Stolpern
Es ist nicht das erste mal in meinem Leben, dass ich gestolpert bin. Goethe sagte: durch stolpern kommt man bisweilen weiter, man muss nur nicht fallen und liegenbleiben. Zwar bin ich gefallen und trage jetzt die Konsequenzen…. aber liegengeblieben bin ich indes nicht. Man hat mich gestützt und ermutigt und ich weiss nun: man fällt weniger hart, wenn einem andere helfen, man übt sich im Aufstehen. Inzwischen weiss ich auch, dass wir nicht nur im negativen Sinne über Unebenheiten und Ungereimtheiten stolpern, sondern auch über Fundstücke stossen, auf kleine Schätze und tolle Menschen, die uns im schnellen Vorbeigang verborgen geblieben wären.
Warum also sich Sorgen machen zu stolpern? Haben wir nicht auch die Möglichkeit am persönlichen Stolpern zu wachsen. Je mehr wir versuchen, das Stolpern zu verhindern, umso mehr schränkt man sein Leben ein. Der Mut Risiken einzugehend führt zu neuen Erfahrungen und bringt den Menschen voran. Im Stolpern liegt schlussendlich das Glück im Unglück.
Kommentare (7)
Das ist sehr schön beschrieben und besonders der letzte Absatz gefällt mir weil:
"gut gestolpert ist nicht gefallen"
Danke und herzlichen Gruß
Arni
Ich denke, liebe Delia, ein Leben ohne Stolpern gibt es gar nicht. Immer wieder liegen "Stolpersteine" im Weg, die uns zum Innehalten sozusagen zwingen. Sie sagen ein Stop dem inneren Getrieben sein, das uns oft so umtreibt. Aus jedem Stolpern und/oder Hinfallen dürfen wir im besten Fall etwas lernen, dass uns weiterhilft. Ich weiß nicht ob du diese Geschichte kennst mit dem Loch in der Straße, ich stelle sie mal als Link hier ein. Sie greift im übertragenen Sinne dein Blog-Thema auf.
Danke für diesen Impuls zum Nachdenken und herzlichen Gruß
Brigitte
In der Bäckerei-Suite des Supermarktes stolperte vor mir auch eine ältere Frau und ging in die Knie. Der Inhalt ihrer Geldbörse rollte vor ihr auf den Boden. Ich wollte sofort helfen, da kamen von hinten 2 junge Männer, hielten mich an und sagten "das machen wir". Sie halfen ihr, fragten ob alles o.k.sei ud sammelten akribisch das Weggerollte ein, um es ihr ordentlich und sogar sortiert zu geben. Nochmal nachfragend gingen sie wie selbstverständlich weiter. Mich hat diese Haltung gegenüber uns Alten beeindruckt.
So schön und gut beschrieben. liebe Delia!
Stolpern gehört zum Leben,
das ist auch meine Erfahrung.
Und immer wieder aufstehen
und sich neu orientieren...
Lieben Gruss, Agathe
Stolpern ist nur die stupsend-deutliche Aufforderung der Schutzengel, aufmerksamer durchs Leben zu gehen. Wer sich das bewusst macht und sinnhaft beachtet, erfährt plötzlich wieder den hohen Wert und die unermessliche Gnade des Daseins...
...meint
Syrdal