Nordlichter

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Wat is Kintjentüch?


Die Nordfriesen wissen es natürlich sofort. Kintjentüch, das sind die Sachen, mit denen der Kenkenboom geschmückt wird. Als wir im Oktober im Friesenmuseum in Wyk auf Föhr waren, habe ich ihn zum ersten Mal gesehen, den Kenkenboom, der manchenorts auch Kinkenboom, Jöölboom oder Friesenbaum genannt wird.


Kintjentüch
oder Kenkentjüch ist der Schmuck und das Weihnachtsgebäck, das in Nordfriesland für den Kinkenbuum gebraucht wird. Der Name kommt aus dem Fering und Öömrang, den Föhrer und Amrumer Dialekten der Nordfriesischen Inseln und bedeutet wörtlich übersetzt „Kinderzeug“, wobei mit Kind das Christkind gemeint ist. So heißt der Weihnachtsbaum im Nordfriesischen auch Kenkenbuum. Dieses Gebäck besteht traditionell aus den Figuren Adam und Eva, einem Schwein, einer Kuh, einem Schaf, einem Pferd, einem Hahn, einem Fisch sowie einem Segelschiff und einer Mühle. Die Tierfiguren werden hierbei als symbolischer Ersatz für vorchristliche Dankopfergaben angesehen. (Das Schaf steht für wärmende Wolle. Die Kuh für Milch. Das Schwein für Fleisch. Das Pferd für Stärke. Der Hahn für Wachsamkeit. Der Hund für Anhänglichkeit. usw. ) Das Segelschiff weist auf die jahrhundertelang betriebene Seefahrt und die Mühle auf den Ackerbau hin. (Äpfel und auch Dörrobst wurden an den Baum gehängt. Andere Früchte waren früher im Winter auf den Inseln nicht vorhanden.)
Die Plätzchen werden als Schmuck an den traditionellen Kenkenboom gehängt oder in Form von Adam und Eva unten an den Baum gestellt. Der Kenkenboom (auch Kenkenbuum, Sölring Jöölboom, Mooring Kinkenbuum oder Jülbuum) ist ein kleiner Baum aus Holz, der vor allem auf den Nordfriesischen Inseln, aber auch auf dem nordfriesischen Festland, zur Weihnachtszeit ins Fenster gestellt wird. Auf dem Baum stehen oft Kerzen und auf dem Rundbogen hängen Buchsbaumzweige. Es handelt sich um eine traditionelle Form eines symbolischen Weihnachtsbaums.

(Dies ist ein Auszug aus dem Artikel Kintjentüch der freien Enzyklopädie Wikipedia. Ich habe auch noch andere Quellen benutzt.)

Als wir zum 1. Adventswochenende in Tönning waren, haben wir gesehen, dass die nordfriesische Tradition lebt. Am Eingang zum Weihnachtsbasar im Packhaus war ein sehr schöner Kenkenboom.


In Friedrichstadt im Fenster eines Privathauses. Der Kenkenboom ist so platziert, dass man ihn von der Straße her sehen kann. Beim Schmuck muss man sich nicht strikt an die Tradition halten.




Im Vorbeifahren in Seeth haben wir noch mehrere gesehen.






Der liebevoll geschmückte Kinkenboom meiner Nachbarin. Sie hat ihn nicht im Fenster stehen sondern auf einem Extratischchen. Sie hat statt Buchsbaum eine Efeuranke für den Rundbogen genommen. Tannnenzweige gab es früher auf den nordfriesischen Inseln nicht, daher benutzte man anderes Grün.


Eine schöne, weihnachtliche geschmückte Tür zu einem Restaurant in Tönning.

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