Städte
Die Menschen wohnen lebenslang
nur in dem einen Ort auf Erden,
oder sie wandern ohne Bang‘,
um anderswo daheim zu werden.
Es muss nicht die Geburtsstadt sein,
die Einem vieles kann bedeuten:
ein Ort, wo ist man nie allein,
glücklich mit gleichgesinnten Leuten.
Unter den Städten, die man kennt,
gibt es oft eine, die beliebte.
Auch wenn entfernt, Herz dorthin rennt,
nach dieser schönsten Stadt, die gibt es.
(Eigenes Titelbild: View vom Japanischen Garten)
Kommentare (18)
@Syrdal
Das muss wirklich der schönste und wichtigste Grund sein, wieso Einem ein Ort so teuer wird. Diesen Ort kann man besonders schätzen, und viele andere, dank den Freundschaften jeglicher Art, mögen. Es wären also meistens doch Menschen, die darüber entscheiden.
Mit Grüßen
Christine
Liebe Christine,
Zuhause ist für mich ein Zusammenspiel aus Ort, Gefühl, Erinnerungen und den liebgewonnenen Gewohnheiten, die mir das Leben vertraut und besonders machen.
LG Doris
@doep56
Ja, liebe Doris, Zuhause kann man so verstehen, wie du es so schön in deinem Eintrag vor mehreren Tagen dargestellt hast, also vor allem wirklich: Heim. Oder eben im Sinne einer Umgebung, die beliebig weit reichen kann, und wo man auch an die Menschen denkt, mit denen man etwas Interessantes erleben konnte.
Mit lieben Grüßen
Christine
Liebe @Christine62laechel,
ich denke, im Laufe eines Lebens verändern sich die Dinge.
Gebürtig komme ich aus Duisburg (NRW). Aus Duisburg-Hamborn um genau zu sein. Dort habe ich meine Kindheit und Jugend verbracht, also einen Teil meines Lebens, in dem meine Eltern, meine Geschwister, meine Schule, meine Freunde, eine bedeutsame Rolle gespielt haben. Das war der Ort und die Umgebung, in der ich glücklich und geborgen war.
Meine Eltern und auch meine beiden Geschwister leben nicht mehr. Obwohl dieser Ort, die Umgebung, einst meine Wurzeln waren, würde ich heute nicht mehr dort leben wollen. Die Erinnerungen daran sind mir viel wertvoller.
LG Doris
da zieht es mich noch immer hin.
So schön, wie nur ein Traum es kennt,
selbst wenn man sie heut um-benennt:
(Breslau/Wrocław)
Doch wo ich tiefe Wurzeln hab,
bewiesen durch's Familiengrab,
da war ich glücklich. Jahrelang!
Mit Freunden, Freuden, Sang und Klang.
Und als ich dann erwachsen war,
zog's mich nach Freiburg, Jahr um Jahr.
Erinnerungen, so lebendig.
Da zieht's mich hin. Jetzt, und beständig.
Und dann ging's in die Welt hinaus,
Von Herzen gern bin ich zuhaus
in dieser sturm-umtosten Stadt,
die Liebhaber in Menge hat.
Und wenn ich nachts dann sehnsuchtvoll
in Träumen frag, wohin ich soll,
dann schwebe ich von Ort zu Ort.
Mal bin ich hier!
Mal bin ich dort.
Lerge
@Lerge
Liebe Lerge, danke für deine netten Worte, und die schönen Bilder. Dein Fall wäre also eine gute Illustration dafür, was hier in mehreren Kommentaren erwähnt wurde: dass die Umstände eine so große Rolle darin spielen, wo man lebt, ob man umzieht... Dass es sogar Länder sein können, die man im Leben bewandert, um schliesslich irgendwo endgültig zu bleiben. Und dass es auch mehrere Orte sein können, die man liebt, an die man immer wieder gerne denkt. Und dass die Sehnsucht, Heimweh, keine Qual sein müssen, sondern eben ein Beweis dafür, dass man mal irgendwo glücklich war, und die Zeit gern gedenkt.
Mit herzlichen Grüßen
Christine
Mein Gott, ich hätte mehrere Städte, die mich so faszinierten, dass ich meinte, durch Besuche erhärtet, die wären das non plus ultra, als Alternative, hab es aber nie ausprobiert.
Auf der anderen Seite ist meine Stadt so vielfältig, dass ich nur in ihr, hin und her gezogen bin, auf Dauer.
Man sagt ja auch, ubi bene ibi patria, da is was dran.😏
@JuergenS
Richtig, was solltest du irgendwo noch suchen, wenn du in deiner kleinen Patria alles hast, was du brauchen könntest. :) Es hat heute übrigens in meinem Fernsehen eine Sendung über Bayern gegeben, und natürlich somit auch über deine Stadt. Non plus ultra. :)
Liebe Christine,
manchmal kann man es sich ja gar nicht aussuchen, denn In der heutigen Zeit gehört Flexibilität zu den Schlüsselqualifikationen im Berufsleben.
So muss der Arbeitnehmer dann auch schon mal den Wohnort wechseln und umziehen, um am Ball zu bleiben. Die neue Stadt spielt dann eigentlich nur noch eine untergeordnete Rolle, wenn man die vertrauten und sozialen Kontakte so plötzlich aufgeben muss.
Der Sohn meiner Freundin ist schon vor Jahren in die Schweiz gezogen, weil er dort ein gutes berufliches Angebot bekam. Und obwohl er sich dort sehr wohl fühlt, hat er seiner Mutter bei einem seiner Besuche gestanden, dass er doch manchmal Heimweh nach seiner kleinen Heimatstadt hier im Ruhrgebiet hat.
Viele Grüße
Rosi65
@Rosi65
Ich weiß selber nicht, liebe Rosi, wie diese Flexibilität im Berufsleben zu schätzen wäre; als ich jung war - kaum bekannt... Für Viele wahrscheinlich ein Abenteuer, für Viele wäre das Einkommen eine Priorität, doch es gibt sicher auch junge Menschen, die nicht sooo gerne umziehen. Den Sohn Deiner Bekannten kann ich sehr gut verstehen. In meinem Leben sehnte ich mich sehr lange - nach Deutschland. Ich konnte meinen Traum erfüllt haben, obwohl es eigentlich ein wenig zu spät möglich wurde. Ich bin aber meinem Schicksal sehr dankbar für meine friedliche Freundschaft mit Manfred, und für mein Theaterabenteuer. Jetzt bin ich zufrieden, hier zu leben, und mit vielen netten Menschen kann ich Dank dem Internet, vor allem Dank dem ST, im Kontakt bleiben. Eine Sehnsucht? Schon, die tut aber nicht mehr weh; es ist einfach so.
Mit herzlichen Grüßen
Christine
Ich denke, liebe Christine, da gibt es kein Schema, es liegt ausschließlich an den Menschen selbst, finde ich.
Es gibt viele, die berufsbedingt ständig unterwegs sind, dann gibt es diejenigen, die nie etwas anderes gesehen haben und dann vielleicht diejenigen, die es aus verschiedenen Gründen oder Befindlichkeiten irgendwohin getrieben hat.
Wichtig sind nicht die Städte an sich, es sind die Menschen, die einen binden können oder auch die viel zitierte Liebe und und und ... Hauptsache aber, man ist glücklich, fühlt sich auf die eine oder andere Weise wohl.
Kristine
@werderanerin
Ganz sicher sind es auch Menschen, liebe Kristine, obwohl ich in meiner Umgebung Personen habe, die man nun wahrscheinlich "asozial" nennen würde. Alles andere als gesellig, suchen sie eher menschenleere Orte, oder bleiben meistens zu Hause. Trotzdem haben sie auch ihre beliebten Städte oder Länder, egal ob sie selber in so einer/einem leben. Heutzutage ist das aber kein Problem: das Internet ermöglicht ihnen Besuche weltweit. Es gibt auch zum Beispiel Sehenswürdigkeiten, die man nicht nur von aussen bewundern kann, sondern auch so eine Klick-Besichtigung machen. Eine gute Lösung, finde ich. Und Liebe? Ja, die macht die Orte erst mal schön; insbesondere dann, wenn man so 16 ist. ;)
Mit Grüßen
Christine
Ich würde die Städte in denen ich lebe/gelebt habe danach "sortieren" wie glücklich ich dort jeweils war. Und das hat mit der Stadt an sich nichts zu tun, sondern ausschließlich mit dem Menschen, mit dem ich dort lebte.
Auf Platz 1 tummelt sich deshalb eine Stadt, die keinerlei Chance darauf hätte in der Liste der schönen Städte etwas anderes zu belegen als den letzten Platz. 😎
@Songeur
Ja, das ist so... Nur könnte man wohl mit Sicherheit nicht behaupten, ob es die Stadt war, die uns die Menschen so lieb und teuer gemacht hatte, oder waren es die Menschen, die einen häßlichen Ort zu einem beliebten Wohnort, und/oder zu einer schönen Erinnerung. Auf jeden Fall muss es da irgendwas Besonderes gegeben haben, daran man dann lange denkt. Oder - vielleicht denkt der Ort an uns...?
@Christine62laechel
Ich kann mit Sicherheit sagen, dass die Stadt es NICHT war, die mir den Menschen so lieb und teuer gemacht hat. Es war nur der Mensch, die Stadt ist genauso häßlich wie vorher auch. 😉
So unterschiedlich, liebe Christine sind die Lebensläufe. Ich hatte einen Kollegen, der immer an seinem Geburtsort gelebt hat, irgendwie hat es den nie woanders hingetrieben. Und es gibt Menschen, die immer sozusagen auf Wanderschaft sind. Man kann gar nicht sagen, was ist nun besser. Es muss für jeden einzelnen einfach stimmen und er/sie muss sich wohlfühlen, da wo er/sie lebt. Ich kann gar nicht sagen, ob nun mein Herz an einer bestimmten Stadt hängt. Man sagt ja auch immer, da wo man seine Familie, seine Freunde und eben sein soziales Netz hat, dort ist man zuhause. Aber, ich glaube, das meintest du nicht. Du hast mich mit deinem Gedicht zum Nachdenken gebracht, habe ich eine "Herzensstadt"? Ich wollte immer mal auch woanders leben, ja vielleicht sogar im Ausland, aber die Umstände haben es nicht zugelassen.
Lieben Gruß
Brigitte
@Roxanna
Zweimal Recht, liebe Brigitte. Erstens, wahrscheinlich haben wenige Menschen nur eine total beliebteste Stadt. Und es können übrigens nicht nur Städte sein, sondern auch ganze Gegenden, ja Länder. Ob man da mal war oder nicht, aus irgendeinem Grund will man sie besonders mögen. Und zweitens: ja, die Umstände... Oft sind sie entscheidend. Kaum möglich wäre es genau zu verrechnen, ob es öfter Umstände sind, oder Beschlüsse und Mühe der Menschen? Wahrscheinlich sind Umstände weniger bei Denjenigen wichtig, die durch das Leben ganz kraftvoll schwimmen; entscheidend dann bei den Driftenden, Doch auch nicht immer... :)
Mit herzlichen Grüßen
Christine
In seinem Büchlein "365 Tagesimpulse" schreibt Anselm Grün zum heutigen Datum (17.11.):
Dort, wo Freunde sind, entsteht Heimat."
Im Erdenleben ist mir der Ort zur Heimat geworden, in dem ich meine Lebensliebe fand. Und er ist es bei allen Veränderungen lebenslang geblieben...
..bekennt Syrdal