Nordlichter

Nordlichter

Vierbeinige Forstarbeiter in den Hüttener Bergen


Mairun ist ein Schimmel und Konrad ein Fuchs. Beide sind Rückepferde, mächtige Kaltblüter, die schwere Arbeit leisten können, da wo im Wald Maschinen ungeeignet sind. Mairun und Konrad kommen eigentlich aus dem Wendland. Zum Einsatz kommen sie in ganz Deutschland. Letzte Woche waren sie im Wald bei Brekendorf in den Hüttener Bergen. Sie sollten das steile und unwegsame Gelände unter den Buchen bearbeiten, einen Grubber durch den lockeren blätterbedeckten Waldboden ziehen, damit in den tiefen Rillen sich die Bucheckern zum Keimen festsetzen, um den Wald nachhaltig zu verjüngen.

Nachdem der Nebel sich verzogen hat, kommt die Nachmittagssonne hervor. Aber bei den Temperaturen etwas unter dem Gefrierpunkt ist jetzt im Dezember die Sonne nicht kräftig genug. Überall bleibt der Raureif hartnäckig auf den Gräsern und Sträuchern. In den Hüttener Bergen kann man überall gut ablesen, wie die Gletscher der Eiszeit die Landschaft geformt haben.


Das Brombeergestrüpp leuchtet weißlich.


Der Raureif hat im Nebel auf den Gräsern eine dicke Schicht von Eiskristallen gebildet. Fast sieht es aus wie Schnee.


Wenn man nach oben schaut, Kopf ganz weit in den Nacken, sieht man von der schräg einfallenden Nachmittagssonne orangebraun angeleuchtete Äste und Bläterreste,


besonders bei den Lärchen.


In den Hüttener Bergen lohnt sich jetzt der Spaziergang ganz besonders. Der kleine Rammsee hinter dem Forsthaus von Brekendorf ist schon von einer leichten Eisschicht bedeckt. Es gibt noch Schilfkolben.


An einigen Stellen ist es sumpfig, morastig.


An einem Südhang scheint die Sonne mit goldfarbenem Licht (viel schöner als auf dem Foto) bis auf den Waldboden. Die Blätter der Buchen sind längst alle gefallen.


Als ich näher komme, höre ich im Wald ungewohnte Geräusche. Dann sehe ich weiter oben zwischen den Bäumen die beiden Pferde.


Es sind Mairun und Konrad, die beiden Rückepferde.


Mairun und Konrad brauchen eine kurze Verschnaufpause.


Die beiden sind ein eingespieltes Team. Sie reagieren auf leise Zurufe von Kay, dem Gespannführer.


Die beiden Kaltblüter schwitzen. Das kurze Fell kräuselt sich in hübschen Mustern.


Und schon geht´s weiter. Nicht mehr lange für heute, um vier Uhr ist es bereits dunkel.


Es geht steil ein Stück den Hang hinunter,


dann zwischen den Bäumen hindurch.


Kurze Rufe von Kay. Die Rückepferde reagieren sofort. Die Zügel hat er trotzdem in der Hand, für zusätzliche Kommandos.


Es ist wirklich harte Arbeit. Noch mehr Rillen müssen gezogen werden. Am Grubber sind sechs nach unten gerichtete Eisenstangen, die die Rillen ziehen. Kay kann die Höhe bzw. Tiefe verstellen, falls eine Wurzel, ein Stein oder etwas anderes die Arbeit behindert.


Und so sieht es aus, wenn die Arbeit getan ist.


Dunst zieht auf.


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