Wer schreibt, der bleibt


Wer schreibt, der bleibt

    Ja, ich schreibe viel. in jeder Stimmungslage, zu jeder Tages- und Nachtzeit. Ich schreibe Buchstaben, Wörter, Tippfehler, Briefe, Begriffe, Versuche, Feigheit, Schweigen, Scham, Erinnerungen, Hoffnungen, Definitionen, Verse, Reime, Unsinn, Ich lösche auch vieles wieder, was ja heute mit einem Klick möglich ist. Ohne Schreiben wäre das Leben leer, langweilig, eine Strafe sogar. Essen und Schlafen stehen auf einer Stufe mit dem Schreiben.
    Ich schreibe, um nicht zu verblühen und zu verdursten. Ich brauche das Schreiben, wie ein Ertrinkender Luft. Es muss kein langes Schreiben sein. So viel wie Pfeffer oder Salz genügt. Wenn ich schreibe, habe ich das Gefühl, dass auch mein Geist noch vorhanden ist. Dazu kommt: Wer schreibt, der bleibt, oder mit Descartes: Ich schreibe, also bin ich.
    (Oft entsteht eine Vorfassung, in meiner Version der deutschen Rinheitskurzschrift auf irgendein Papier gekritzelt)

 


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Kommentare (11)

ehemaliges Mitglied

Ich lese fasziniert Deine Zeilen, was Du schreibst springt 😉 förmlich aus Dir auf' Papier....stelle ich mir gerade vor ! Schreiben hat nicht jeder Mensch so "im Griff"... geflügelte Phantasie ist die Voraussetzung um Gedanken, Geschichten, sämtlichen "Kopfinhalt" niederzuschreiben.
Die "BriefSchreibeZeit" ist leider um......selbstgestaltetes Briefpapier, -karten etc, mit Füllfederhalter schreiben etc, sehr schade.....  Versuche in der heutigen Zeit freundschaftliche Briefkontakte zu finden, gestaltet sich sehr zeitaufwendig..... Mensch/Sinn/Anspruch entsprechend ist es schwierig, das passende Pendant zu finden.
Ich gehöre auch zur "Stenogeneration".....war nicht so mein Ding, wohl eher aus dem Grund, daß mein damaliger Chef ein unfreundlicher "Nuschler"war, dazu "ellenlange" Diktate verabreichte....diese mußten danach per Telefax/ Lochstreifen in' Ausland verschickt werden.

Für mich ist Schreiben ! etwas Schönes, Befreiendes, Aufweckendes.........mein Alter entsprechend !?! hat Kopf/Gehirn an allgemeiner Tätigkeit etwas nachgelassen. So bin ich seit 2 Jahren dabei, Merkzettel, Notizen, Taschen-, + Tischkalender täglich zu nutzen. Wunderbar, der Umgang damit......ich blicke auf meinem SchreibtischChaos Zettelwirtschaft mittlerweile ! voll durch. Lesen, rechts, links, oder am Fußboden ablegen.....nix geht verloren, vergessen.....gut gelernt in der Not, bin stolz auf mich.
Auch diese Art von Schreiben gefällt mir, ist soo positiv, dann benötige ich verschiedene Stiftarten, sowie jede Menge an ich farbigen Stiften, Bleistif

Ich hoffe, noch lange schreiben zu können....Arthrose in den Fingern/Händen kommt schmerzhaft in' Spiel.

Einen gemütlichen Sonntag, vielleicht noch ' ne kleine Sonne für heute 🌞😀🌷
von rosalia

ehemaliges Mitglied

Schreiben gibt es auf viele Arten. 
Ich pflege seit Kindheit bis heute Brieffreundschaften. 
Viele aus dem Umfeld meinen ob das Sinn macht da es ja das Natel gibt!?
Ja für mich macht es Sinn denn durch das Mail oder Briefe schreiben sind schöne Freundschaften entstanden die ich nicht missen möchte. 
Würde auch gerne Gedichte schreiben 
aber da fehlt mir das Talent dazu darum überlasse ich es andern und ich geniesse es dann beim lesen.

liebe Grüsse an alle Schreiber und Leser
Sofia 

Bücherwurm

Früher habe ich nur zum Vergnügen geschrieben, Kurzgeschichten (übrigens auch auf Bookrix), mehr oder weniger sinnvolle Blogbeiträge, Buchrezensionen, usw. Ich hatte mich gefreut, wenn sie gelesen wurden und ich Kritiken erhielt, die mich weiterbrachten.
Später musste ich lernen, dass Schreiben ebenso Ventil sein kann, um die Seele frei zuschreiben. Es hilft, um Wut, Frust, Schmerz und Trauer zu lindern. Es ist ein Spiegel seiner selbst.
»Wer schreibt, der bleibt« – das ist im mehrdeutigen Sinn gültig. Die eigenen Gehirnzellen werden trainiert, vielleicht wirkt das lebensverlängernd. Doch was bleiben wird, ist das schriftliche Wort. Das gilt für das Internetzeitalter mehr denn je. Dadurch bleibt etwas von dem Verfasser für die Nachwelt erhalten: Erinnerungen, Meinungen .... Daher sollte man sich überlegen, was man im Internet hinterlässt.
In den Tagebüchern, die mir liebe Familienmitglieder hinterlassen haben, leben sie weiter. Die darin geschilderten Erlebnisse sind wie ein Denkmal, die von längst vergangener Zeit berichten.
Schade, dass es so viele Analphabeten gibt.
Liebe Grüße
Brigitte

Rosi65

Lieber Silesio,

Wer hat eigentlich wo und wann die Schrift erfunden?
Die ältesten uns bekannten Schriften, chinesische Zeichen, wurden von Forschern auf
6600 v.Chr. datiert. Aber vielleicht bildeten die prähistorischen Höhlenmalereien schon die Grundbasis dafür.
Nun, wir wissen es nicht so genau.

Aber ein Leben ohne lesen und schreiben wäre in der heutigen Zeit, gerade für unsere Kommunikation, sicher schwer vorstellbar.
Außerdem macht es Spaß, denn wer hat sich beim Lesen eines Buches nicht schon einmal so fesseln lassen, dass er dabei Raum und Zeit vergessen hat.
Und wer selber mal eine kleine Geschichten auf dem Papier festhielt, hat sich selber damit etwas Gutes getan. In Studien wurde tatsächlich nachgewiesen, dass das Schreiben eine heilende Wirkung haben kann, besonders bei der Verarbeitung negativer Erfahrungen.

Also dann liebe Leute, legt (schreibt) los!!!

Viele Grüße
  Rosi65

ehemaliges Mitglied

Lieber Silesio, 

Ich kann das total nachempfinden.

Beim schreiben purzeln alle Gedanken aus einem heraus, es gibt kein halten mehr, egal, was man denkt, es gibt keine Scham,  sobald man es Worten fasst, auf das Papier bzw. Im PC niederschreibt,  nehmen sie Form an, können sich ordnen und zu neuen Wegen führen.

Und man bleibt auch geschickt im formulieren und vergisst nicht die Schönheit einer Sprache.
Ich brauche das auch.

Liebe Grüsse Brigitte 
 

mondie

Da ich, lieber Silesio, Steno in meiner Lehre erlernen musste, konnte ich Vieles von Deinen beiden Blättern lesen.

Briefe mit dem PC schreiben, ist in Ordnung, aber noch persönlicher empfinde ich es,
sie mit einem Füller nieder zu schreiben.

Lieber Gruß
Monika




 

Muscari


Ja, wie recht Du hast.
Schreiben war und ist auch meine Lieblingsbeschäftigung.
Könnte mir meinen Alltag ohne das Schreiben am PC nicht mehr vorstellen.
Die Stenografie, die deutsche als auch die französische, die ich einst lernte und die mir während der ersten Jahre meines Berufs unentbehrlich war, habe ich längst wieder verlernt.
Was soll's.
Es grüßt Dich herzlich
Andrea

 

Syrdal



Steno habe ich verlernt… weil nicht mehr geübt.
Aber das Schreiben ist tagtäglich geblieben und bereichert mein Dasein ungemein, ebenso das Lesen.
Nicht verstehen kann ich, dass beides heute in der Schule vernachlässigt wird. Die letzten Ergebnisse der PISA-Studie haben gezeigt, dass ein Großteil der 15jährigen selbst leichte Sätze nur mit Mühe „entziffern“ können und noch weniger in der Lage sind, den Sinn des soeben Gelesenen zu erfassen. ...und das im „Land der Dichter und Denker“! – Völlig unbegreiflich für


Syrdal
 

ehemaliges Mitglied

@Syrdal  

lieber Syrdal, 

du solltest aber nicht alle Jugendlichen so sehen.
Meine Tochter ist Deutschlehrerin und sie hat sehr engagierte Schüler.

Liebe Grüße Brigitte 

Syrdal

@Gitte1709 

Gottlob, liebe Brigitte, gibt es sehr engagierte Schülerinnen und Schüler, aber ich schrieb „Großteil der 15jährigen“ und habe diese Formulierung leider einem Bericht über die letzte PISA-Studie entnehmen müssen. Glauben wollte ich das vorerst nicht, doch dann hörte ich es in gleicher Weise im Rundfunk und war dann doch mehr als erschrocken...

...bemerkt mit lieben Grüßen zu dir
Syrdal

Vielleicht hat man ja auch nicht die richtige, sprich: repräsentative Auswahl am Test teilnehmen lassen, wer weiß...)
 

Via

@silesio
Bewundernswert, dass du Steno noch kannst - ich habe es schon vor langer Zeit fast komplett vergessen.
LG - Via


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