Winterliches Vergnügen
Es gab noch mehr winterliches Vergnügen
Ich liebte mein Fahrrad und fuhr damit auch täglich, auch im Winter, die 3 km zur Schule und nachmittags im Umfeld meiner Heimatstadt herum.
Es muss so Ende der 1950er oder Anfang der 1960er Jahren gewesen sein, als es einen recht frostigen langen Winter gab, Münsters Straßen waren durch viel Schnee, der nicht überall nur am Straßenrand dreckige Matschhügel bildete, recht schlecht – einfach nur huckelig – mit dem Fahrrad zu befahren. Aber das reizte mich auszuprobieren, ob und wie ich mit meinem Rad da zurecht käme.
Es kam mir in den Sinn, doch mal zum Aasee zu fahren, ob der auch schon zugefroren wäre. Er war zugefroren! Viele Schlittschuhläufer drehten dort ihre Runden, andere schlinderten eine Eisbahn möglichst glatt! Und ich entdeckte außer einigen Fahrradfahrern auch einen VW-Käfer-Fahrer auf der dicken Eisfläche, der mit seinem Pkw die Seetreppe hinuntergefahren war und wohl auch ausprobieren wollte, ob das Eis für seinen VW tragfähig genug sei. War es eindeutig!
Sofort ging mir durch den Kopf: … wenn der Pkw nicht auf der Eisfläche einbricht, musste für Fahrradfahrer diese Gefahr noch geringer sein! Also drauf aufs glatte Eis und ausprobiert, ob es Spaß macht, auch da Fahrrad zu fahren! Klar musste ich aufpassen, nicht mit den Fahrradreifen auf der Glätte auszurutschen, hinzufallen. Doch das bekam ich gut in den Griff. Es muss wohl ein Freitagnachmittag oder Samstag gewesen sein, denn an Hausaufgaben habe ich an diesem Tag nicht gedacht!
Nur weil es derzeit in den letzten Tagen mal wieder Frosttemperaturen gibt, tauchen diese schönen alten Erinnerungen wieder auf! Herrlich …
Hier in meiner Umgebung gibt es nur einen kleinen See am gegenüber liegenden Campngplatz, der derzeit auch noch gesperrt ist. Da muss ich erst gar nicht hingehen, um zu schauen, ob sich dort Jugendliche auf dem Eis vergnügen, auch müsste es noch ein paar Tage mehr tiefere Frosttemperaturen geben ... Und Weser und Aller frieren bei nur wenigen Graden unter Null noch lange nicht zu!
Ich bin schon vor vielen Jahren von Münster weggezogen, der Arbeitswelt meines Mannes hinterher. Doch wenn es so "wintert" wie derzeit, kommen die Erinnerungen hoch. Vor ein paar Jahren erfuhr ich
von meiner Schwägerin, dass bei längerer Frostzeit inzwischen die Eisfläche des Aasees auch kommerziell genutzt wird. Wenn uns damals der Hunger überfiel, war der Heimweg angesagt. Wie sie erzählte, gibt es inzwischen auch Marktbeschicker, die bei Aussicht auf eine längere Frostperiode sogar auf dem Eis Würstchen- und andere Buden mit Leckereien stehen haben. Es muss schon sehr frostig gewesen sein, wenn man auf der Eisfläche stundenlang ungefährdet Bratwurst grillen oder Waffeln backen kann ...
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