Zauberhafte Abenteuer auf der Sonnigen Halbinsel
Kapitel 18. Der Drache Din
Alle eilten zum Wasser und verfolgten aufgeregt und ängstlich den Flug des Drachen, der unsicher mit den Flügeln schlug. Ben schlängelte sich und versuchte sich aus den Klauen des Monsters zu befreien. Der Drache flog noch ein wenig und ließ seine schwere Beute ins Meer fallen. Die Freunde sahen atemlos, wie Ben fiel und einen Spritzbrunnen verursachte, und verschwand dann im Wasser. Sie atmeten erleichtert auf, als der Kopf des Jungen über den Wellen erschien. Joel näherte sich dem Bruder, und sie schwammen gemeinsam zur Küste. Die Freunde warteten auf sie und halfen ihnen, aus dem Wasser zu kommen.
"Zieht schnell die nasse Kleidung aus und legt sie auf die Steine. In der heißen Sonne trocknen eure Sachen schnell", riet ihnen Wolfgang.
Die Brüder taten es, und sie legten sich auch selbst auf den heißen Sand, um sich aufzuwärmen und etwas auszuruhen. Und der Drache machte einige Kreise in der Luft und kehrte zur Küste zu seinem Ei zurück. Er schaute hinter den Steinen hervor, zischte und spuckte von Zeit zu Zeit Flammen aus.
"Was machen wir jetzt?" fragte Elisha. "Interessant, wo ist seine Mutter?"
"Ich glaube, das Ei war lange Zeit im Felsen versteckt und nur das Erdbeben hat ihm geholfen, sich zu befreien", fügte Tim besorgt hinzu.
"Wir können ihn aber nicht hier lassen", sagte Florian. "Der Drache ist zwar riesig, aber noch ein Kind. Allein wird er zugrunde gehen".
"Aber er hat Angst vor uns und lässt uns nicht nahe kommen!" regte sich Stella auf.
"Guckt mal, er scheint sich beruhigt zu haben", flüsterte Kap.
Tatsächlich saß der Drache auf seinen Hinterbeinen und neigte den Kopf zur Seite, als lauschte er etwas. Die Freunde näherten sich leise und hielten ein paar Meter vom Steinhaufen entfernt an. Wie groß war ihre Überraschung, als sie die Maus Melissa auf dem Kopf des Drachen bemerkten! Sie hielt sich mit den Pfoten an seinem Ohr fest und flüsterte ihm etwas zu.
"Kommt her, habt keine Angst!" piepste die Maus. "Din hat auch Angst vor euch, darum hat er Ben geschnappt. Er ist nett, lieb, gutherzig und wird euch nichts Böses tun."
"Und warum Din?" wunderte sich Elisha.
"Weil er wie ein Dinosaurier aussieht, nenne ich ihn Din", sagte Melissa stolz. "Wir haben uns mit ihm befreundet. Er wird bei mir wohnen. Nicht wahr, Din?"
Der Drache nickte unsicher und neigte den Kopf wieder zur Seite. Es schien, als lächelte er verlegen.
"Es stimmt, mein Mauseloch ist klein, Din passt da nicht rein", fuhr Melissa fort, "aber wir werden uns etwas einfallen lassen…"
"Was soll man sich einfallen lassen?" Wolfgang ging zu Drachen und Maus näher heran. "Ihr werdet bei mir wohnen. Ich habe ein großes Haus am Rande des Waldes. Zusammen wird es mehr Spaß machen. Einverstanden?"
Melissa beugte sich vor zum Ohr des Drachen und flüsterte ihm etwas zu. Din hörte aufmerksam zu, lächelte und nickte dann unsicher, aber zustimmend.
"Wir haben uns geeinigt. Abgemacht!“, schmunzelte Wolfgang. "Du musst aber lernen, Din. Zuerst gehst du in den Kindergarten und dann in die Schule. Du musst ja lernen, wie man ein echter Drache wird."
"Ja, ich stimme zu, ich bin einverstanden!", brüllte der Drache, "danke euch für alles. Und verzeiht mir bitte!"
"Macht nichts, wir waren nicht beleidigt. Und jetzt schwimmen wir zum letzten Mal und machen uns dann auf den Heimweg!"
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