Staunen als Medizin
Der Mensch hat verschiedene Sinnesorgane, mit deren Hilfe er die (Um)welt aufnehmen, Dinge unterscheiden und sich nutzbar machen kann. Das geschieht im Alltag oft automatisch, unaufmerksam, husch husch. Es fällt ihm nichts Besonderes auf. Er schaut kurz hin und hat´s schon wieder vergessen.
Aber es gibt auch ein anderes Sehen, Hören, Fühlen usw. Wir schauen länger und genauer hin, und siehe da, wir sehen tiefer und mehr. Eine Blüte, ein Sonnenaufgang, der Sternhimmel, ein Gemälde, ein Baby, den eigenen Ehepartner. Wir fangen an, Fragen zu stellen, neugierig zu werden, davon zu träumen. Wir gewinnen Interesse am Thema, versuchen tiefer einzudringen, uns mit anderen auszutauschen.
Mensch, nimm dir etwas mehr Zeit, schau zwei- oder dreimal hin, lass dich fesseln. Dann entsteht vielleicht eine Aufwärtsspirale von mittelmäßiger Muffligkeit zu gespannter Neugier, von Melancholie zu ansteckender Fröhlichkeit.
Mensch, lieber Leser, lerne staunen.
Dann möchte ich als Seher raunen:
Lass Mief und Modder hinter dir,
entflieh dem Druck von Jetzt und Hier,
vertreibe deine schlechte Laune,
schau aufwärts, fliege, lache, staune!
Kommentare (3)
Interessante Reihenfolge:
gut gelaunt und lächelnd grüßtwir sehen tiefer und mehr. Eine Blüte, ein Sonnenaufgang, der Sternhimmel, ein Gemälde, ein Baby, den eigenen Ehepartner …
Via 😊
Das Ganze ist immer mehr als die Summe seiner Eizelteile. So geht es uns mit unseren Sinnen und den kombinierten Erinnerungen. Tue nichts halb.
Staunen ereignet sich unerwartet - plötzlich rückt etwas in den Vordergrund und erfasst mein ganzes Wesen - erst im Nachhinein, bemerkt der Mensch, das er gestaunt hat, oder?
Vielleicht ist es auch bei jedem anders 😉
liebe Grüße
WurzelFluegel