Zauberhafte Abenteuer auf der Sonnigen Halbinsel
Kapitel 11. Wolfgang, der Wolf
Die Jungs und Willi setzten sich aufs Sofa. Ralf ging in die Küche, Max lief ihm hinterher.
«Brüderchen, darf ich den Computer einschalten? Bis der Wolf kommt, habe ich noch Zeit, ein Spiel schnell zu spielen.»
«Nein, Max, lass das! Du kannst auch später spielen. Unterhalten wir uns besser.»
Joel kam zum Tisch mit den Schachfiguren.
«Eine interessante Party. Mit wem spielst du, Ralf?»
«Mit Wolfgang», rief Ralf aus der Küche.
«Wolfgang? Wer ist das?»
«Der Wolf!» antwortete Ralf und betrat den Raum. » Im Märchen sind wir Feinde, und danach Freunde. Da ist er schon!»
«Macht die Tür auf», hörten sie die Stimme von Wolf, » Ich werde strampeln und trampeln, ich werde husten und prusten und dieses Haus zusammenpusten!»
«Macht er das Haus nicht kaputt, oder?» hat Joel leise Ralf gefragt.
«Natürlich nicht. Jetzt strengt er sich ein wenig an und klettert dann durch das Rohr.»
Der Wolf hustete und prustete, aber es geschah nichts — die Wände des Hauses rührten und bewegten sich gar nicht. Da war der Wolf sauer.
«Na wartet, ich fresse euch jetzt! » knurrte er und kletterte auf das Dach, und vom Dach in das Rohr und durch das Rohr nach unten direkt in den Kamin. «Was machen wir?“ machte Joel sich Sorgen. «Wir müssen schnell den Kamin anzünden.»
«Wozu?» wunderte sich Ralf; er war überrascht. «Es ist warm heute. Und der Wolf kann sich verbrennen.»
Der Wolf war schon im Zimmer. Er sprang geschickt aus dem Rohr in den Kamin und stieg vorsichtig, um nicht schmutzig zu werden, aus dem Kamin ins Zimmer.
«Hallo. Ich bin Wolfgang.»
Der Wolf schien jetzt nicht mehr schrecklich. Er lächelte und streckte Ben die Hand hin. Ben wusste nicht, was er tun sollte. Er schaute auf die Ferkel. Aber sie schienen ruhig und hatten keine Angst vor dem Wolf. Dann wagte er und schüttelte vorsichtig die riesige Pfote des Wolfes.
«Ich bin Ben und das ist Joel. Ich gehe zum Boxen und mein Bruder zum Fußball, und er will auch Parcours machen. Wir haben keine Angst vor dir.» Und er versteckte seinen Bruder hinter seinem Rücken.
«Das ist gut. Boxen wir mal zusammen? Hast du etwas dagegen?»
Ben nickte nur zurück. Und Wolfgang setzte sich an den Tisch.
«Mensch Ralph, bewirtest du uns mit dem Mittagessen?»
«Ja, selbstverständlich. Es ist schon Mittagszeit. Und Tee trinken wir später. Ben, Joel, wollt ihr Borschtsch und Knödel mit Kartoffeln und Waldpilzen essen?»
Ben und Joel blickten sich an und überlegten kurz. Vielleicht war die Aufregung schuld, dass sie so hungrig waren?…
"Ja, danke. Mit Vergnügen!»
Nach dem leckeren Mittagessen tranken alle gemeinsam Waldkräutertee mit Erdbeermarmelade. Und redeten über alles auf der Welt. Und der Wolf war nicht schrecklich, sondern freundlich und fröhlich.
Kommentare (2)
@Roxanna
Vielen Dank, Brigitte,
für deinen Kommentar.
Zur Zeit gibt es so viel Böses in der Welt...
Darum schreibe ich diese Geschichten, wo der Wolf, Hexen, Drachen, Kobolde und andere Ungetümer nicht böse, sondern gut und freundlich sind. Sie spielen nur ab und zu schlechte, böse Rollen.😃
Aber ehrlich gesagt, in einigen Geschichten habe ich schlechte Personen... Z.B. den Hauptbösewicht und seine Untertanen - "graue Männlein", die die Sonnige Halbinsel okkupiert haben. Jetzt herrscht hier grauer Nebel... Aber Kinder und Märchenhelden kämpfen gegen sie, damit ihre Heimat wieder frei und sonnig ist...
Herzliche Grüße
Natascha
Das ist eine interessante Wendung, liebe Natascha. Ich bin überrascht. Ein Wolf, der so schrecklich daherkommt und sich dann als ausgesprochen freundlich entpuppt. Kennst du diesen Ausdruck "Wolf im Schafspelz". Ein Wolf, der im Schafspelz die Menschen überlisten will. Dieser Wolf ist ein ganz anderer. Also alles noch einmal gut gegangen.
Herzliche Grüße zu dir von
Brigitte