Tautropfen verzaubern
Spinnennetze im Buchs
zu glitzernden Kunstwerken.

Bauern grasen, ernten Rüben und Mais
Leute räumen in den Gärten auf
Ältere graben sogar schon um.

Reifes Obst fällt ab den Bäumen
Wespen laufen ruhig über Früchte
kalte Nächte haben ihnen zugesetzt
sie sind kurz vor dem Sterben.

Hochnebel ist jetzt öfters zu Gast
wenn er am Nachmittag schwindet
grüsst ein stahlblauer Himmel.

Kinder holen beim Bauer Räben
höhlen diese aus, schnitzen Figuren
in die weissvioletten Rinden.

Beim Eindunkeln
zünden sie die Kerzen an
die Räbenlichter erfreuen alle
die draussen noch unterwegs sind
bald ist Allerheiligen.

1992 Ernest
[/b]

[b]Herbstbilder
(Tina Blumenstein)



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Kommentare (8)

Ernest sage ich dir für deine aufmerksamen Ausführungen und Ergänzungen zum Jahreszeiten-Wechsel Herbst/Winter. Ich habe diesen Text vor über 20 Jahren mit nostalgischen Gefühlen geschrieben, weil ich damals glaubte, dass dieser Brauch bald verloren geht. Es freut mich, dass Du mir auf dieses Gedicht geschrieben hast.
Ich sende dir einen herzlichen Gruss zu. Ernst
Ernest Hab vielen Dank für deine interessanten Ergänzungen zum Thema Herbst, die Du so auch weiteren Lesern zugänglich machst. Ich möchte dir auch sagen, dass die Räbe (ein schweiz. Ausdruck für weisse runde Rübe)gemeint war und das Kürbisbild nur als Ersatz für eine Räbe herhalten musste.

Auch eine Räbebappe wird heute noch in der Schweiz manchmal als Beilage zu Fleischgerichten gegessen. Früher diente sie ärmeren Leuten im Winter u.a. als eine Hauptmahlzeit.
Vielen Dank für deine Zeilen und einen lieben Gruss. Ernst
Ich habe Räbeliechter zur Veranschaulichung gefunden.Herbstbilder(Netz Richterswil)
Ernest für deinen Kommentar. Früher gab es bei uns nur die Räbe (schweizerisch für weisse, runde Rübe), die ausgehöhlt und mit Kerzen beleuchtet werden, bevor dann Halloween auch noch Einzug in Europa hielt. Ich versuchte im Text, eine frühere Zeit zu schildern. Der Brauch der Räbelichterumzüge für Kinder wird zum Glück auch heute noch an vielen Orten weiter gepflegt.
Auch dir sende ich einen lieben Gruss. Ernst
Ernest hab vielen Dank für diese Zeilen. Es freut mich, dass dir mein Text auch Kindheitserinnerungen hervorgerufen hat. In diesem frühen Gedicht haben auch bei mir wehmütige Gefühle mitgespielt. Ich danke für deine Aufmerksamkeit. Herzlich Ernst
ehemaliges Mitglied Eine Herbstimpression wie sie sich einem aufmerksamen Beobachter zeigt. Du hast diese in liebevoll beschreibenden Sätzen wiedergegeben. Der Leser geht mir Dir durch eine unglaublich vielfältige und doch so schnell vorübergehende Jahreszeit. So bleibt ein buntes Bild, um sich in darauffolgenden, dunkleren Tagen zu erinnern, verbunden mit Hoffnung und Vorfreude auf die Wiederkehr einer kurzen, überreichen Zeit der Fülle. Danke, dass Du uns (mich) mitgenommen hast.

Herzlichst, Regina
Traute Der Herbst hat so viele Seiten, die Schönen, die Nützlichen und die Mahnenden und die Tröstenden.
Alle sagen uns etwas und erinnern uns an das was zu tun ist und Vorsorge zu treffen ist.
Er ist der Übergang in eine harte Zeit, wo untergeht wer nicht vorsorgte, oder nicht vorsorgen kann.
Auch die spielerischen Sichten der Kinder haben tiefe Ursachen und jeder hat Grund zur Freude und Zuversicht wenn er gerüstet ist und den Kürbis zum Spielen oder als Ritual benutzen kann und nicht mehr für den Vorrat braucht.
Ein sehr schönes Gedicht hast Du dem Herbst geschrieben.
Mit freundlichen Grüßen,
Traute
EHEMALIGESMITGLIED63 für diese wunderbaren Worte.
In wenigen Tagen werden wieder an Halloween
die ausgehöhlten Kürbisse vor der Tür stehen.

lieben Gruß Elisabeth2012(Begine)
ehemaliges Mitglied hast Du den goldenen Herbst beschrieben und
uns mit in die Kindheitszeit genommen.
Danke für diese schönen Zeilen sagt

herzlich Monika


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