Sterbehilfe Debatte
Warum maßen sich Leute an, sich in die ganz
privaten Angelegenheiten anderer einzumischen?
Aktuell beim Thema Sterbehilfe:
Es geht weder Regierung / Parlament noch irgendwelche
Religionsgemeinschaften etwas an, wenn sich jemand z.B.
im Falle unerträglichen Leidens zum Suizid entschließt.
Das muß jedem selbst überlassen bleiben.
Und es gibt durchaus Situationen, wo man sich nicht
mehr selber helfen kann sondern Hilfe dazu benötigt.
Das ist an sich schon keine einfache Entscheidung.
Wann ist die Grenze des Leidens erreicht?
Wer ist über den Entschluß zu informieren / nicht zu informieren?
Wer ist mit einzubeziehen? Ich würde mir z.B. ein würdiges
Abschiedsfest im kleinen Kreis wünschen.
Wie verläßlich ist eine Prognose über den weiteren Verlauf
des Gesundheitszustands?
Wann ist der richtige Zeitpunkt? Z.B. bei fortschreitender
Demenz, d.h. abnehmende eigene Entscheidungsfähigkeit.
Welche Methode ist geeignet und zuverlässig?
Und nicht zuletzt: Wer ist zur Hilfe bereit?
Auf der anderen Seite:
Wie steht es um die hilfswillige Person?
Mal ganz abgesehen von den gesellschaftlichen Restriktionen
und möglicherweise Repressionen / Ächtungen die der
helfenden Person entgegenstehen
- anstatt einer Würdigung dieses emotional schweren Dienstes.
Würde die Anfrage um Hilfe an mich gestellt, so würde
ich mir sehr schwer tun zuzustimmen. -
Andererseits hoffe ich, jemanden im Fall der Fälle zu
finden, der mir hilft / beisteht / mich begleitet.
Auf dieser Ebene sollte mit dem Thema Sterbehilfe
umgegangen werden!
Und nicht mit politisch und/oder religiös verbrämtem Firlefanz.
Gedanken von
Grey Eagle
privaten Angelegenheiten anderer einzumischen?
Aktuell beim Thema Sterbehilfe:
Es geht weder Regierung / Parlament noch irgendwelche
Religionsgemeinschaften etwas an, wenn sich jemand z.B.
im Falle unerträglichen Leidens zum Suizid entschließt.
Das muß jedem selbst überlassen bleiben.
Und es gibt durchaus Situationen, wo man sich nicht
mehr selber helfen kann sondern Hilfe dazu benötigt.
Das ist an sich schon keine einfache Entscheidung.
Wann ist die Grenze des Leidens erreicht?
Wer ist über den Entschluß zu informieren / nicht zu informieren?
Wer ist mit einzubeziehen? Ich würde mir z.B. ein würdiges
Abschiedsfest im kleinen Kreis wünschen.
Wie verläßlich ist eine Prognose über den weiteren Verlauf
des Gesundheitszustands?
Wann ist der richtige Zeitpunkt? Z.B. bei fortschreitender
Demenz, d.h. abnehmende eigene Entscheidungsfähigkeit.
Welche Methode ist geeignet und zuverlässig?
Und nicht zuletzt: Wer ist zur Hilfe bereit?
Auf der anderen Seite:
Wie steht es um die hilfswillige Person?
Mal ganz abgesehen von den gesellschaftlichen Restriktionen
und möglicherweise Repressionen / Ächtungen die der
helfenden Person entgegenstehen
- anstatt einer Würdigung dieses emotional schweren Dienstes.
Würde die Anfrage um Hilfe an mich gestellt, so würde
ich mir sehr schwer tun zuzustimmen. -
Andererseits hoffe ich, jemanden im Fall der Fälle zu
finden, der mir hilft / beisteht / mich begleitet.
Auf dieser Ebene sollte mit dem Thema Sterbehilfe
umgegangen werden!
Und nicht mit politisch und/oder religiös verbrämtem Firlefanz.
Gedanken von
Grey Eagle
Kommentare (8)
ehemaligesMitglied32
Willi,
im Grunde ist es ja egal, wie das Gesetz heißt, wichtig wäre, dass Sterbehilfe erlaubt ist, wenn der Betroffene es so möchte. Wie man aber auch hier sieht, ist da das allgemeine Interesse nicht sehr groß und so lange sich nicht viele Menschen bei diesem Thema einbringen, wird sich auch nichts ändern.
Wenn ich die Fähigkeiten und Geduld hätte, diese Sache zum Laufen zu bringen, würde ich etwas tun. Ich bin aber schon froh, wenn ich mit dem PC so umgehen kann, dass ich diese Zeilen hier veröffentlichen kann. Mit 75 ist das einfach so, zumindest bei mir.
Auch Omasigi möchte ich darum bitten, auf meine Zeilen bezüglich Ihrer letzten Eingabe einzugehen, damit etwas Leben in diese Sache kommt.
Gruß - Franz
im Grunde ist es ja egal, wie das Gesetz heißt, wichtig wäre, dass Sterbehilfe erlaubt ist, wenn der Betroffene es so möchte. Wie man aber auch hier sieht, ist da das allgemeine Interesse nicht sehr groß und so lange sich nicht viele Menschen bei diesem Thema einbringen, wird sich auch nichts ändern.
Wenn ich die Fähigkeiten und Geduld hätte, diese Sache zum Laufen zu bringen, würde ich etwas tun. Ich bin aber schon froh, wenn ich mit dem PC so umgehen kann, dass ich diese Zeilen hier veröffentlichen kann. Mit 75 ist das einfach so, zumindest bei mir.
Auch Omasigi möchte ich darum bitten, auf meine Zeilen bezüglich Ihrer letzten Eingabe einzugehen, damit etwas Leben in diese Sache kommt.
Gruß - Franz
Willi68
[left]das einschläfern eines Hundes , um ihm Leiden
und Schmerzen zu ersparen , ist durch entsprechende Bestimmungen im Tierschutzgesetz verankert, und damit und nur
in solchen Fällen erlaubt .
Es fehlt uns also eigentlich ein sog. Menschenschutzgesetz auf welches ich mich dann in meiner Patientenverfügung
und Vorsorgevollmacht berufen könnte .
/left]
und Schmerzen zu ersparen , ist durch entsprechende Bestimmungen im Tierschutzgesetz verankert, und damit und nur
in solchen Fällen erlaubt .
Es fehlt uns also eigentlich ein sog. Menschenschutzgesetz auf welches ich mich dann in meiner Patientenverfügung
und Vorsorgevollmacht berufen könnte .
/left]
ehemaligesMitglied32
Liebe Omasigi,
wie sollte das gehen, dass Sterbehilfe dem Gesetz nach, so verboten sein soll, jedoch in der Familie entschieden gehört. Heute ist es eben vom Gesetz geregelt, aber in dem Sinne, dass es verboten ist.
So lange das vom Gesetz nicht freigestellt ist, wird sich kaum jemand finden, der eine Hilfe für einen sterbenden durchführt. Er würde da ja ins Kittchen wandern.
Und noch eines nach meiner Meinung. Auch wenn es vom Gesetz erlaubt wär, dürfte in keinem Fall jemand anderer entscheiden, ob Sterbehilfe gewährt wird. Es sollte die Entscheidung immer nur bei dem Betroffenen liegen.
Man sollte, gesetzt den Fall, dass jemand aus irgend welchen Gründen nicht mehr zurechnungsfähig ist, die gesetzliche Möglichkeit schaffen, dass er zu Zeiten seines klaren Verstandes festlegen kann, unter welchen Bedingungen bei ihm Sterbehilfe gegeben wird. Hat jemand das in seinem klaren Geisteszustand nicht gemacht, darf keine Sterbehilfe gegeben werden. Dann hat er eben das Pech, dass er unter seiner Würde als Mensch sterben muss. Sogar unter der Würde eines Hundes, der bekommt eine Spritze, wenn sein Leiden zu groß wird.
Also die eigene Entscheidung hat unbedingten Vorrang - und
- wenn jemand ohne Sterbehilfe gehen möchte, sollte man ihm/r diesen Wunsch erfüllen.
Leider ist das Interesse der Menschen an dieser Sache so klein, da ein jeder erst an seinem Ende damit konfrontiert wird, und so lange dieses Ende für ihn nicht direkt absehbar ist, kann kaum jemand dazu angeregt werden. Kaum jemand will sich damit zu Lebzeiten befassen. der Tod liegt vermeintlich ja noch meilenweit entfernt.
wie sollte das gehen, dass Sterbehilfe dem Gesetz nach, so verboten sein soll, jedoch in der Familie entschieden gehört. Heute ist es eben vom Gesetz geregelt, aber in dem Sinne, dass es verboten ist.
So lange das vom Gesetz nicht freigestellt ist, wird sich kaum jemand finden, der eine Hilfe für einen sterbenden durchführt. Er würde da ja ins Kittchen wandern.
Und noch eines nach meiner Meinung. Auch wenn es vom Gesetz erlaubt wär, dürfte in keinem Fall jemand anderer entscheiden, ob Sterbehilfe gewährt wird. Es sollte die Entscheidung immer nur bei dem Betroffenen liegen.
Man sollte, gesetzt den Fall, dass jemand aus irgend welchen Gründen nicht mehr zurechnungsfähig ist, die gesetzliche Möglichkeit schaffen, dass er zu Zeiten seines klaren Verstandes festlegen kann, unter welchen Bedingungen bei ihm Sterbehilfe gegeben wird. Hat jemand das in seinem klaren Geisteszustand nicht gemacht, darf keine Sterbehilfe gegeben werden. Dann hat er eben das Pech, dass er unter seiner Würde als Mensch sterben muss. Sogar unter der Würde eines Hundes, der bekommt eine Spritze, wenn sein Leiden zu groß wird.
Also die eigene Entscheidung hat unbedingten Vorrang - und
- wenn jemand ohne Sterbehilfe gehen möchte, sollte man ihm/r diesen Wunsch erfüllen.
Leider ist das Interesse der Menschen an dieser Sache so klein, da ein jeder erst an seinem Ende damit konfrontiert wird, und so lange dieses Ende für ihn nicht direkt absehbar ist, kann kaum jemand dazu angeregt werden. Kaum jemand will sich damit zu Lebzeiten befassen. der Tod liegt vermeintlich ja noch meilenweit entfernt.
omasigi
per Gesetz sollte diese Hilfe nicht geregelt werden.
In der Familie soll dieses Thema besprochen werden.
Wie finchen schon andeutete müssen die Hinterbliebenen geschützt sein.
omasigi
In der Familie soll dieses Thema besprochen werden.
Wie finchen schon andeutete müssen die Hinterbliebenen geschützt sein.
omasigi
finchen
...ich beschäftige mich schon lange mit diesem Thema.
Aber so, daß ich selbst an der Frage zweifele...soll ich, kann ich oder nicht.
Zumindest noch jetzt, der Kopf noch absolut klar ist und keine Anzeichen von Demenz anzeigt.
Ich habe eine Patientenverfügung hinterlassen, welche ja nur von lebenserhaltenden Maßnahmen spricht.
Und wenn man dann mit noch eigenen Willen daliegt, dann muß ja doch ein Dritter an die Maßnahme ran und der wird dann als Mörder beschimpft und bestraft.
Und damit frage ich ganz einfach: wie schütze ich mein Umfeld vor dieser hilfreichen Aktion?
Vermutlich bedarf es wieder einer Gesetzes-Änderung!
Geboren wurde ich auch ohne "Ja" oder "nein", doch nun soll ich ohne Selbstbestimmung nicht das Ende des "Lebens" bestimmen können?
Ja, umsonst soll nicht gestorben sein, doch nicht in Krankheit und allen Schmerzen und vorallem nicht so ganz allein.
Mit lebendigen Grüßen
das finchen vom ST.
Aber so, daß ich selbst an der Frage zweifele...soll ich, kann ich oder nicht.
Zumindest noch jetzt, der Kopf noch absolut klar ist und keine Anzeichen von Demenz anzeigt.
Ich habe eine Patientenverfügung hinterlassen, welche ja nur von lebenserhaltenden Maßnahmen spricht.
Und wenn man dann mit noch eigenen Willen daliegt, dann muß ja doch ein Dritter an die Maßnahme ran und der wird dann als Mörder beschimpft und bestraft.
Und damit frage ich ganz einfach: wie schütze ich mein Umfeld vor dieser hilfreichen Aktion?
Vermutlich bedarf es wieder einer Gesetzes-Änderung!
Geboren wurde ich auch ohne "Ja" oder "nein", doch nun soll ich ohne Selbstbestimmung nicht das Ende des "Lebens" bestimmen können?
Ja, umsonst soll nicht gestorben sein, doch nicht in Krankheit und allen Schmerzen und vorallem nicht so ganz allein.
Mit lebendigen Grüßen
das finchen vom ST.
GreyEagle
Lieber Grazfranz,
ich danke Dir für Deine Meinungsbekundung.
Ich wundere mich, daß bisher kein Aufschrei
durch die ST-Communitiy gegangen ist.
Ich bin übrigens seit langem Mitglied bei der
DGHS (Deutsche Gesellschaft für Humanes (Leben und)
Sterben, die sich seriös um das Thema kümmert.
Grüße von
GreyEagle
ich danke Dir für Deine Meinungsbekundung.
Ich wundere mich, daß bisher kein Aufschrei
durch die ST-Communitiy gegangen ist.
Ich bin übrigens seit langem Mitglied bei der
DGHS (Deutsche Gesellschaft für Humanes (Leben und)
Sterben, die sich seriös um das Thema kümmert.
Grüße von
GreyEagle
ehemaligesMitglied32
Schon lange ist mir Sterbehilfe ein großes Anliegen und ich habe schon mehrmals in diesem Forum vergeblich versucht, dies bei den Mitgliedern des Seniorentreff als Diskussionsbeitrag einzubringen. Der Widerstand von einigen war aber derart unsachlich und sogar beleidigend, dass ich es vorzog, diesbezüglich meinen Mund zu halten. Da es hier aber wieder aufgegriffen wird, möchte ich einer der Ersten, sein, der sich hier zu Wort meldet und mich der Meinung von Grey Eagle anschließen, dass niemand anderer das Recht hat, diesbezüglich einem anderen Menschen vorzuschreiben, was er hier zu tun hat. Ich weiß, es gibt viele scheinbare Gründe, welche gegen die Freigabe der Sterbehilfe sprechen, ich glaube aber, dass heute in unseren Breiten die Menschen reif genug sind, diesbezüglich das Für und Wider sachlich zu diskutieren. Der Grundtenor sollte aber in jedem Fall sein, eine persönliche Entscheidung muss respektiert werden und dafür müssen die gesetzlichen Grundlagen geschaffen werden. Ich bin davon überzeugt, dass die Mehrheit der Bevölkerung lieber in menschlicher Würde abtreten möchte und jene, welche für sich bevorzugen, dem ein menschenunwürdiges Leiden vorzuziehen, muss man natürlich ihren Willen lassen. So liebe Leute, ich möchte es damit einmal belassen und hoffe, dass sich zu diesem Thema viele melden, aber mit sachlichen Grundlagen zu ihrer Meinung.
Gruß - Grazfranz
Gruß - Grazfranz
danke, dass Du dich für Sterbehilfe interessierst und auch eine Meinung dazu hast. Ich kann Dir nur sagen, für mich ist diese Sache auch nicht gerade leicht, ich versuche sie nur ganz nüchtern zu betrachten und da ich nicht unbedingt unter elendigen Umständen einmal abtreten möchte, habe ich hier eine konkrete Meinung. Und diese ist einfach, dass gesetzliche Möglichkeiten geschaffen werden sollten, nach welchen ein jeder Mensch für sich, und nur für sich, entscheiden sollte können, wie er einmal aus dem Leben scheiden will. Für jene, welche Sterbehilfe nicht in Anspruch nehmen wollen, soll es ja so bleiben, wie es ist, aber es sollte niemand dazu gezwungen werden, entweder menschenunwürdig zu sterben oder aber ins Ausland zu fahren, damit ihm sein Wille durch Hinlegen von viel Geld erfüllt wird.
Alles Liebe - Franz