Wintersehnsucht
Der Winter 2010 begann schon recht früh, bereits im November. Und es schneite in dem Jahr auch immer wieder einmal, selbst hier fast im Norden recht heftig und bei ausreichendem Frost.
Der Teutoburger Wald war in der Woche zum 4. Adventssonntag so eingeschneit, dass die Lkws Probleme hatten, die Straße über den Dörenberg nach Bad Iburg hochzufahren. Der Verkehrsfunk meldete quer stehende Lastwagen.
Ich weiß ja, dass das in südlicheren Gegenden, in Richtung Harz oder Sauerland durchaus öfter vorkommt oder gar in den südlichen gebirgigen Teilen unserer Heimat. Aber solche Schneemengen kannte ich aus meinem „platten“ Münsterland nicht.
Wenn man so will: die acht Jahre, die von einem schneereichen Winter – hier 2010 – bis zu einem nächsten vergehen, sind doch heuer vorbei. Auch hier im platten Norden. Mein Enkel wird im Februar acht Jahre alt und hat bislang lediglich hier zuhause nur ein, zwei Mal eine sehr dünne Schneedecke(?) kennengelernt. Mit dem wenigen Schnee hat er dann versucht, klitzekleine Schneemännchen zu bauen – und ein paar Stunden später war alles weggetaut. Der Schlitten, den er irgendwann einmal zu Weihnachten bekam, ist bis heute ungenutzt.
Auch wenn wir dieses Jahr mit Sicherheit grüne Weihnachten haben werden, wünsche ich ihm, dass er doch endlich einmal etwas mehr Schnee kennenlernen könnte. Ja ich weiß, die Autofahrer, die morgens dann ihren Weg trotzdem zur Arbeit fahren müssen, werden dadurch Probleme haben, so manch einem könnte mehr geschehen, als „nur“ auf der Straße ein wenig zu rutschen … Es werden Fußgänger nicht ganz so glücklich darüber sein, dass auch das Laufen beschwerlich sein könnte.
Es muss ja nicht gleich so ein Schneechaos werden, wie es im Januar 2019 in Österreich gab – die Winterurlauber konnten nicht mal mehr von ihrem Urlaubsort wieder nach Hause fahren, Lawinengefahr und überaus starker Schneefall hatte viele Straße unpassierbar gemacht ...
Für eine Winterstimmung wäre es in diesen Wintermonaten auch mal wieder schön, weiße Schneelandschaften (über die schmutzig-grauen Straßen sehen wir einfach weg …!) genießen zu können.
Kommentare (2)
@Syrdal Ja, da magst Du wohl Recht haben, lieber Syrdal, als Flachlandtiroler blieb uns Münsteraner nichts anderes übrig, wenn tatsächlich Schnee liegen blieb, die niedrigen Hügelabfahrten in der Promenade zu nutzen. Sah das dann etwa so aus?
Trotzdem habe ich gelernt, meinen Schlitten so zu lenken, dass ich dort hinkam, wo ich hin wollte. Es gab nämlich eine "Todesbahn", die fast nur von mutigen Jungs genutzt wurde. Sie hieß so, weil man eine etwas steilere Abfahrt hatte und dabei auf einen der nahen, zugefrorenen Teiche fahren konnte. Mit genügend Schwung hopste man mit dem Schlitten über den doch nicht zugefrorenen Teichrand auf die haltbarere Eisfläche.
Konnte später auch meinen Kindern das Lenken ihrer Schlitten noch beibringen. Heute nutzt meine Tochter das, um auf der Weser mit ihrem bootsähnlichen Gummischlitten "heiße Fahrten" hinter dem Motorboot zu genießen ... Da müsste unser Max erst mal hinkommen, denn Möglichkeiten zum Üben auf Schneepisten gibt es hier allenfalls auf den Deichen.
Rodeln war im Teutoburger Wald noch eher möglich. Sauerland und Harz sind recht weit, wenn man mal eben winterliches Schneevergnügen das Kind erleben lassen möchte ...
Danke auch für Deine schönen Wintererinnerungen
Lieben Gruß von Uschi
Das ist die Sehnsucht aller Kinder – und auch aller Erwachsenen, die sich ihr Kind-Sein ein wenig erhalten haben.
Früher, als ich Kind war, gab es tolle Winter in der Hohen Rhön. Schnee und Schnee und Schnee, riesenhoch, dass man die Zäune nicht mehr sehen konnte und alle Straßen verschwunden waren. Autos konnten da nicht mehr fahren, aber es gab ja ohnehin kaum welche. Nur die Pferdeschlitten der großen Bauern und von der Brauerei waren noch unterwegs – einfach Schneewinter pur!
Vielleicht bringt ja der Januar dann Schnee zum Schlittenfahren… ich wünsche es dem „kleinen Mann“ und allen, die Schneesehnsucht haben.
Liebe Grüße
Syrdal