Im Rückblick
Suche ich nach Zeichen,
Die - nicht erkannt - darauf deuteten:

Die Ecke, um die ich ging,
Ohne zu wissen - wohin
Der Tisch, an dem ich mich setzte,
Ohne zu wissen - warum
Das Wort, das ich sagte,
Ohne zu wissen - wem
Der Satz, den ich schrieb,
Dessen Sinn, verschlüsselt, sich öffnete...
Mein Schatten, der mir folgte,
Während der Sonnenfinsternis -
Die Bilder, die bunt aufstiegen,
Aus einer öden Wüste
Der Zauber, der sich entfaltete,
Aus längst gefalteten Blätter...

Die Wurzeln, die ich in mir trug,
Und sie nicht kannte...

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Kommentare (10)

miriam Liebe Marianne,

wie schön, dass du die Parallele zum großen Thema der Erinnerungen siehst. Stellt dir vor: mir ist das gar nicht aufgefallen, weil ich tatsächlich so sehr damit befasst bin, dass mir der Blick von außen etwas abhanden gekommen ist.

Auch dir lieben Dank

Miriam
miriam Lieber Jo,

dein Kommentar spricht den zentralen Gedanken des Gedichtes an - und das wundert mich nicht.

Freue mich, dass du mich hier entdeckt hast.

Einen lieben Gruß

Miriam
miriam Eigentlich stimmen alle diese Kommentare, obwohl sie ja unterschiedlich sind.

Ich danke dir sehr, du hast eine der Facetten des Gedichtes besonders hervorgehoben - wir sind Suchende, Zweifelnde, ja manchmal sogar uns selber fremd.
Und da du über uns als Zweifelnde sprichst: nichts ist mir fremder, als Menschen die keine Zweifel haben.

Miriam
marianne vielmehr die Empfindungen, die du ausdrückst.

Es "passt" m.E. gut zum laufenden Thread "Ich bin meine Erinnerungen", dieser Themenstrang macht mich derzeit richtig glücklich.

Danke!
Marianne
jo zwischen den Welten, der seine Wurzeln in seiner Einsamkeit vermutet, sie dort sucht und nur ahnt, dass sie irgendwo weit weg liegen ...
... und zwischen Suche und Ahnung zerrinnt das Leben.

Es ist schwer, liebe Miriam, sich von diesen Zeilen wieder zu lösen.
immergruen ein Leben lang, diese Wurzeln, die unbekannt sich ausgebreitet haben in unserem Leben und deren Herkunft uns immer wieder zu Suchenden, Zweifelnden, Fremden macht. Vielleicht scheint uns deshalb unsere innere Stimme manchmal so seltsam fremd und doch vertraut zu sein.
miriam Das Seltsame dabei ist, dass diese Ungereimtheiten an denen man sich tagtäglich stört, letztendlich eine innere(?) Logik bekommen und sich sogar untereinander reimen.

Vielleicht macht das den Teil unserer Persönlichkeit aus, den wir nicht leicht annehmen können.
Warum eigentlich nicht?
harfe erkenne ich viele Parallelen zu meinen eigenen Ungereimtheiten, die mich oft beinahe verzweifeln lassen. Es ist die mangelnde Konzentration auf einen Prozess hin, den ich durchführe. Schlüssel- und Brillensuche sind fast tägliche Rituale. Ich gehe in den Keller, um drei Dinge abzuholen und kehre mit nur zweien zurück. Vielleicht steht mir das Verträumtsein im Wege.
miriam Daraus ist zu schließen, dass deine Frau ein sehr netter Mensch ist...

Jetzt ernsthaft: danke für diesen Kommentar, auch wenn ich ein totaler Laie auf dem Gebiet der Dichtung bin, weiß ich, dass sich wiedererkennen in irgendeiner Form des künstlerischen(?) Ausdrucks, eine sehr positive Beurteilung ist.

Liebe Grüße deiner Frau und auch dir

Miriam
eelewu meine frau sagte mir eben, sie erkennt sich in deinem gedicht

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