... und büschelweise fielen die Haare aus.
... ein Trauma für jeden Menschen, ein Schicksal von Erkrankung, daß man eigentlich nicht akzeptieren kann.
Dort lagen sie auf dem weißen Kissen, die schwarzen Haare und mittendrin das kalkweiße Gesicht meiner Mutter.
Ein letztes Streicheln über die Stelle, an der noch ein paar Haare standen und die waren durch meine Hand auch noch weg.
Ich klappte in mich zusammen - ich habe der Mutti die Haare ausgerissen?!
Seitdem sie aus der Klinik in Leipzig aus der Strahlentherapie zurück war, ging es ihr immer schlechter - sie aß nicht mehr.
Ich hatte Hühnersuppe von zu Hause mitgebracht, die Krankenschwester wärmte sie auch nochmal auf - ich hob ihr den Kopf an und reichte den Löffel an die Lippen und immer blieben Haare auf dem Kissen liegen.
Sie sah mich an und sprach ihre lezten Worte - "nicht so schnell".
Erschöpft sank sie in sich nieder, hielt meine Hand und drückte mit den Fingern unsere Morsezeichen, die wir aus dem Luftschutzbunker kannten.
Ein letztes Zeichen von Lebenswillen - und sie schlief ein.
Als mich der Krebs erwischte, dachte ich nur an die Haare und die Chemo und Bestrahlung. Nicht mit mir, so war mein Gemüt eingestellt- und ging zum Friseur.
Ich hatte wunderschöne dunkelblonde Haare mit einem leichten Rotstich drin.
Meinem Friseur kamen die Tränen, als ich ihm befahl, die Haare auf das Kürzeste abzuschneiden. Einen Rest davon, habe ich zusammengebunden aufbewahrt.
Und so ging ich in die Klinik rein.
Zur Chemo und zur Bestrahlung - ein ganzes Jahr ist darüber vergangen.
Ich lief mit Mützchen und Glatze rum. Es war noch Winter!
Das Frühjahr kam und ich lüftete mein Hütchen ohne Bedenken und siehe da, die ersten Haare begannen zu sprießen.
Inzwischen hatte ich mich so an meine Glatze gewöhnt, daß ich anfing, die sprießenden Haare zu rasieren. Irgendwie gefiel mir mein kahler Kopf.
Aber der Haarwuchs wurde übermächtig und ich gab auf.
Jetzt wollte ich wieder Haare haben, so dick und voll - auch in der gleichen Farbe.........was auch gelang.
Und meine Wollmaus auf dem Kopf sieht mit meinen 71 Jahren noch genau so aus, als wenn ich 30 wäre.
Kein graues Haar - voll und stark und jeder Friseur schätzt sich glücklich bei mir die natürliche Welle am Hinterkopf zu nutzen um eine Topfrisur zu schneiden.
Ja, wenn er es denn kann!
Mittlerweile sind 10 Jahre darüber vergangen und alles ist wieder im Lot - die Haare wachsen und der nächste Friseurtermin steht an.
Doch, wo es nicht mehr wächst - das war heute ein Thema im FS - das ist im Intimbereich.
Komisch schon, doch davon berichteten einige Krebspatienten.
Na, wen stört es - mich nicht.
mit haarigen Grüßen
euer Moni-Finchen
Dort lagen sie auf dem weißen Kissen, die schwarzen Haare und mittendrin das kalkweiße Gesicht meiner Mutter.
Ein letztes Streicheln über die Stelle, an der noch ein paar Haare standen und die waren durch meine Hand auch noch weg.
Ich klappte in mich zusammen - ich habe der Mutti die Haare ausgerissen?!
Seitdem sie aus der Klinik in Leipzig aus der Strahlentherapie zurück war, ging es ihr immer schlechter - sie aß nicht mehr.
Ich hatte Hühnersuppe von zu Hause mitgebracht, die Krankenschwester wärmte sie auch nochmal auf - ich hob ihr den Kopf an und reichte den Löffel an die Lippen und immer blieben Haare auf dem Kissen liegen.
Sie sah mich an und sprach ihre lezten Worte - "nicht so schnell".
Erschöpft sank sie in sich nieder, hielt meine Hand und drückte mit den Fingern unsere Morsezeichen, die wir aus dem Luftschutzbunker kannten.
Ein letztes Zeichen von Lebenswillen - und sie schlief ein.
Als mich der Krebs erwischte, dachte ich nur an die Haare und die Chemo und Bestrahlung. Nicht mit mir, so war mein Gemüt eingestellt- und ging zum Friseur.
Ich hatte wunderschöne dunkelblonde Haare mit einem leichten Rotstich drin.
Meinem Friseur kamen die Tränen, als ich ihm befahl, die Haare auf das Kürzeste abzuschneiden. Einen Rest davon, habe ich zusammengebunden aufbewahrt.
Und so ging ich in die Klinik rein.
Zur Chemo und zur Bestrahlung - ein ganzes Jahr ist darüber vergangen.
Ich lief mit Mützchen und Glatze rum. Es war noch Winter!
Das Frühjahr kam und ich lüftete mein Hütchen ohne Bedenken und siehe da, die ersten Haare begannen zu sprießen.
Inzwischen hatte ich mich so an meine Glatze gewöhnt, daß ich anfing, die sprießenden Haare zu rasieren. Irgendwie gefiel mir mein kahler Kopf.
Aber der Haarwuchs wurde übermächtig und ich gab auf.
Jetzt wollte ich wieder Haare haben, so dick und voll - auch in der gleichen Farbe.........was auch gelang.
Und meine Wollmaus auf dem Kopf sieht mit meinen 71 Jahren noch genau so aus, als wenn ich 30 wäre.
Kein graues Haar - voll und stark und jeder Friseur schätzt sich glücklich bei mir die natürliche Welle am Hinterkopf zu nutzen um eine Topfrisur zu schneiden.
Ja, wenn er es denn kann!
Mittlerweile sind 10 Jahre darüber vergangen und alles ist wieder im Lot - die Haare wachsen und der nächste Friseurtermin steht an.
Doch, wo es nicht mehr wächst - das war heute ein Thema im FS - das ist im Intimbereich.
Komisch schon, doch davon berichteten einige Krebspatienten.
Na, wen stört es - mich nicht.
mit haarigen Grüßen
euer Moni-Finchen
Kommentare (6)
ehemaliges Mitglied
Wenn ich von Deinem Schicksal lese, kommt mir mein Problem ganz klein vor,
Ganz liebe Feierabendgrüße schickt Dir
mullemaus
Ganz liebe Feierabendgrüße schickt Dir
mullemaus
finchen
...was soll ich zu Euren Kommentaren sagen?
Ich bin nicht mehr krank und Punkt. Auch wenn manchmal die Beine schmerzen und ich die Parkbänke liebevoll streichele, das andere Thema hat sich für mich erledigt.
Mein Motto: "aber mit mir doch nicht".
Ich lebe viel zu gerne............................
Lieben Dank und mit frohgemuten Grüßen
Euer Moni-Finchen
Ich bin nicht mehr krank und Punkt. Auch wenn manchmal die Beine schmerzen und ich die Parkbänke liebevoll streichele, das andere Thema hat sich für mich erledigt.
Mein Motto: "aber mit mir doch nicht".
Ich lebe viel zu gerne............................
Lieben Dank und mit frohgemuten Grüßen
Euer Moni-Finchen
floravonbistram
so gut überstanden ist, kann man sich über das Zusatzgeschenk der dicken Haare besonders freuen. Manche haben nach der Chemoglatze auch supervolles Haar zurück bekommen, aber dann schneeweiß..
Liebe Grüße
Flo
Liebe Grüße
Flo
Traute
Es ist nur der Aufhänger für Dein Unglück, die Haare. Damit willst Du Dich und andere trösten.
Du hast wahrhaftig Schlimmes überstanden und so manchesmal neuen Anlauf genommen, wenn die Kraft nicht reichte.
Ich wünsche Dir angemessenen Lohn für all Deine Prüfungen.
Ein leichtes Leben und ein langes da zu.
Mit Hut ab, Grüßen,
Traute
Du hast wahrhaftig Schlimmes überstanden und so manchesmal neuen Anlauf genommen, wenn die Kraft nicht reichte.
Ich wünsche Dir angemessenen Lohn für all Deine Prüfungen.
Ein leichtes Leben und ein langes da zu.
Mit Hut ab, Grüßen,
Traute
tilli †
Mit deinen Blogs weckst du mich ins Leben. Freilich lese ich alle.Nicht immer kann ich gleich paar Worte schreiben.Diesmal muss ich es gleich tun. Du hast Mut, du hast Kraft dich einer Krankheit zu stellen. Haare - bloß um Haare geht es und doch sind sie es, die so viel berichten können.
Ich grüße dich herzlich Tilli
Ich grüße dich herzlich Tilli
ich freue mich für Dich, Du hast es gut verkraftet.
Nicht bei jeder Chemo fallen die Haare aus, mein Mann und meine Freundin hatten damit keine Probleme.
Ein schwacher Trost, doch sie haben es gut überstanden.
Das Beste ist, man grübelt nicht weiter über Krankheiten nach.
Lieben Abendgruß
von Moni-nixe