Wenn der Hund…
mit der Katz über‘n Eckstein springt.
Sonntags, wenn der Bratenduft durch unsere Wohnung zog, uns schon bei dem Gedanken an das Fleisch, das es nur sonntags gab und auch nur hauptsächlich für den Vater , das Wasser im Munde zusammenlief, dann herrschte eine ganz besondere Stimmung.
Mutter hatte eine schneeweiße Schürze angelegt, meistens mit einer wunderschönen Richelieustickerei, Vater hörte Knödelmusik, wie wir sie nannten. Vom Walzer a la Richard Strauss bis zum Radetzkimarsch, alles war möglich.
Wenn nun diese besagte Marsch gerade abgespielt wurde, Vater hatte ein Tonbandgerät, mit dem er alles aufnahm was nicht niet-und nagelfest war ( die Meinung seiner Kinder), dann sang er schon einmal lauthals mit und zwar folgendes zu der Noten des Radetzkimarsches:
„Wenn der Hund mit der Katz über’n Eckstein springt…“
Als kleines Kind war ich natürlich wissbegierig, so fragte ich Vater:
„ Papa, wie geht es denn weiter, das Lied?“
„ Kind, dafür bist du noch zu jung…“
So trollte ich mich davon, mehr war schließlich nicht zu erfahren von ihm.
Die Jahre vergingen, meine Kinder wurden geboren, wuchsen selbst heran.
Meine Bande war schon längst erwachsen, da spielte Vater, als ich die alten Eltern einmal besuchte, den Radetzkimarsch.
Ach ja, da fiel mir wieder dieser Text ein und das Vater mir nicht verraten wollte wie er weiterging.
So summte ich die Melodie mit und sang den Text mit:
„Wenn der Hund mit der Katz über’n Eckstein springt…
„Und Papa wie geht der Text jetzt weiter? Ich bin jetzt erwachsen, meine Kinder selbst schon groß, nun verrate ihn mir bitte. Habe nun bestimmt dreißig Jahre darauf gewartet! „
„Den Text, hm… den hab ich vergessen!“
Na super, dachte ich, dreißig Jahre mindestens gewartet und nun das!
Habe gerade einmal gegoogelt, gab es damals schließlich noch nicht, es gibt unzählige Variationen von dem Text.
Kommentare (2)
koala
Das war eine schoene Geschichte fuer den Einstieg in den Montag.
Jetzt spukt mir der Radezkimarsch im Kopf!!!
Lieber Gruss
Anita
Jetzt spukt mir der Radezkimarsch im Kopf!!!
Lieber Gruss
Anita
"rübergebracht", danke fürs lesen dürfen, herzlichst Renate