Zauberhafte Abenteuer auf der Sonnigen Halbinsel


Zauberhafte Abenteuer auf der Sonnigen Halbinsel

Kapitel 6. In der Märchenwelt

«Ihr könnt die Augen öffnen! Wir sind schon da.»
Fassungslos schauten sich die Jungen mit Erstaunen um. Alles war wie auf dem Bild im Kinderbuch: der Himmel war sehr blau, die Sonne  leuchtend orange, die Bäume und das Gras smaragdgrün und die Blumen  in allen Farben des Regenbogens! Der leuchtend gelben Straße  entlang standen zauberhaft schöne Märchenhäuser. Kleine, große, mit Balkonen, Türmen, Rollläden. Einige von ihnen befanden sich auf großen Bäumen, einige in den Boden gegraben, aus dem nur ein Dach mit einem Rohr ragte. Das eine Haus war wie ein Schiff, das andere wie eine Rakete, das dritte wie ein riesiger Schuh.
«Nun sind wir zu Hause. Lexi, wo bist du?»
Elisha stand dem zweistöckigen rosa Haus mit einem roten Dach gegenüber, das in das Grün von Obstbäumen, Beerensträuchern, in einer Vielzahl von Blumen versunken war.  Im Erdgeschoss glänzte ein kleiner Laden mit dem Schild «Gesunde  Leckereien».
Ein blaues Tierchen  sprang über den niedrigen Zaun und stürzte sich in die Arme der Fee.
«Das ist meine Lexi, die blaue Füchsin. Lexi, das sind Ben und Joel aus der Regenstadt. Und sie glauben nicht an Zauberei und Magie.»
Das erstaunliches Wesen drückte sich näher an die geliebte Herrin.
«Sie glauben es nicht? Wie kann das sein?»
Die Augen der Jungen öffneten sich noch weiter, wurden noch größer. Die blaue Füchsin redete!
 «Sie werden das glauben. Was bleibt ihnen übrig? Und da ist Mama!»
Aus dem Laden lief eine Frau zu ihnen. Schlank, lächelnd, sehr Elisha ähnlich. Aber sie lief nicht, sie flog! Hinter ihrem Rücken hatte sie, wie Elisha, zwei kleine Flügel. Sie umarmte ihre Tochter fest.
«Ich habe dich vermisst, mein Töchterchen! Guten Tag, Jungs. Willkommen in der Stadt der guten Zauberer! Bald kommt Papa von der Arbeit geflogen, und wir essen zusammen zu Mittag. Geht bis dahin in den Garten, entspannt euch!» Und sie flog zurück in den Laden.
«Papa kommt geflogen?», fragte überrascht Ben auf dem Weg zum Garten. «Ist er ein Flieger?»
«Nein, er ist ein Elf.»
«Willst du mich verspotten? Feen, Elfen, Mütter, die fliegen, blaue Füchse, die reden — ist das ein Witz? Ein Scherz? Wo sind die versteckten Kameras? Wo sind die Kameraleute, die all das für das Fernsehen filmen?» Ben erhob seine Stimme. «Joel,  und was denkst du?»
Sein jüngerer Bruder hockte neben Lexi und streichelte sie über ihr weiches blaues Fell. Die Füchsin blinzelte zufrieden mit den Augen und erzählte ihm leise etwas. Ben setzte sich auf den Rand der Bank und schwieg. Er schwieg, als Elishas Mutter in den Garten geflogen kam, den Zauberstab schwang und  ein Tisch erschien auf dem es verschiedene Gerichte gab. Er schwieg, als er sah, wie die Bienen eine Schüssel Honig und die Vögel in den Schnäbeln Körbe mit Früchten und Beeren mitgebracht hatten. Er schüttelte schweigend die Hand des Vaters, der von der Arbeit kam und die Gäste begrüßte. Er schwieg beim Mittagessen, als er erstaunliche Gerichte aß, die er nie gesehen und gegessen hat, aber die außerordentlich lecker waren. Als Elisha nach dem Abendessen mit dem Zauberstab schwang und der Tisch verschwand. Er nickte schweigend zustimmend, als die Fee fragte, ob sie nicht in der Stadt spazieren gehen und ihre Freunde treffen wollten. Er öffnete den Mund erst, als er den Jungen in der Nähe des Nachbarhauses traf und ihn begrüßte. Das war ein ganz gewöhnlicher Junge, von kleiner Statur wie Joel. In Jeans, T-Shirt und Turnschuhen. Nur auf dem Kopf hatte er eine seltsame Kappe mit einer goldenen Glocke. «Wahrscheinlich ist die Mode bei ihnen so», dachte Ben, «ein ganz normaler Junge, und er hat keine Flügel… Wenn alle Freunde von Elisha so sind, dann ist es in Ordnung.» Und Ben beruhigte sich.


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