harz zu Tante Elschen nach Volkersheim. (Hildesheim)
In der Schule war ich schon lange abgemeldet - eben wegen Lungenentzündung und der Weg war frei.
Der Weg dorthin war das reinste Abenteuer, doch es gelang.
Der Sommer ging zur Neige in meinem ausgeliehenen "neuen" Leben, aber, ich wurde wieder gesund.
Das schönste an der Sache war, wir lebten in einem Forsthaus außerhalb von Volkersheim ca. 4 km vom Dorf entfernt.
Ich mußte natürlich auch dort zur Schule gehen und war erstaunt, was "die" dort noch nicht konnten.
Langsam schlich mein Geburtstag ran - ohne Mutti?
Hoffentlich geht sie nicht wieder "schwarz" über die Grenze, waren mir in meine Angst gebrannt.
Meine kleine Cousine, ein Schreibaby, hielt mich nachts auch noch wach.
Ich holte das 4 Monate alte Baby ständig zu mir ins Bett.
Der lange Fußweg zur Schule mußte auch noch bewältigt werden, doch es war schön, auch wenn ich dauernd die Schleifen aus meinen Zöpfen verlor.
Doch die Försters-Söhne, die waren nach meinem Geschmack.
Der Jüngere ging in die erste Klasse und somit machten wir auch Schularbeiten zusammen. Mein Onkel überwachte unsere Betriebsamkeit mit Argusaugen unter der Petroliumlampe.
Und dann kam der Geburtstag, mein Achter.
In der Schule war der Platz geschmückt, mit bunten Blätterwerk und gemalten Bildern, mir wurde gratuliert, das mich verlegen machte und Tante Linne, das war der kleine Tante-Emma-Laden im Dorf, gab mir für's Forsthaus auch noch was mit.
Vollgepackt wieder 4 km zurück.
Die steile Treppe rauf zum ersten Stock und da war das schönste Geburtstagsgeschenk meines Lebens, dachte ich.
Ein Paar braune Gummistiefel !!!!!!
Hurra, Gummistiefel für die Matschpampe die dort war.
Außer mir vor Freude stürmte ich in die Küche rein - dann stockte mir der Atem.
Ich sah ein Gespenst eine Zigarrette rauchen........
Der Qualm hinter dem difusen Petrolium-Schein ließ es noch unwirklicher erscheinen.
Ich schmiß meine Sachen hin - es war Mutti - ja, ich hatte sie wieder...
meine Ängste waren verflogen - sie hatte es wieder geschafft.
Doch ein paar Tage nur, sie mußte noch weiter und vor Weihnachten sehen wir uns nicht mehr, sprach sie und zog gen Hamburg weiter.
Weihnachten kam, ich saß einsam und verlassen mit meiner kleinen Cousine im Arm bei Försters unter dem riesigen Weihnachtsbaum.
Man hörte die Stimmen der anwesenden Personen - kommt sie, oder kommt sie nicht?
Nein, sie kam nicht - doch alleine war ich nicht.
Ein sehr reichlich gedeckter Gabentisch lenkte mich von meinen trüben Gedanken ab.
Doch im Inneren sah ich meine Mutter alleine im kleinen Wohnzimmer sitzen.
Das, mit den kleinen grünen Sesseln und dem grünen Kachelofen und ohne Weihnachtsbaum.
Die Söhne der Förster-Familie hatten Spielzeug bekommen und schon war die Spielwut ausgebrochen.
Und langsam erlosch die Petrolium-Lampe und es war Zeit zu Bett zu gehen.
Das war 1948 -
ein Jahr, das ich nie vergessen werde.
Doch vor der Rückreise hatte ich große Angst...
auch eine wahre Geschichte aus dem damals gevierteilten "Deutschland".
Euer Moni-finchen
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