Wanderung im Kandelgebiet
An heißen Sommertagen sind wir gerne im Schwarzwald unterwegs, dieses Mal im Kandelgebiet von Sägendobel/Neuwelt zum Zweribachwasserfall auf 900 bis 1000 Metern Höhe und angenehmen Temperaturen um 25 Grad - und immer ein frisches Lüftchen. Dieser Wanderweg ist ca. 8 km lang, nicht sehr anstrengend, der Höhenunterschied gering, für den Abstieg durch den Bannwald sind Wanderstöcke hilfreich - es geht aber auch ohne. Auf Infotafeln am Wegrand gibt es viel Wissenswertes zu der Geschichte, der Landschaft, den Höfen, dem Leben der Menschen in diesem Gebiet ......, also ein lehrreicher Spaziergang.
Der Kandel gehört zu den "Orten der Kraft" im Schwarzwald, er ist eine Art Brocken im Schwarzwald, er war der heilige Berg der Kelten und bei den Alemannen der Sitz ihrer Götter. Es ranken sich viele Geschichten um den Kandel.
BERG der KRÄFTE(Helga49)
Vom Wanderparkplatz "Potsdamer Platz", mit dem Auto zu erreichen über St. Peter - Sägendobel - Neuwelt, wanderten wir auf schattigen Waldwegen zum Plattensee.
BERG der KRÄFTE(Helga49)
Der Plattensee ist kein natürliches Gewässer. Seine Existenz hängt mit dem Gelände zusammen, das nicht weit von hier 500 m tief ins Simonswälder Tal abbricht. Dieses starke Gefälle wollte die Gutacher Nähseidenfabrik Gütermann zur Energiegewinnung nutzen. Hier oben auf der Platte ließ die Firma einen Stausee für ein 485 m tiefer gelegenes Wasserkraftwerk bauen. Die gewaltige Wasserkraft versorgte damals neben der Firma Gütermann zahlreiche private Abnehmer. Noch heute produziert die Anlage Strom für über 3.000 Haushalte (Auszug aus der Schautafel)
Durch den Bannwald ging es dann steil bergab zum Zweribachwasserfall Brückle (Mitte), dem kühlsten Ort unserer Wanderung. Von hier aus führt ein steiler Weg am Wasserfall entlang zu seinem Fuß im Simonswälder Tal. Leider reichte uns die Zeit nicht, wir holen das ein anderes Mal nach - von Simonswald aus.
BERG der KRÄFTE(Helga49)
Auf dem Zweitälersteig, der das Simonswälder Tal mit dem Glottertal verbindet, wanderten wir weiter zum Langeckerhof und den Hogenhof. An den Steilhängen war die Heuernte voll im Gange. Den Duft des Heus kann ich hier leider nicht einfügen.
Obwohl ähnliche abgelegene Anwesen längst aufgegeben haben, wird der Langeckerhof heute noch bewirtschaftet. Um die steilen Wiesen freizuhalten, weiden ausschließlich junge Kälber und Jungvieh auf diesen Flächen. Schwerere Tiere würden die Grasnarbe zerstören. (Auszug aus der Schautafel)
BERG der KRÄFTE(Helga49)
Von der Grenze des Bannwalds kurz vor dem Langeckerhof hatten wir einen schönen Ausblick auf den gegenüberliegenden Steilhang, an dem das Vordere Heidenschloss stand, eines der letzten bescheidenen Taglöhnerhäuschen, die einstmals verstreut im Zweribachtal lagen.
Auf dem Plattenhof - eine beliebte Einkehrmöglichkeit mit schönem Biergarten (geöffnet Mittwoch bis Sonntag von 11.00 bis 22.00 Uhr) - machten wir kurz Rast, bevor wir dann am Plattensee entlang zurück zum Wanderparkplatz gingen.
Helga49
Hier noch ein paar Bilder
Der Kandel bei \"Wikipedia\"
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