eine Sonne, die nicht mehr wärmt:

wenn Gewesenes in uns weiterlebt
wenn wir in schlaflosen Nächten
aufstehen und uns fragen WARUM
wenn wir unter der Macht des Schmerzes
fallen und nicht mehr aufstehen wollen
nicht können und träumen von dem was war
wenn wir nicht mehr zu Hause sind
im eigenen Körper weil unser Selbst
dorthin fließt wo das Verlorene ist
und wir von dort nicht zurückkehren
können unsere Lebensjahre dort ablegen
und fluchen und flehen stehend auf
einem Boden der das hält und behält
was uns niemand zurückbringen wird dann
wird selbst die Sonne kalt
mitten im wärmenden Frühling


(c) Mariposa

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Kommentare (4)

Mariposa liebe flo,

aus anderer perspektive war der rollstuhl mein täglicher begleiter, ohnmächtig, wie du, habe ich ihn geschoben, aber-, ich wußte, WAS wird, was sein wird ... danke für deinen kommentar ... danke für das mit - gefühl ursa
floravonbistram die Erinnerung an die Ohnmacht, mit der ich aus dem Rollstuhl auf Alles schaute und nicht wusste, was werden wird.
Zum Schmerz der Seele gesellte sich der Schmerz des Körpers.
Ich lege noch heute jeden Schmerz in eine andere Hand und bitte, hilf mir atmen, hilf mir sein.
Ich umarme Dich
Flo
Mariposa danke für den kommentar, der mich wiederum nachdenklich gestimmt hat .. eine sichtweise, die den hier beschriebenen verlust eindrucksvoll ergänzt ... mariposa
Traute So ist es, wie Du es berührend beschrieben hast.
All die Nervenbahnen, die uns so viel Erkenntnis und wundervolle Erfahrungen und Gefühle vermitteln, können uns das Leben zur Folterhölle machen.
In der Regel kommt diese Erkenntnis mit dem Alter und mit dem nachlassen der Gesundheit.
Aber wir Frauen bekommen, für das unvergleichlich große Glück gebären zu dürfen, einen Kostprobe, von dem, was diese Nerven auch zu tun im Stande sind.
Nur der Trost den wir nach der Geburt im Arm halten wird uns im Alter verwehrt.
Es wird genommen, alles was in der Jugend selbstverständlich und unbeachtet, einfach da war. Dann aber wenn es geht und nimmt, ohne uns zu trösten, dann müssen wir zeigen zu was wir im Stande sind.
Eine Angelegenheit über die man ab und zu nachdenken sollte, hast Du wirkungsvoll eingestellt.
Das hat mich nachdenklich gestimmt. Nutzen wir die schönen Tage, es ist nicht gewiss wie lange sie so bleiben.
Mit freundlichen Grüßen und Dank für den Denkanstoß,
grüßt Traute

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