11 88 0 - DA WERDEN SIE GEHOLFEN - TEIL 2/2
"11 88 0 – DA WERDEN SIE GEHOLFEN-“ TEIL 2/2
Ja, tatsächlich wollte ich dieses Telefon gerne kaufen, denn sein Design gefiel mir.
Rasch zahlte ich deshalb mit meiner Debitkarte. Die Buchung wurde auch unverzüglich vom EC-Gerät registriert. Nur der EC-Beleg wurde nicht ausgedruckt.
Sicher hatte das Gerät wohl seine geheimen Gründe dafür.
„Nanu, was ist passiert?“ erkundigte ich mich deshalb bei meinem Verkäufer.
Doch dieser war um eine schnelle Erklärung nicht verlegen:
„Wir machen doch hier gerade Inventur. Erst nach Beendigung der Warenzählung wird der Beleg dann ausgedruckt. Kann allerdings noch etwas dauern.“
Danach fragte er mich sogar ernsthaft:“ Können Sie nicht in der nächste Woche noch einmal bei uns vorbeikommen, um den EC-Beleg dann abzuholen?“
Wie bitte? So etwas hatte ich ja in meinem ganzen Leben noch nicht gehört.
Erzählte mir der junge Mann da gerade eine moderne Märchengeschichte
(Es war einmal ein armes EC-Gerät. Das lebte ganz allein zwischen vielen teuren Handys...)?😨
Wer weiß, vielleicht war ja nur die Bon-Rolle alle.
„Kein Problem, dann schreiben Sie mir doch einfach eine Quittung aus“ antwortete ich ganz lässig.
Ja, das machte der Verkäufer dann auch. Ruckzuck schob er mir den ausgefüllten Quittungsbeleg über die Theke. Ein sehr souveräner Auftritt, wie ich fand, wenn da nur nicht diese große Ahnungslosigkeit gewesen wäre.
„Diese Quittung ist ungültig, denn da fehlt ja mindestens die Hälfte der Daten! Sie haben ja noch nicht einmal unterschrieben“, tadelte ich den jungen Mann. Dabei schob ich den Beleg energisch zu ihm zurück.
Hastig holte er seine Unterschrift nach, und prompt lag das Papier schon wieder bei mir.
„Übrigens, das Wichtigste, der Firmenstempel fehlt ja auch noch“, belehrte ich ihn gnadenlos. Und abermals ging der Beleg als Retoure zu ihm zurück.
„Wir haben doch gar keinen Stempel“, antwortete er ganz kleinlaut. Irgendwie tat er mir plötzlich schon etwas leid. Dann machte er mir den Vorschlag, ihm doch zehn bis fünfzehn Minuten Zeit zu geben. In diesem Zeitraum wäre die Inventur ganz sicher fertig, und ich würde dann auch endlich meinen EC-Beleg erhalten.
Zugegeben, eigentlich glaubte ich ihm kein einziges Wort. Allerdings bin ich auch kein Unmensch und willigte ein. Sollte er doch ruhig eine Chance bekommen.
Als ich zurückkam, staunte ich nicht schlecht, denn mein Fachberater schrieb am PC gerade eine Rechnung für mich. Vollkommen korrekt, sogar mit Briefkopf! Das hätte er ja eigentlich auch gleich machen können.
„Was lange währt, wird endlich gut (denn manchmal wird einem auch geholfen),"
und somit hat sich ein uraltes Sprichwort mal wieder bewahrheitet.👍
Rosi65
NS. Anbei ein kleines Souvenir von meinem letzte Erlebnis-Einkauf...😊
Kommentare (10)
Liebe Rosi,
ich habe versucht, irgendwelche Rechtfertigung für den jungen Verkäufer zu finden. Ich habe zum Beispiel daran gedacht, als ich selbst die ersten Schritte im Berufsleben machte - und da war ich einige Jahre lang Sekretärin an einem Institut. Ich habe da auch manches verkehrt gemacht. :) So "fit mit Ausreden", wie es hier in einem von den Kommentaren heißt, war ich doch nicht. Und diese Quittung - einfach wunderbar. :)
Mit herzlichen Grüßen
Christine
Liebe Christine,
viele Kunden bestellen ihre Ware immer häufiger im Internet. Dadurch hat der Einzelhandel mit vielen Umsatzeinbrüchen, die sogar oft zur Insolvenz führen, stark zu kämpfen. So musste das letzte große Kaufhaus in unserer Stadt auch schließen.
Der letzte große Vorteil des Einzelhandels ist ja gerade das persönliche Beratungsgespräch, immer in der Verbindung mit einer guten Warenpräsentation. Nur damit kann er letztendlich punkten!
Doch bei mangelhafter Umsetzung bleibt der Erfolg natürlich aus.
Hoffe nur, dass jedem dieses Verkaufserlebnis der besonderen Art erspart bleibt.😉
Danke für Deinen Kommentar.
Einen schönen Tag
wünscht Dir
Rosi65
bin von Natur aus ein Optimist liebe Rosi65, drum werde ich mir auch nicht vorstellen, dass dies strahlend weiße Prachtstück tief in seinem Inneren
etwas verbirgt, was man so ganz lässig Garantieschaden benennt, der erste Ansprechpartner wäre in dem Falle ja das Personal dieses Ladens.
Vorsichtshalber schick ich dir einen erprobten Schutzengel
Xalli
Ach , wie süß, liebe Xalli!
Ich gehöre zwar auch eher zu der Gruppe der Optimisten, doch dieser kleine Engel darf mich jeder Zeit gerne besuchen kommen.💗 Herzlichen Dank!
Viele Grüße
Rosi65
Man sollte es nicht für rmöglich halten, liebe Rosi, dass es so etwas in der heutigen Zeit noch gibt. Beratung konnte er nicht, aber im Ausreden erfinden war er fit. Wie gut, dass du nicht nachgegeben hast, so etwas darf man einfach nicht durchgehen lassen. Aber als Kunde wünscht man sich schon etwas anderes.
Was ein Glück, dass wenigstens der Kauf an sich von Erfolg gekrönt war. Ich wünsche dir, dass dich nur gute Nachrichten über dieses Telefon erreichen.
Liebe Grüße
Brigitte
Liebe Roxanna,
man muss ja nicht für die Monarchie sein, und deshalb ist die Aussage „Der Kunde ist König“, sicher auch schon lange überholt. Doch gewisse Grundkenntnisse sollten Mitarbeiter in einem Fachgeschäft wenigstens besitzen. Sonst kann man ja gleich alles über Internet bestellen.
Du erwähntest kürzlich den geplanten Kauf eines neuen Fernsehers. Nimm dann auf jeden Fall Freunde oder Bekannte zur Unterstützung mit.
Freue mich aber über Deine guten Wünsche, dass mich nur angenehme Nachrichten über das neue Telefon erreichen mögen. Das hast Du schön geschrieben..., danke.💚
Viele Grüße
Rosi65
Liebe Rosi....man könnte weinen...wenn es nicht zum Lachen wäre...
ich hatte schon vermutet, nach Deinem ersten Teil der Anschaffung eines neuen Telefons, dass die Fortsetzung auch wieder erzählenswert ist....und so war es auch.
Kennst Du noch, die Telefone, die wir uns als Kinder aus zwei Konserven-dosen mit einer Kordel verbunden haben? Hielten sie uns ans Ohr und brüllten:
"Hörst du mich"......in dieser Erinnerung befinde ich mich gerade, während ich Dich bei Deinem "Einkauf" begleite ...mit einem amüsanten Kopfschütteln danke ich Dir herzlich
"verbundene" Grüße aus Köln
von Renate
Liebe Renate,
es ist wirklich schön, dass Du Dich so gut in dieses kuriose Verkaufserlebnis hineinversetzen kannst.
Schade, wenn ich noch berufstätig wäre, hätte ich diesen mangelhaften Quittungsbeleg als Negativbeispiel (eigentlich eine Lachnummer) für die Azubi-Schulung verwenden können. Da die Artikelbezeichnung gänzlich fehlt, kann natürlich auch kein Mensch diesen Kaufnachweis nachvollziehen.
Doch zu meiner Freude funktioniert wenigstens das neue Telefon tadellos, auch der Minnie Maus 😃 gefällt es, und das ist ja das Wichtigste!😊
Danke Dir für Deinen lieben Kommentar.
Herzliche Grüße
Rosi65
NS. Ja, an das Dosentelefon kann ich mich auch noch erinnern.
Kurzer Rundruf an alle, die mir die nette Herzchen und/oder Kommentare gesendet haben:
Hallo, und vielen Dank
Xalli, ladybird, Roxanna, Christine62lächel, Songeur, Agathe, Sommerzauber, Juttchen, keyley, IndianSummer1952, Claudine, Jutta, Marlen13, ahle-koelsche-jung und Distelfink7.
Habe mich über eure Rückmeldungen sehr gefreut.
Na dann, vielleicht bis zum nächsten „Telefonat.“ 😉
Herzliche Grüße
Rosi65