Weihnachtliche Emotionen


Weihnachtliche Emotionen
Ich weiß nicht, wie es euch in der Adventszeit ergeht, liebe Leserinnen und Leser, stelle bei mir aber in jedem Jahr fest, dass ich in dieser Zeit viel schneller emotional angerührt bin als während des Jahres. Wie kommt es wohl, dass gerade in dieser Zeit so viele Erinnerungen und auch Sehnsüchte auftauchen, die mal freuen, aber auch melancholisch oder sogar traurig machen können? Ist es das Vergangene, die Lieben aus der Familie, die schon gegangen sind, die vermisst werden, oder nimmt man sich einfach auch mehr Zeit über vieles nachzudenken. Über das, was weit in der Vergangenheit liegt, als man noch Kind war und Weihnachten etwas Geheimnisvolles hatte. Als Kind dachte ich immer, an Weihnachten müsse etwas ganz Wunderbares geschehen und da dachte ich nicht an Geschenke. Das hatte einen Zauber, der später in der Form verloren gegangen ist. Ich sehe mich noch heute im KInderzimmer mit meinen Geschwistern, die längst erwachsen waren, weil viel älter als ich, warten bis das Glöckchen läutete. Was war ich aufgeregt über das, was nun kommen würde.

Oder taucht in der Vorweihnachtszeit ein gewisser Schmerz über diese so unfriedliche Welt auf und die Sehnsucht nach Frieden ist noch größer als sonst? Dass es so schwer ist Versöhnung und Vergebung zu finden.

Das Weihnachtsfest war und ist es vielleicht immer noch, auch mit vielen Erwartungen verbunden. Es soll doch ein Fest der Liebe werden, bei dem sich alle zugetan und friedlich beieinander sind. Das erfüllt sich nicht immer, dann ist die Enttäuschung groß und entlädt sich nicht selten auf sehr unfriedliche Weise.

Wie kann ich Weihnachten so feiern, dass es wieder etwas Geheimnisvolles und Bezauberndes bekommt oder ist das unwiederbringlich verloren? Darüber werde ich nachdenken.

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Kommentare (13)

Roxanna

Noch ein 💗chen kam angeflogen, für das ich mich bei teri herzlich bedanke 🌹.

Lieben Gruß
Brigitte

Roxanna

Ein Dankeschön🌹 geht an Lisa Kestler für das geschenkte 💗chen.

Liebe Grüße kommen von

Brigitte

ehemaliges Mitglied

liebe Brigitte,

in allen fröhlichen und schweren Jahren,
blieb Weihnachten immer friedlich bei uns. 
Mein Zugang zu diesem Fest hat sich verändert,
aber sein friedliches Schimmern, blieb mir.
Seine tiefe spirituelle Wurzel ist mir
heute noch zugänglich.
Dafür bin ich dankbar.
Mein Eindruck ist, dass die Kinder sich noch
genauso verzaubern lassen, wie damals.
Es findet nur einen anderen Ausdruck,
die Zeit kann und soll nicht stehen bleiben, denke ich.

Heuer stellt der Krieg viele Fragen.
Ich möchte manchmal schreien,
diesen Wahnsinn endlich zu beenden!

⭐️
lieben Gruß
WurzelFluegel


 

Roxanna

@WurzelFluegel  

Zu keiner Zeit, liebe WurzelFluegel ist die Sehnsucht nach Frieden größer, als in der, wenn Krieg im Gange ist.

Es ist schön, dass dir das friedliche Schimmern erhalten blieb und die tiefe spirituelle Wurzel noch zugänglich ist. Ich weiß nicht, ob es an den Erfahrungen liegt, die man mit Weihnachten gemacht hat oder andere Gründe sind, wenn man diesen Zugang nicht mehr so hat. Aber letzten Endes hat man es immer auch ein Stück weit in der Hand, wie man Weihnachten gestaltet und erlebt.

Ich habe keinen Kontakt zu Kindern, deshalb weiß ich nicht, ob sie sich noch so verzaubern lassen. Vielleicht die kleineren.

Ja, die Zeit bleibt nicht stehen und alles hat seine Zeit. Man muss es nehmen, wie es ist.

Ich danke dir herzlich für deinen Kommentar und schicke liebe Grüße mit

Brigitte

Roxanna

Für die geschenkten 💗chen sage ich lieben Dank an


Maslina
ahle-koelsche-jung
Rosi65
Claudine
iverson
Manfred36
ladybird

und wünsche euch allen ein frohes und seelenvolles Weihnachtsfest

Brigitte


DSC07082 (2).JPG

ahle-koelsche-jung

Liebe Brigitte,

in gewisser Weise kann ich deine Gedanken nachvollziehen. Ich denke es ist, wie mit allem Anderen auch, der Lauf der Zeit der die Änderungen zu früher mit sich bringt. Irgendwie entwickelt Jede(r) da eine andere Entwicklung. Wie du ja weißt, ist es bei mir dieses Jahr auch nicht so nach Weihnacht.

Folgende Abfolge soll bitte nicht als Kritik angesehen werden, es sind die Gedanken, die mir beim Lesen deiner Zeilen durch den Kopf gehen. Ich weiß das es zu dem Thema sehr viele unterschiedliche Meinungen gibt.

Du hast folgende Sätze hier niedergeschrieben:
"Das Weihnachtsfest war und ist es vielleicht immer noch, auch mit vielen Erwartungen verbunden. Es soll doch ein Fest der Liebe werden, bei dem sich alle zugetan und friedlich beieinander sind."
Hierzu frage ich mich ganz ehrlich, warum soll dies nur an Weihnachten liegen? Warum werden ausgerechnet an dieses Fest Erwartungen geknüpft? Allen zugetan und friedlich beieinander sein, sollte nicht von einem Fest abhängig gemacht werden, es sollte als Selbstverständlichkeit über das ganze Jahr verteilt so sein. 

Mit herzlichen Grüßen Wolfgang
 

Roxanna

@ahle-koelsche-jung  

Mit deinem Kommentar, lieber Wolfgang sprichst du etwas ganz Wichtiges an. Sich zugetan und friedlich miteinander umzugehen, das sollte eigentlich immer so sein und nicht nur zum Weihnachtsfest. Weihnachten wird als Fest der Liebe bezeichnet, was sicher mit dem eigentlichen religiösen Sinn zusammenhängt, der ja größtenteils verloren gegangen ist.
Wenn Menschen das ganze Jahr über nicht liebevoll miteinander umgehen, wird es auch an Weihnachten nicht klappen. Das Weihnachtsfest könnte ein Anstoß sein, über sich nachzudenken und unter Umständen etwas zu verändern. Vielleicht muss Weihnachten im Inneren eines jeden Einzelnen stattfinden unabhängig davon, was im außen geschieht. Ich weiß nicht, ob ich verständlich machen konnte, was ich meine.

Danke dir herzlich für deinen Kommentar und schicke liebe Grüße mit

Brigitte

Rosi65

Liebe Roxanna,

wie Du ja bereits erwähnt hast, spielten dabei viele Faktoren eine Rolle, die uns das Weihnachtsfest zu einem ganz besonderem Ereignis werden ließen.
Alle lebten ja viel bescheidener als heute, und wussten deshalb vielleicht jede Kleinigkeit des Lebens dankbarer zu schätzen.
Ich freute mich ja schon wie verrückt, wenn ich mir bei einem Stadtbummel einen Bogen Glanzbilder für zwei Groschen aussuchen durfte. Wie sollte man dann die vielen überwältigen Eindrücke des Heiligen Abends überstehen?

Angefangen von dem Besuch des Gottesdienstes, zu dem auch viele unsere Nachbarn mit ihren Familien unterwegs waren, die sich alle gegenseitig ein frohes Fest wünschten, bis hin zur Kirche. Ihr lautes und eindringliches Glockengeläute begrüßte uns schon aus der Ferne.
Dann der riesige Weihnachtsbaum neben dem Altar, und natürlich die Stimmen des Kirchenchors, der die schönsten Weihnachtslieder sang, waren schon etwas Besonderes.

Zuhause bekam ich danach immer regelmäßig Lampenfieber, denn ich befürchtete, den Text meines Gedichtes vergessen zu haben. Sobald die Kerzen am Weihnachtsbaum brannten, durften wir Kinder immer unsere Weihnachtsgedichte aufsagen. Und da ich als Jüngste der Geschwister immer erst zum Schluss dran kam, war die Spannung für mich kaum zu ertragen. Mit den „Bunten Tellern“ und unseren Geschenken wurden wir aber danach reichlich belohnt. Man spürte Nestwärme und Geborgenheit.

Viele Geschenke wurden von unseren Eltern in liebevoller „Nachtarbeit“ noch selbst gefertigt.
Meine Mutter strickte und häkelte hübsche Kleidchen, und Vater bastelte ein Bettchen und einen Schrank für meine Puppen.

Schwer vorstellbar in der heutigen Zeit.

Herzliche Grüße
    Rosi65

 

Roxanna

@Rosi65  

Richtig mitgelebt habe ich bei deiner Erzählung, wie du Weihnachten früher erlebt hast, liebe Rosi und mich daran erfreut. Diese Rituale haben sehr dazu beitragen, dass weihnachtliche Stimmung aufkam und ja, die Bescheidenheit und das sich freuen können über Dinge, die heute so selbstverständlich sind, ist verloren gegangen. Meine Mutter hat auch meine Puppen neu eingekleidet mit Selbstgestricktem oder - genähtem, für die Puppenstube gabe es vielleicht ein paar neue Möbelchen und für den Kaufladen neue Ware. An einem Weihnachtsfest bekam ich auch mal einen Schrank für meine Puppen. Den hatte ein Nachbar gefertigt, der schreinern konnte, ich habe ihn noch.  Wie konnte man sich über all das freuen! Und gesungen wurde unter dem Weihnachtsbaum, das gehörte auch dazu. Es kam nicht von einem Tonträger. Ich höre heute noch die Stimme meines Vaters, bei dem Singen eher so ein Brummen war 😁.

Zeiten ändern sich und es geht viel verloren dabei. Muss man irgendwie damit zurechtkommen, liebe Rosi. Aber man hat es ja auch in der Hand, wie man das Weihnachtsfest für sich selbst gestalten will. Nur wie früher wird es halt leider nicht mehr, weil viele Lieben der Familie schon gegangen sind.

Ich danke dir herzlich fürs Teil haben lassen, an deinen Erinnerungen.

Liebe Grüße
Brigitte

ladybird

Du bist mit diesen, Deinen Gedanken nicht alleine,
liebe Roxanna,
gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit unterhalten wir uns (mein Umfeld und meines Senioren-alters) ins Besondere über genau diese Themen:Vergangenheit, unsere Kindheits-erlebnisse, wir reden über Sehnsüchte und auch über wehmütige Gedanken.....uns fehlt eigentlich die Romantik von damals. Diese wird jedes Jahr leider mit immer mehr Kitsch überladen....und somit verdrängt.
Natürlich spielt unsere momentane sehr Besorgnis erregende Zeit und das ganze Weltgeschehen eine große Rolle, dass eher Ängste und Betrübnis wachsen.....
MIr ist sehr aufgefallen, dass in den Weihnachts-ausstellungen auch die Krippen immer seltener zu sehen sind. Das zeigt mir, dass der Kommerz immer stärker wird und die eigentliche Bedeutung von "Weihnachten" immer weniger bedeutend wird....
Ebenso fällt mir auf, dass auch Traditionen seltener celebriert werden....in den Familien?
Deine Frage ist berechtigt und ich weiß keine richtige Antwort, Dein Thema ist ein guter Denkanstoß....
und Deine sehr hübschen Fotos mit dem besonderen Sinn und Erinnerung,für Dich,
lassen heute, am 4.Advent sogar bei mir, Freude aufkommen...
lieben Dank und Gruß
herzlichst Renate

Roxanna

@ladybird  

Ich kann dir nur zustimmen, liebe Renate. So wie Weihnachten heute von vielen celebriert wird, hat das mit dem eigentlichen Sinn gar nichts mehr zu tun. Dieses ganze Geblinker überall, das Gedudel in den Kaufhäusern und dieses Gehetze ist eigentlich nur nervend.

Vielleicht täusche ich mich, aber schon immer gab es auch schwierige Zeiten, z.B. während des Krieges, wo Weihnachten große Bedeutung hatte und innig gefeiert wurde auf ganz bescheidene Weise. Man war froh über etwas Warmes zum Anziehen. Da denke ich an Syrdals Vortrag, bei dem er auch darüber erzählt hat. Eigentlich bräuchte man sich doch heutzutage nicht mehr wirklich etwas zu schenken, wo doch wahrscheinlich jeder alles hat, was man braucht. Wäre es da nicht an der Zeit, sich ganz anderes zu schenken z.B. Zeit, gemeinsame Unternehmungen usw.

Was heute aus Weihnachten gemacht wird, liebe Renate, da kann einem schon Wehmut überkommen nach früher und nach den Ritualen, die auch nicht mehr celebriert werden. Schön finde ich, dass du dich darüber austauschen kannst. Solche vorweihnachtlichen Gespräche mit "Weißt du noch" finde ich wundervoll.

Man muss einfach schauen, wie man zu seiner Weihnachtsstimmung kommt und sich dem, was nur dem Konsum dient, so gut es geht entziehen.

Gerne habe ich deine Gedanken gelesen, danke dir dafür und grüße dich herzlich

Brigitte


 

Christine62laechel


Meine eigentlich einzig schöne, dafür ganz intensive Kindheitserinnerung an Weihnachten, liebe Brigitte, wäre ein Moment, wo ich mal am späten Abend wach wurde. Die Erwachsenen hatten noch nicht geschlafen, ich konnte aber hoffen, dass es still und ruhig bleibt. Was mich wach gemacht hatte, war der intensive Duft von dem Weihnachtsbaum, der in unserem sogenannten Kinderzimmer stand (sogenannten, denn das war ein Durchgangszimmer). Die Tür zur Küche war nicht ganz zugemacht, und in dem Lichtstrahl konnte ich die Glaskugeln und andere Schmuckstücke glänzen sehen. Und ich wusste, dass es draußen weiß wurde. Da habe ich mich so sicher gefühlt, und eben als ob Teilnehmerin an etwas Geheimnisvollem. Ich glaube nicht, dass ich so etwas genau Ähnliches noch erleben könnte, aber etwas ein wenig Ähnliches - schon. Ruhe, Stille, und gute Menschen um mich herum. :)

Mit lieben Grüßen
Christine

Roxanna

@Christine62laechel  

Was für eine schöne Erinnerung, liebe Christine. Genau das meinte ich mit Zauber. Aber ich glaube, um das erleben zu können, braucht man die kindliche Seele. Die haben wir nicht mehr nach einem schon lange gelebten Leben. Ich denke aber, wenn man sich dem Kommerz und Kitsch entzieht, der sich um die Weihnachtszeit breitgemacht hat, kann man sich das Fest auch so gestalten, dass es der Seele gut tut.

Ich danke dir herzlich, dass du deine schöne Erinnerung geteilt hast.

Liebe Grüße und eine gute Woche bis es soweit ist

Brigitte


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