Vergebung
Immer wieder auf unserem Lebensweg werden wir verletzt oder wir verletzen andere. Das kann viele Gründe haben und es geschieht sicher nicht immer willentlich. Jeder Mensch hat seine Geschichte, seine Vorerfahrungen und entsprechende Prägungen. Schon aus der Kindheit bringen wir vielleicht Empfindsamkeiten mit, wo wir besonders verletzlich sind. Unbewusst tragen wir unter Umständen etwas mit uns, das immer wieder durch aktuelle Anlässe in Bewegung geraten kann.
Phil Bosmans hat gesagt: "An der Tür, mit der du die Vergangenheit zuschließt, steht nur ein Wort: Vergebung! Denken wir daran, was Menschen alles mit Menschen machen, was Menschen alles mitmachen, dann kann Frieden nur durch Vergebung werden. Jedes Wort und jede Geste, die Vergebung schenkt, trägt bei zum Frieden."
Vergeben können schenkt innere Freiheit, nicht vergeben können blockiert. Man trägt etwas mit sich herum, das Energien bindet. Dr. Konrad Stauss, ein Neurologe, Psychiater und Psychotherapeut, der zwei Bücher zu diesem Thema geschrieben hat: „Die Kraft des Vergebens“ und „Die heilende Kraft der Vergebung“, sagt in einem Interview u.a.: „In der ursprünglichen Bedeutung meint Vergebung: etwas fortgeben, loslassen, verschenken. Wer vergibt, erklärt seinen Verzicht auf Rache und Vergeltung, und zwar ohne Anspruch auf eine Gegenleistung zu erheben. Er beschenkt gewissermaßen den „Täter“ mit Verständnis, Güte und Gnade – aber auch sich selbst mit Fürsorge, denn er löst sich von belastenden Gefühlen.“ Er sagt weiter: „Vergebung ist niemals nur ein Akt des Willens. Sie ist ein Prozess – ein Weg, der gegangen werden will.
Vergebung ist ein wichtiges Thema, über das sich lohnt immer wieder einmal nachzudenken. Wo bin ich noch gebunden, weil ich jemandem auf meinem Lebensweg noch nicht vergeben habe. Oder die andere Seite, dass mir jemand nicht vergeben kann oder will. Auch das kann binden, wenn es schwer fällt, das zu akzeptieren.
Kommentare (26)
@Clematis
Herzlichen Dank, liebe Ingeborg für deinen Kommentar, über den ich mich sehr freue. So ist es, wir Menschen werden immer wieder auf unserem Lebensweg mit dem Thema Vergebung konfrontiert. Wir alle haben unsere Verletzlichkeiten, auf die nicht immer Rücksicht genommen wird, aus welchen Gründen auch immer. Ingrid hatte es in ihrem Kommentar auch erwähnt, dass nicht vergessen werden sollte, denn wie du auch schreibst, wäre das Vergeben ja eigentlich sinnlos. Es ist ein Prozess gewesen, in dem man zur Vergebung „hingewachsen“ ist und solche Lebensprozesse oder Erfahrungen sind wertvoll. Das, was man daraus gelernt hat, sollte man auf jeden Fall behalten, aber der Groll, der so schlechte Gefühle macht, der darf oder soll gehen.
Die Idee mit der Schachtel ist wunderbar, man kann sie auch für anderes verwenden, das einem schwer aufliegt. Es hilft, wenn Gedanken im Kopf kreisen und man das einmal unterbrechen will und muss.
Herzliche Grüße
Brigitte
@Roxanna
So ist es, liebe Brigitte,
Das Päckchen im Keller soll unbedingt hübsch aussehen, er meinte, man könne es auch noch in ein Geschenkpapier wickeln, wie sinnig - so dass es wie ein Geschenk - ist es ja auch - da drunten liegt.
Ich arbeite nach seinen Empfehlungen seit 1989, da ging es mir sehr schlecht und da lag ein kleines Büchlein von ihm im Briefkasten. Kein großes TRARA, sondern nur "Liebe Frau Kollegin... einfach einem Menschen eine Freude machen."
Selbstverständlich ging ich auf Spurensuche, bedankte mich und sagte ihm, wie sehr ich sein Büchle grad benötige.
Er hat offenbar von dem Büchle eine Neuauflage hergestellt, und statt die alte Charge wegzuwerfen, haben sie irgendwie Heilpraktiker-Adressen rausgesucht und einfach abgeschickt.
Solche Menschen gibts/gab es auch,
Denn ich hab grad mal wieder nachgeforscht:
er ist am 8. 11. 2015 verstorben.
Deshalb hab ich jetzt bissle mehr erzählt, von diesem wunderbaren Menschen darf es hier auch etwas mehr sein.
Hab Dank und lieben Gruß
Ingeborg
@Clematis
Danke, liebe Ingeborg, das war noch einmal eine Freude zu lesen, wie Hilfe kam, als du sie dringend gebraucht hast. Solche Erlebnisse berühren und sind sehr kostbar.
Liebe Grüße und ein schönes sonniges Wochende wünsche ich dir
Brigitte
Wieder einmal eine interessante Gedankenanregung , liebe Roxanna.- Danke -!
Die wunderschoene Wasserlilie passt irgendwie dazu - ausdruecken kann ich das nicht
- ich fuehle das eher.
So oft ich nun auch re. 'Vergeben und Verzeihen' nachgedacht habe - ich komme immer
wieder zu dem Schluss, dass ich vielleicht 'anders gestrickt' bin, denn mir ist sowohl das
Eine als auch das Andere total wurscht.
Ist mir viel zu laestig herauszufinden, ob ich nun verletzt werden sollte oder was auch immer.
Das ist nicht meine Sache, sondern die Desjenigen der offensichtlich mit sich selbst sehr
unzufrieden ist.
Aber "jede Jeck is anders", und manche Menschen sind nun mal sehr verletzlich, und
genau diese Menschen sollen verunsichert werden.
Ich denke nur, wenn man diese verletzenden Menschen bedauert ist es einfacher, zu verzeihen.
Man selbst fuehlt sich sicherlich danach besser und freier und kann die 'Piekser'
mit der Zeit ganz einfach vergessen.
'So long' , Ruthdie neue 'Schoenheit' meiner Freunde - nun habe ich auch wieder einen Vierbeiner
zum Knuddeln. Er verletzt Niemanden absichtlich; er ist ein Beschuetzer.
@Majorie
Da kann ich nur sagen, liebe Majorie, du Glückliche, dass du mit Verletzungen so umgehen kannst. Leider ist das nicht jedem gegeben, weil es eben Menschen gibt, wie du auch schreibst, die sehr verletzlich sind oder vielleicht sollte man sagen, sie sind es in bestimmten sehr persönlichen Dingen. Das kann viele Ursachen haben. Wenn man solche Verletzungen gar nicht an sich heranlässt, so wie du es handhaben kannst, kommt man sicher sehr viel leichter durchs Leben.
Ich freue mich sehr für dich, dass du wieder jemanden zum Knuddeln hast. Er oder ist es eine sie ist wirklich ein schönes Tier. Herzlichen Dank fürs Zeigen, für deinen interessanten Kommentar und das dazu geschenkte 💗chen.
Bei der Blüte handelt es sich um eine Lotusblüte, die ich in Freiburg im Botanischen Garten aufgenommen habe.
Viele liebe Grüße über den Teich schicke ich und wünsche dir eine gute und entspannte Zeit nach den vielen Aufregungen, die du lange Zeit hattest
Brigitte
Hallo Brigitte,
deine Zeilen regen wieder mal zur Überlegung an.
Wer hat nicht schon einmal so eine Situation erlebt, wo es drum geht zu verzeihen oder stur zu bleiben. Ich denke da kann sich Jeder angesprochen fühlen.
Ich hab solche Situationen auch schon öfters erlebt und muß sagen das es mir in 90 % gelungen ist zu vergeben und ggf. einen Neuanfang zu vagen. Wer will auch schon mit einem unreinen Gewissen leben?
Es ist meist kein leichter Schritt, aber wenn er einmal gegangen wurde hat man ein besseres Gefühl. So seh ich das jedenfalls.
Mit schönen Grüßen Wolfgang
@ahle-koelsche-jung
Für deinen Kommentar und das dazu geschenkte 💗chen, lieber Wolfgang, danke ich dir herzlich. Genau so ist es, ein konfliktfreies Leben gibt es nicht im Zwischenmenschlichen. Konflikte entstehen immer wieder auch, weil wir Menschen so verschieden sind. Auf jeden Fall fühlt man sich besser, wenn er wieder aus der Welt geschafft ist und wir einander wieder gut sind. Wenn uns das gelingt, haben wir einmal mehr eine Hürde genommen, auch wenn es nicht, wie du schreibst, immer ein leichter Schritt ist.
Herzliche Grüße
Brigitte
Liebe Brigitte,
ich muss gestehen, dass ich lange Gewissenbisse hatte, denn ich konnte einer - oder waren es doch mehrere...? - Person etwas nicht vergeben. Und das sollte es mich sogar fast krank machen, stand hier und da geschrieben... Trotz vieler Versuche blieben meine schlechten Erinnerungen zu verletzend; die Ereignisse, die bösen Worte, unmöglich zu vergessen.
Und erst vor wenigen Jahren habe ich irgendwo gelesen, ich komme nicht mehr auf den Verfasser, folgendes: Es gibt solche Fälle, wo man sich nicht verpflichtet fühlen sollte, zu vergeben. Denn die Kraft der schlimmen Gefühle zeugt davon, da wurde man echt schlimm behandelt; das ist ein Beweis dafür, dass man einen Grund hat, eine Person nicht gerade zu mögen, gelinde ausgedrückt.
Sollten diese Gefühle schlecht zu ertragen sein, lohnt es sich einen Arzt zu besuchen, eine Zeit lang Medikamente einzunehmen. Der Gedanke aber: "Mein Zorn ist absolut verständlich, ich habe keine Lust zu vergeben" tut einfach gut. Es wird einem leichter.
Mit herzlichen Grüßen
Christine
@Christine62laechel
Liebe Christine,
auch das gibt es, dass man wirklich nicht vergeben kann. Ich kann das gut nachvollziehen. Auch ich habe da noch so meine „Altlasten“. Eben darum bin ich ja auf das Thema gekommen. Vergeben kann niemals nur eine Kopfentscheidung sein. Dort kann man die „Angelegenheit“ immer wieder mal durchdenken und mit sich selber Zwiegespräch halten und vielleicht irgendwann zu einer anderen Haltung kommen. Aber, wenn die Vergebung nicht von Herzen kommen kann, kann man das auch nicht erzwingen. Und hier kann man sich vielleicht selber vergeben, dass man nicht vergeben kann.
Eine Rolle spielt ja auch, ob es der Person, die verletzt hat, leid tut und sie bereut. Das könnte die Vergebung erleichtern. Wenn das nicht der Fall ist, erschwert es die Vergebung auf jeden Fall. Ideal ist, dass man sich befreit, wie auch immer und sozusagen kein „Knoten“ weder in der Seele noch im Körper bleibt.
Ich danke dir herzlich für deinen Kommentar und schicke liebe Grüße
Brigitte
Liebe Brigitte,
da wir beide das Thema schon dskutiert haben und
Du meine Gedanken dazu kennst, möchte ich mich
nicht nochmal wiederholen.
Liebe Grüße, Carola
@HeCaro
Es freut mich, liebe Carola, dass du trotzdem vorbeigeschaut hast. Herzlichen Dank und liebe Grüße
Brigitte
Für die geschenkten 💗chen sage ich lieben Dank an
@Komet
@Tessie
@heide
@kleiber
@Muscari
Liebe Grüße
Brigitte
Die Worte von Stauss „Wer vergibt, erklärt seinen Verzicht auf Rache und Vergeltung, und zwar ohne Anspruch auf eine Gegenleistung zu erheben. Er beschenkt gewissermaßen den „Täter“ mit Verständnis, Güte und Gnade – aber auch sich selbst mit Fürsorge, denn er löst sich von belastenden Gefühlen“ finde ich gut.
Warum haben wir überhaupt ein Gefühl von „Vergeltung“ für „Angetanes“, wenn wir ausschließen oder einordnen können, dass das immer wieder von Neuem erlebt wird? Wir müssen lernen, unsere Verletzlichkeit zu überwinden. Das ist einfach so, und formales „Vergeben“ ist Quatsch.
@Manfred36
Dass man selbst belastet ist mit negativen Gefühlen, wenn man jemandem nicht vergeben kann, ist vielleicht gar nicht immer so bewusst, lieber Manfred. Aber es ist tatsächlich so, dass man erst recht mit diesem Menschen, mit dem man einen Konflikt hatte, gedanklich verbunden bleibt. Ich weiß nicht, ob immer ein Gefühl von Vergeltung da ist, was ja eigentlich schon fast in Richtung Rache geht. Im Prinzip hast du recht, es wäre gut, wir könnten lernen unsere Verletzlichkeit zu überwinden. Wenn es mal so einfach wäre!
Formales Vergeben, da kann ich dir nicht zustimmen, kann ein erster Schritt sein um zu vergeben, im besten Falle zieht das Herz nach.
Danke für deinen Kommentar und herzlichen Gruß
Brigitte
Lieber Manfred,
deine ersten Ausführungen bestätigen nur bereits in diesem Blog Kommentiertes. Dein letzter Satz aber stößt mir gewaltig sauer auf.
Entschuldige bitte meine drastische Aussage, aber dieser Satz von dir ist auch drastisch. Denn eine formelle Vergebung (wie du es nennst) ist auf keinen Fall Quatsch, sondern eher eine Kopfsache.
Manchmal bist du ein wenig zu unüberlegt, scheint mir.
Versuch doch einmal deinen Blickwinkel ein wenig zu überdenken auf diesen Satz. Denn diese Art der Vergebung (nicht die des Vergessens) trägt allemal dazu bei, ein friedliches Miteinander zu erhalten. Siehe unten kommentiert.
Meine Meinung!
Außerdem vermisse ich bei einigen Kommentaren einfach ein bisschen mehr Freundlichkeit. Kein Gruß, keinen Namen, weder dein Ansprechpartner noch deinen eigenen.
Das muss hier auch einmal gesagt werden.
Dies soll eine positive Kritik sein und absolut nicht anmaßend. Ich möchte nur keinen Mißßssklang hier im ST haben, den hatten wir schon genug. Ich denke, in diesem Punkt stimmen wir beide überein.
Freundliche Grüße in deinen Tag hinein und ich schicke ein Lächeln mit.
indeed
Liebe Brigitte,
vor Vergebung steht Verletzung...
Deswegen fällt es Betroffenen immer schwer zu vergeben. Aber es ist richtig daß man erleichtert ist wenn man es schafft zu vergeben.
Je tiefer die Verletzung ging umso schwieriger ist das Vergeben.
Ich habe in meiner Verwandtschaft erlebt daß selbst über den Tod hinaus nicht vergeben wurde..
Man macht sich das Leben unnötig schwer, wenn man auf Dauer mit einer solchen Last herumläuft...
Vergeben fällt schwer, aber es befreit und es funktioniert...
Aber vielleicht sollte man eines eskalierende Situation in der ggf. Verletzungen stehen- erstmal verschieben... darüber schlafen..
denn auch der "Verletzende" leidet ggf. daruntern, wenn der andere einem ncht vergibt.
Gedanken, denen man sich immer wieder im Leben stellen muß.
Gut, daß Du sie angestoßen hast meint
mit liebem Gruß
Angelika
@Tulpenbluete13
Gut ist es, liebe Angelika, wie du auch so ähnlich schreibst, schon vorher ein Stop zu machen, ehe es zu Verletzungen kommt. Das gelingt leider nicht immer, wenn die Wogen aus welchen Gründen auch immer hochschlagen. Aber, wenn man sich wieder beruhigt hat, kann vielleicht Einsicht kommen und man kann in Ruhe miteinander sprechen, wie es denn dazu kommen konnte. Ich denke auch wie du, dass beide Seiten unter der Situation leiden und stimme dir auch sonst in allem zu, was du ausführst. Wer vergeben kann, dem fällt eine Last vom Herzen. Ganz schlimm ist es, wenn solche Konflikte über den Tod hinaus bleiben. Habe ich selbst mit meinem Bruder erlebt. Herzlichen Dank sage ich dir für deinen Kommentar und dass du dich auf das Thema einlassen konntest.
Liebe Grüße
Brigitte
Für mich gibt es die Vergebung aus reinem Herzen, das Verzeihen, das keiner Dankbarkeit bedarf. Das hat wohl etwas mit Liebe zu tun❤️.
Und es gibt die Vergebung aus reiner Vernunft. Der Verzicht auf Rache und Vergeltung unterbricht eine mögliche Kette von Gewalt. Das hat wohl etwas mit Einsicht zu tun.💀
Aber ich fürchte, es gibt Verletzungen die nicht verziehen, nicht vergeben werden können. Sie wachsen in das Vergessen, in die Gleichgültigkeit hinein.
Ihnen werden wir in der Sterbestunde begegnen.
Liebe Grüße
Arni
@Arni
Wenn ich einen Menschen wirklich liebe, bin ich auch bereit ihm zu verzeihen, lieber Arni, da stimme ich dir zu. Ich denke, dass man auch wirklich unterscheiden muss, ob jemand aus böser Absicht verletzt oder ob es in der Erregung passiert. Ob es wirklich Vergebung ist, wenn ich auf Rache und Vergeltung verzichte, da bin ich mir nicht sicher. Ich halte es eher „nur“ für eine Entscheidung aus Vernunftsgründen. Ob sie Bestand haben kann, weiß ich nicht. Aber um etwas zu befrieden, ist das sicher wichtig. Ich denke auch, dass alles „Unbearbeitete“ in der Sterbestunde noch einmal auftaucht. Aber auch dort ist es vielleicht für Reue noch nicht zu spät.
Herzlichen Dank für deinen Kommentar und liebe Grüße
Brigitte
Vergeben und Verzeihen ist im Leben der bessere Weg um die eigene Unruhe zu besiegen auch wenn wir uns schwer tun diesen Weg zu gehen
das ist meine Meinung
freundliche Grüße jochen
@hustengutzje
Deinem Kommentar, für den ich dir herzlich danke, lieber Jochen, udnauch für das dazu geschenkte 💗chen, kann ich nur zustimmen. Manchmal frage ich mich, warum haben wir Menschen nur so ein kompliziertes Innenleben. Aber es ist sehr wichtig, dort genau hinzuschauen.
Liebe Grüße
Brigitte
„Vergebung ist niemals nur ein Akt des Willens. Sie ist ein Prozess – ein Weg, der gegangen werden will."
Aber manchmal ist Vergebung eben auch eine Frage der Zeit.
Einem Schwerkranken wird dieser Weg unter Umständen nicht mehr möglich sein.
Und damit muss 'die andere Seite' dann leben...
Suse
@Surfoma
Du, liebe Suse, sprichst an, wenn ich dich richtig verstehen, was ich in meinen Text auch geschrieben habe. Bedürfen wir selber der Vergebung und sie wird uns nicht geschenkt, aus welchen Gründen auch immer, müssen auch wir schauen, dass wir uns davon befreien und vielleicht sogar uns selber vergeben, dass wir etwas gemacht haben, was wir bereuen.
Ich danke dir herzliche für deinen Kommentar und das dazu geschenkte 💗chen und schicke liebe Grüße
Brigitte
Liebe Brigitte,
dieses sensible Thema hast du gut beleuchtet. Die Verletzlichkeiten eines jeden sind ja auch unterschiedlich und die tiefe der "Wunde" braucht auch seine Zeit zu verheilen. Ich meine damit, dass man einen Abstand gewinnen muss zu dem Geschehen.
Wichtig ist die These (die ich nur bejahen kann), dass Vergebung auch für sich selber absolut dazu beiträgt, sein inneres Gleichgewicht wieder zu erlangen. Nur das Vergessen - das wird nicht sein. Aber vielleicht geht man deshalb miteinander etwas vorsichtiger um, so dass Verletzungen minimiert werden.
Gerade in der heutigen Kommunikationskultur hat sich ein sehr schlechter Stil eingeschlichen. Für mich sagt es eine Menge aus über den Menschen, der diesen Stil benutzt.
Auch eine Streitkultur gibt es, wenn richtig angewendet ist sie eher kreativ zu bewerten und das ist doch positiv. Nur dies zu erkennen, fällt nicht immer leicht. Nicht jeder hat ein Ego, der so etwas zulässt und somit würde es nur um Rechthaberei gehen. Das führt meistens zu Verletzungen.
Ein sehr interessanter Blog und ich danke dir fürs teilen.
Liebe Grüße zu dir und alles Gute für diese noch junge Woche.
Ingrid
@indeed
Liebe Ingrid,
es freut mich, dass dich dieses Thema angesprochen hat und du mir einen Kommentar und noch ein 💗chen dazu geschenkt hast. für beides danke ich dir herzlich.
Es ist interessant, was du ausführst und ich kann dir in allem nur zustimmen. Jeder Mensch hat sozusagen seine eigenen Verletzlichkeiten. Was den einen kaum berührt, kann einen anderen Menschen, weil er dort einen wunden Punkt hat, sehr verletzen. Ganz sicher braucht es immer Zeit und eine Entwicklung, um darüber hinwegzukommen. Kennt man nun diesen wunden Punkt eines Menschen, wird man, wenn dieser Mensch einem wichtig ist, sicher darauf achten, wie du auch ausführst. Weil solche Konflikte aber, wenn man sie gut beilegen kann, immer auch wieder einen Schritt weiterbringen, sollten sie nicht wirklich vergessen werden, aber nicht in dem Sinne bleiben, dass sie in irgendeiner Weise doch weiter belasten.
Streitkultur, liebe Ingrid, ist, für mein Empfinden immer ein wenig eine Gratwanderung. Schnell kann das kippen und immer wieder geht es eben, wie du auch schreibst, ums Recht haben wollen.
Aber für etwas offene Worte finden, was man nicht in Ordnung findet, das gehört ganz sicher zur Streitkultur.
Herzliche Grüße
Brigitte
Lange hab ich nicht bei den Blogs nachgeschaut, nun halten mich Deine Gedanken fest.
Immer wieder ist dies ein anspruchvolles Thema und Jeder wird immer wieder damit konfrontiert.
Will nur meine eigenen Erfahrungen kurz mitteilen.
Als ich mal wieder beim "Vergeben" angelangt war, dachte ich, weshalb das so schwer ist und mir fiel die Erziehung ein, Gebot: Vergeben und Vergessen!
Da war mir klar, "vergessen" geht nicht, denn dann wäre ja das "vergeben" sinnlos.
Nein, lass es bestehen und geh mit dem Schmerz und der Ungerechtigkeit um. Und dann war mir wohl.
Es lag an dem blöden vergessen, das musste ich erst sortieren und dort hinlegen, wo es hin gehört, nämlich zu meinen Erfahrungen und Aufgaben.
Erhard F. Freitag schrieb, dass man Beleidigungen nicht wegwerfen (also nicht vergessen) soll, sondern gedanklich in eine Schachtel legen, ein hübsches Band drumrum geben und zuknöpfen, dann in den (Herzens)Keller legen.
Der Vorteil sei, dass man es gelegentlich anschauen kann und auch echt verzeihen.
Dir einen besonders herzlichen Gruß
Ingeborg