Stoppelfelder

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Stoppelfelder

Die Ernte stand recht gut in diesem Jahr –
Das Getreide ist schon abgemäht;
geerntet ist, was wuchs, was ausgesät;
kein Regen oder Blitz ward zur Gefahr.
Das Korn liegt nun getrocknet in der Scheuer –
und Stroh dient später teils dem Erntefeuer.

Weit schaut man übers Land, der Frucht beraubt
liegt jetzt die Flur, es bleiben Stoppelfelder–
sie sind für Kleingetiere Riesenwälder;
die nach der Mahd sind karg und nicht belaubt.
Darüber schweben Wolken hell und licht –
am blauen Firmamente dicht an dicht.

Das Stoppelfeld, es lässt den Herbst schon ahnen;
Zu schnell vergeht der Tag – mit ihr die Zeit,
die uns in diesem Leben noch verbleibt
bis wir gelenkt in ungewisse Bahnen.
So wie die Jahreszeiten kommen – gehen;
vergehen wir, das All – es bleibt bestehen.


© Luzie-Rudde


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Kommentare (2)

protes

wie immer liebe Lucie
schön geschrieben

mir ist eingefallen wie wir zwei buben, mein bruder und ich,
über die frisch gemähten Kornfelder liefen (sofern die bauern es zu ließen)
und ähren gesammelt haben. 
heute bleiben sie liegen für die kleintiere am boden und die vögel,
damals haben sie uns zeitweise das überleben gesichert.

alles hat seine zeit

liebe grüße hade 

Manfred36

Es ist so schön, dass man noch Rückschau halten kann
auf früh're Jahre, wo's Getreide üppig spross,
weil es der wohldosierte Regen segnend noch begoss.
Wo auch der Mähdrescher den Einsatz hätt gelohnt,
oder die Sense, wie aus Uralt-Zeiten eh gewohnt.
Nicht so war's heuer, denn der Sonne Feuer
es leckt genüsslich noch das Stoppelfeld.

Wir nehmen hin, was uns bescher'n die Jahreszeiten.
Sie machen uns ein Bild, wie's kann und könnte sein.
Wir klingen in die großen Zeitabläufe ein,
Weil wir ein Stück von ihnen sind, ob leicht, ob schwer.
Vergangenes und Gegenwart, sie beide geben her,
was wir an Einblick in die Zukunft braucnen.


 


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