Auf einer alten CD hatte ich Geschichten, die ich einst für das Seniorenportal schrieb, gespeichert, und heute wieder entdeckt.
Die meisten Geschichten, da SHS Dateien, lassen sich nicht mehr öffnen.

Einiges hat sich in der Zwischenzeit verändert, aber es sind ja auch schon einige Jährchen danach vergangen.

Hennak und das zweifelhafte Angebot.

Mein Jüngster ist Handwerksmeister und hat sein Lager, in dem er neben Handwerksgeräten auch sein
Material untergebracht hat, nicht weit von mir.
Auf der gegenüber liegenden Straßenseite, ist eine ehemalige, seit vielen Generationen im Familienbesitz befindliche
Tischlerei. Der Sohn hatte keine Lust, diesen Betrieb in alter Form weiter zu führen und betreibt nun, ein schon von seinem Vater nebenbei eingeführtes, lukratives Bestattungsunternehmen.

Sehr oft, wenn mein Sohn sich in seinem Lager aufhält, kommt dieser Tischlersohn, er ist einige Jahre älter als mein Jüngster,
und will von ihm Tipps und Ratschläge haben. Zwei Häuser befinden sich im Familienbesitz und ab und zu, braucht man neue Fliesen für Bad oder Küche oder Terrakotta Platten für die Terrasse usw.

Mein Jüngster hatte ihm immer diesen oder jenen Tipp gegeben. Da der Geiz dieses Nachbarsohnes bekannt ist, wurde es ihm kürzlich zu viel. Er fragte: “ Willst Du einen Tipp oder Rat?“ „Ja,“ sagte Hennak. „Na gut,“ sagte mein Sohn,“ ab jetzt läuft die Uhr.
Jede Minute macht 2,50Euro.“ „Wieso das denn, „ fragte Hennak. „Ja, glaubst Du denn, ich gebe dir ständig kostenlose Ratschläge und Tipps und du kaufst die Fliesen und Platten bei der Konkurrenz und die Verlegearbeiten, läßt du so machen?“
„ Nix da, jetzt ist Schluss. „ „ Ja, aber,“ sagte Hennak, ganz perplex.“ Wirklich nichts mehr zu machen?“
„ Nein, „ sagte mein Sohn, „ ab jetzt wird alles in Rechnung gestellt.“

Und jetzt kommt es: „ Auch nicht, wenn ich dir Rabatt einräume, du solltest bedenken, deine Mama .......... „
Hennak verschwand blitzschnell um die nächste Ecke, die Wasserwaage verfehlte knapp ihr Ziel.

Aber wenn ich ihm jetzt begegne, kommt mir der Gedanke, ob er wohl schon Maß genommen hat?
Mit weit gespreiztem Daumen und
Zeigefinger, im Geiste, die Zentimeter meiner Schulterpartie ausrechnend?? 15 - 30 - 45 Zentimeter??

Einen Gruß von Sarahkatja, alias Saskia, alias Elena, alias Katja, die noch lange nicht vor hat den Löffel abzugeben, aber mich fragt man ja nicht.

Wiederentdeckt, heute am 14. September 2013

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Kommentare (2)

sarahkatja
Liebes Finchen,
Damals kannte ich Dich noch nicht, sonst hätte ich Deine Schleuder – und Treffsicherheit
sicher in Anspruch genommen.

Aber ich hatte es nie so tragisch genommen. Hennak war und ist, ich hoffe er lebt noch, ein Unikum.
Das Beerdigungsunternehmen existiert nicht mehr und Hennak ist woanders hingezogen.

Um eine Beerdigungsversicherung abzuschließen ist es jetzt wahrscheinlich zu spät. Ich hatte, da ich vorhatte noch
lange zu leben, vor 15 Jahren eine Unfallversicherung abgeschlossen, die leider sehr teuer und wahrscheilich
unnütz war. Inzwischen habe ich sie gekündigt und muß nun besonders vorsichtig sein.

Mal schauen, ob mein Ältester es schafft, die SHS Dateien zu öffnen. Ich kann es nicht.
Die Dateien, die ich öffnen kann, sind meistens Beiträge, die sich auf das SP beziehen.
Doch es macht Spaß, mal wieder einige Jahre zurückzulesen. Lustiges und Ernstes ist dabei,
sogar in der Politik hat sich nicht allzuviel zum Positiven verändert.

Liebe Grüße sendet Dir
Sarahkatja
finchen liebe Sarahkatja, Dein Sohn hätte mich als Werfer einstellen sollen !!! Meine Wurfobjekte verfehlen kaum ihr Ziel. Dabei meint man, daß ein Bestattungsunternehmer mehr Feingefühl besitzen sollte.
Und Du mit Deinen Gedanken, Du solltest schnurstracks auf diesen Rüpel zugehen und ihm Deine Gefühle offenbaren.
Aber mit riesiger Stimme und geradem Gang.
Ich habe vor Jahren eine "Beerdigungs-Versicherung" abgeschlossen, mit der meine Söhne finanziell abgesichert sind. Und somit können sie frei entscheiden, welches Institut ihnen als solvent erscheint.
Aber nun, liebe Katja, wir lassen uns noch nicht ausmessen, denn es gibt noch genügend zu tun. Und dafür brauchen wir noch breite Schultern und einen aufrechten Gang.
Sei ganz lieb gegrüßt und krame weiter in Deinem Schatzkästlein der Erinnerungen.
Lieben Gruß und weitermachen................
das Moni-Finchen

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