Weihnachtsgans-Schicksal
Weihnachtsgans - Schicksal
Fräulein Gans, die Hubertine,
schnattert laut, mit froher Mine
im grünen Gras am Bach,
und denkt: „ach,
wie glücklich wäre ich,
mit Heribert, dem Gänserich“
Doch die derbe Bäu´rin kam,
aus der Traum vom Bräutigam…
mit einem Griff, war es gescheh´n,
da half kein Schnatter-Fleh´n
zack, ein Schlag, es war vorbei
zurück blieb nur ein Gänse-Ei
Und ein paar Federn für ´s Inlett,
die nackte Gans liegt nun im Fett,
um zu brutzeln herrlich braun,
lecker, knusprig anzuschau´n,
das Wasser schon im Mund zerfließt,
die Bäu´rin nochmals Fett drauf gießt.
Es duftet der Rotkohl, es duftet der Kloß,
„Habt Geduld, es geht gleich los“!
Festlich ist der Tisch gedeckt,
der Bauer sich die Finger leckt.
„Wer isst den Flügel, wer das Bein,
wer die Suppe, vom Gänseklein“?
Welch Vergnügen, bei diesem Schmaus,
allen schmeckt ´s im Bauernhaus.
Die ganze Gans wird weggeputzt,
nur Heribert, am Bache stutzt!
Wartet auf des Gänslein´s Herz…
allein bleibt er mit bittrem Schmerz…
RP
Kommentare (10)
Ach ja meine liebe Ladybird...
wie tieftraurig und hintersinnig lustig ist Deine Geschichte von der Hubertine und dem armen Bräutigam....genauso ist es im Gänseleben- köstlich beschrieben und mit Dir geschmaust hat
mit Dir
Angelika
Ich komme vor Weihnachten immer an einem Grundstück mit "freulaufenden" Gänsen vorbei die wild vor sich hinschnatternd und alles Grün verdrücken... und dann denke ich..ein wenig betrübt: Wie lange noch?
Im anderen Jahr waren Puten in dem Gatter. Sie lebten eine ganze Weile glücklich vor sich hin...bis dann Weihnachten kam....weg waren sie...
So ist das Gänes/Puten-Leben....
Danke fürs Teiöen liebe Renate
mit gechnatterten Grüßen (verstehst du mich??)
Angelika
was für ein glück der geänserich
hat's überlebt
man muss halt auch die vorteile sehen
die es außer dem braten gibt
meint mit einem lachen der hade
ich meine gänse sind nicht monogam
einen fröhlichen gruß
und danke für den Schmunzler
hade
Liebe Renate,
dies ist eines von vielen traurigen Gänseschicksalen.
Vor allem auch für den Heribert.
Aber der Familie hat's geschmeckt, wie Du wieder herrlich gedichtet hast.
Nach Weihnachten gibt es aber sicher noch viele Gänse, die Sankt Martin und Weihnachten überlebt haben.
Mit guten Wünschen für ein frohes Weihnachten - ohne Gans -
und herzlichem Gruß von
Andrea
Danke,
liebe Lady für das servierte Festmahl,
du hast mir das Wasser im Munde zuasmmenlaufen lassen mit Deiner Schliderung,
ich rieche ihn schon ... den Gänsebraten
und wünsche, dass er in Gesundheit aufgegessen wird
♥lichst Luzie
Ich wollte es ja eigentlich nicht lesen, wusste ich doch, was da schreckliches passiert.
Doch dass dein Gedicht sehr gut geschrieben ist, das will ich dir gerne versichern.
Da ich keine Tiere esse, kann ich nur den Duft des Rotkohles nachempfinden.
Ach ja, den muss ich unbedingt mal wieder kochen.
Das wäre auch was für Weihnachten, mit Kartoffelklößen. Mehr brauchen wir alle beide nicht.
Ganz viele harzliche Grüße, liebe Bördy,
von Pippa/Heidi
Ach ja, meine liebe Renate..., da fällt mir doch sofort die Geschichte von der "Weihnachtsgans Auguste" ein, die letztlich nicht auf den Tellern landete. Wer kennt die nicht.
Manchmal gibt es auch Gnade.
Armer Heribert, der nun wohl immer noch wartet...
Kristine dankt für dieses wunderschöne Gedicht
Ein richtiges makaber-schönes Gedicht ist Dir da gelungen, liebe Renate. Toll geschrieben!
Niemals werde ich das Weihnachtsessen bei Freundin Elvira vergessen, zu dem sie einen kleinen Freundeskreis eingeladen hatte. Sie überraschte uns mit einem Gänsebraten, der auch schon seit geraumer Zeit ordentlich im Backofen vor sich hin brutzelte.
Etwas unsicher, da sie vorher noch nie solch ein Gericht zubereitet hatte, fragte sie uns: “Ob ich die Gans jetzt schon herausnehmen kann?“ Doch wir hatten leider auch keinerlei Erfahrungen damit.
Von einem weiblichen Gast erfolgte dann der vorschnelle Ratschlag: “Ach, lass mal besser noch 10 Minuten braten.“
Das Ergebnis war niederschmetternd, und so hart, dass man den Braten kaum mit der Geflügelschere zerlegen konnte. Doch jeder Esser bekam gerecht ein Stück von dem „Stein“ auf seinen Teller gelegt. Leider ungenießbar! Die Gastgeberin, die sich ja viel Arbeit gemacht hatte, war natürlich den Tränen nahe und total am Boden zerstört. Nein, was für eine Verschwendung!
Wir versuchten aber ihre gute Laune zu retten, indem wir wirklich alles, also die gesamte Beilage plus Gemüse-Dekoration, bis auf das letzte Kartoffelstückchen (mit viel Lob) vollständig wegputzten.
Loriot hätte bestimmt einen tollen Sketch aus dieser Situation gezaubert...😊
Herzliche Grüße
Rosi65
Richtig tragisch, ist das liebe Renate. Wie kann man nur 😪. Und wenn ich mir die süßen Gänschen auf deinem Bild anschaue, denke ich das erst recht. Bei mir kommt keine Gans auf den Tisch 😉. Klasse gedichtet, ich wäre begeistert, wenn es nicht so eine traurige Geschichte wäre.
Ein bisschen schmunzeln musste ich aber schon auch an der einen oder anderen Stelle.
Was gibt es bei dir an Weihnachten, wenn ich fragen darf?
Herzliche Grüße kommen von
Brigitte
Danke liebe Dom-Maus für Dein schönes Gedicht über ein kurzes Gänse Leben.
Einen schönen 3. Adventssontag mit Grüßen
Deine WW-Maus