Sonntag
Kommentare (34)
Ach ja, Ihr Lieben, die Sonntage der Kindheit ...
an diesen auch bei uns besonderen Tagen durften wir zwei Kinder auch ins Wohnzimmer. Dieses war an Wochentagen nur den Eltern vorbehalten, und zwar abends, wenn wir im Bett lagen und meine Eltern den Fernseher anschalteten.
Diese Sonntage im Wohnzimmer habe ich geliebt. Nachdem mein Bruder und ich den Kindergottesdienst besucht hatten, der mir damals wegen der spannenden biblischen Geschichten immer sehr gut gefiel, kamen wir zu einem besonderen Sonntagsessen nach Hause, das unsere Mutter mit viel Liebe zubereitet hatte. Unser Vater hat während der Zeit oft den Frühschoppen angesehen. Ich sage nur "Werner Höfer" und rauchgeschwängerte Studioathmosphäre sowie eine in einem hübschen Kleid herumwirbelnde Assistentin, die leere Weingläser gleich wieder auffüllte.
Nach dem Essen gab es noch viele schöne Tätigkeiten. Oft legte mein Vater eine Schallplatte mit einem Konzert auf. Etwas Mozärtliches etwa, was bei mir heute noch Sonntagsgefühle wecken kann. Dann wurde oft auch gespielt. Mensch ärgere dich nicht oder später auch Monopoly. Unsere Lieblingsbeschäftigung in früher Kindheit war das Sitzen auf dem Schoß unseres Vaters, jeder auf einem Bein und dabei das Blättern in Spielzeugkatalogen. Es gibt dazu noch eine alte Tonbandaufnahme - köstlich! Wie immer wieder von uns Kindern festgestellt wird, was wir schon haben bzw. gern hätten. So habe ich dank der Aufnahmen heute noch meines Bruders mehrfach wiederholten Ausruf im Ohr: "Happich doch! Hat Itta doch!" Itta, das war ich, als er drei Jahre alt war und mich, seine drei Jahre ältere Schwester so nannte.
Ja, man sollte öfter mal solche Erlebnisse von früher aufschreiben und für diese schönen Erinnerungen dankbar sei. Es gibt natürlich auch andere, vor allem in meiner Elterngeneration. Ein anderes Thema ...
Einen herzlichen Gruß in die Runde - bin noch absoluter Newbie hier und freue mich auf regen Austausch.
Das mit dem Blog habe ich noch nicht kapiert. Kann man hier ein Blog einrichten?
Ich betreibe im Netz schon mehrere Blogs. Möchte aber gern mehr Interaktion. Wer gern schreibt, wünscht sich ja schließlich auch, dass das Geschriebene gelesen wird. Geben und Nehmen.
Zum Thema "Ahnen, Familiengeschichte und Leben früher" habe ich hier eine Gruppe eröffnet und bin gespannt, ob es andere Interessenten für einen regen Austausch gibt.
Die Schreiberei (mit E-Stift auf dem Tablet) finde ich nicht gerade komfortabel, habe es aber schon mal mit Tastatur über Bluetooth hinbekommen. Werde wieder dazu wechseln.
Puzzlerike, die sich hier mal so nach und nach reinlesen wird
@Puzzlerike
Herzlichen Dank, liebe Puzzlerike für deine Erzählung, wie in deiner Familie damals der Sonntag begangen wurde. Genau das hatte ich gemeint. Gerne habe ich das gelesen.
Inzwischen kennst du dich sicher schon besser aus hier im ST und weiß vielleicht schon ein wenig mehr, wie der Hase läuft 😁.
Ganz sicher wünscht sich jede(r), dass das, was man einstellt, auch gelesen wird. Man kann es aber ja nicht beeinflussen. Manchmal kommt es gut an und manchmal eben weniger. Ich sage nur Mut, das wird schon. Schau dich doch einfach weiter um, ganz sicher findest du etwas, das dir zusagt.
Herzlichen Gruß
Brigitte
@Roxanna
Danke für die Ermutigung, liebe Roxanna!
Irgendwie stecke ich schon mittendrin und erfülle mir den Traum des Schreibens in der Öffentlichkeit. Ganz ohne Verträge und Abrechnungsvereinbarungen. Völlig frei und selbstgesteuert.
So macht das Spaß!!!
Eine gute Nacht wünscht Puzzle(ul)rike
also ich müßte einen großen Unterschied bei "früher" machen, werde mal überlegen, was dazu zuschreiben. Denn dieses früher ist in meinen Gedanken so zwischen 5 und 17.
Da waren soviele Phasen ohne Ortswechsel, Kirchzwänge gabs bei uns nicht, aber viel Schönes und weniger schönes und auch traurige Sachen, denn manche Verwandte starben sehr früh, und in eine zerbombte Stadt mit 5 zurückzukommen bis zur Lehre und Tanzkurs, naja da liegen Welten dazwischen.
Servus
@JuergenS
Ich kenne deinen Jahrgang nicht, lieber Jürgen, aber so, wie du schreibst, hast du den Krieg und die schwere Zeit danach miterlebt. Gut kann ich mir vorstellen, wie das geprägt hat zumal ich es aus Erzählungen in der eigenen Familie sehr gut kenne. Ich selber bin sozusagen ein Nachkriegskind (1951). Zu dieser Zeit war schon ein wenig "Normalität" zurückkehrt, aber Armut und von den Eltern und Geschwistern nicht verarbeitete Kriegs- und Fluchterlebnisse habe ich schon auch noch mitbekommen. Es dauerte noch einige Jahre, bis Sonntage wieder "gefeiert" wurden, wie ich es beschrieben habe.
Herzlichen Gruß
Brigitte
Ja, da geb ich dir Recht. Es ist echt schade das viele Rituale verloren gehen.
Wobei ich dieses Sonntagsritual mit Sonntagskleidung auch noch kenne, dem ich aber nie was abgewinnen konnte. War immer wieder froh wenn ich in die "Alltagskleidung" schlüpfen konnte.
Der Kirchgang wurde nur anfänglich wahrgenommen, später gings dann Sonntags anstatt in die Kirche, ins Kino was in der Nähe der Kirche war. Ja ja der böse a-k-J.
VG a-k-J
@ahle-koelsche-jung, liebe Roxanna!
Als ich frisch verheiratet war Mitte der 1960er Jahre), wir mit der Patentante meines Göga zur Kirche gehen mussten, sorgten die Herren stets dafür, dass sie nur noch im hinteren Bereich der Kirche Platz fanden. Von dort verschwanden sie dann relativ schnell in die Kirche, wo das Gebetbuch Henkel hatte - gleich gegenüber!
Bestimmtes Glockengeläut zum Ende der hl. Messe sorgte dafür, dass sie dann offensichtlich brav und pünktlich dicht wieder vor dem Kirchentor standen, um mit ihrer frommen Familie heimwärts zu ziehen.
Unser Sonntagsspaziergang fand oft erst montags statt - seinerzeit friseur-üblich. Heutzutage haben nur noch wenige dieser Geschäftssparte montags geschlossen und die Gaststätten (vor Corona-Zeiten) geschlossen.
So ändern sich Gewohnheiten auch, denkt
Uschi
@ahle-koelsche-jung
Muss dich mal zurückfragen, lieber Wolfgang, habt ihr zuhause erzählt, ihr ward in der Kirche und stattdessen ward ihr heimlich im Kino ? Ja finde ich da noch Worte 😂. Die "Buben" machten sich nicht viel aus "schön angezogen sein", daran kann ich mich auch noch erinnern, den Mädchen, aber auch da nicht allen, hat es schon gefallen.
Wartend auf ein Geständnis 😂 danke ich dir für deinen Kommentar und das dazu geschenkte 💗chen und schicke ebenso herzliche Grüße mit
Brigitte
@Roxanna
Ich gestehe!
Natürlich hab ich zu Hause nix davon erzählt. Das ist irgendwann später erst irgendwie raus gekommen. War aber nicht schlimm.
LG Wolfgang
Lieben Dank sage ich für die geschenkten 💗chen an
@Tulpenbluete13
@HeCaro
@Rosi65
@Muscari
@Liliom
@Christine62laechel
@ladybird
@JuergenS
@Monalie
Herzliche Grüße von
Brigitte
Liebe Brigitte,
Du hast genau das geschildert was ich auch sonntags erlebt habe..allerdings nur als ich ein Kind war. Später habe ich nichg"wegwärts“ bewegt....und das war auch für mich so okay.
Es stimmt nicht daß es keine Rituale mehr gibt...es gibt sie schon aber sie habe sich "verschoben" einfach in andere Richtungen.
Nur ein Beispiel: Manche Leute joggen jeden Tag (auch am Sonntag weil sie da frei haben)
vor dem Frühstück oder kurz danach...
und viele machen danach kein "richtiges" Mittagessen (was ist schon richtig?!) sondern "brunchen" gemütlich und lange. Hier kann die Familie gut ihreErlebnisse der Woche austauschen.
Aber Rituale hat bestimmt jeder und sie sind sehr wichtig- weil man sich daran orientieren kann.
Seit ich hier im ST. bin habe ich auch ein Ritual am Sonntag. Ich skype mit einem netten älteren Herrn den ich hier kennengelernt habe. Wir tauschen unsere Erlebnisse der Woche aus und sprechen über Gott und die Welt. Die zwei Stunden vergehen wie im Flug..
Ich denke daß sind genug "Beweise" daß es Rituale gibt und daß sie auch sein sollten.
Interessantes Thema- danke für den Anstoß- meint mit lieben Grüßen
Angelika
@Tulpenbluete13
Liebe Angelika,
da stimme ich dir zu, dass es sicher in Familien oder auch bei allein lebenden Menschen Rituale gibt, wenn sie einem wichtig sind. Natürlich sind Rituale nicht verschwunden. Dein Sonntags-Ritual ist ein sehr schönes und das ist möglich Dank der heutigen Technik. Ja, am Sonntag, der ein arbeitsfreier Tag ist, kann jeder das machen, was ihm/ihr Freude macht und das ist sicher für jeden etwas anderes. Ich meinte aber eben genau diese Rituale, die man früher am Sonntag hatte und die, jedenfalls erinnere ich das so, den Sonntag auch immer ein wenig feierlich machten.
Heute unterscheidet sich der Sonntag nicht mehr wesentlich von anderen Tagen, außer dass Geschäfte geschlossen sind, aber da wird ja auch schon dran gerüttelt, man möchte auch am Sonntag öffnen, und es eben ein arbeitsfreier Tag ist, an dem Berufstätige sozusagen die Seele baumeln lassen können.
Ich danke dir herzlich für deinen Kommentar und schicke ebenso herzliche Grüße mit
Brigitte
Liebe Brigitte,
Deine Beschreibung des Sonntags entspricht genau den Sonntagen meiner Kindheit und Jugend. Wir waren sozusagen eine Großfamilie. Oma, Opa Mama, Papa und der (damals noch ledige) Bruder meiner Mutter.
In die Kirche gingen zwar nur wir Kinder, aber auch im Sonntagskleid, fein gemacht.
Bei uns gab es nur 2x die Woche Fleisch und auf den Sonntagbraten freuten sich alle. Dazu gab es selbstgemachte Knödel und der Opa oder mein Onkel hatten die Aufgabe die geriebenen Kartoffeln auszudrücken. Nach dem Essen gingen die Männer meist zum Club (1.FC Nürnberg) und wir „Frauen“ entweder konditern oder ins Kino. Manchmal kam auch Besuch zum Kaffee und es gab selbstgebackenen Kuchen. Wobei wir Kinder beim auslecken der Sahneschüssel Konkurrenz vom Onkel bekamen. Lach.
Abends blieb man zuhause und schaute das Ohnsorg oder Millowitsch Theater im Fernsehen an. Oft gesellten sich auch Nachbarn dazu, denn damals hatte noch nicht jeder einen Fernseher.
Jetzt ist vieles von dieser Gemeinsamkeit verloren gegangen, weil wir in einer Zeit der kolossalen Reizüberflutung leben und jeder seine Zeit mit etwas anderem füllen möchte. Sehr, sehr schade.
Dein Posting, liebe Brigitte hat mich gefreut, denn Du hast mit Deinem Sonntagsrückblick an viele glückliche Sonntage erinnert.
Lieben Dank und herzliche Grüße
Carola
@HeCaro
Liebe Carola,
mit Freude habe ich deine Erzählung gelesen, wie bei dir früher die Sonntage „gefeiert“ wurden. Einfach wunderbar! Die Familie kam zusammen und man konnte sich als Kind geborgen und zugehörig fühlen. Familien sind heute oftmals in alle Winde verstreut und es ist gar nicht möglich sich einfach so am Sonntag zu treffen. Und heute wird doch eher überlegt, womit man den Sonntag so füllen kann, dass einem möglichst nicht langweilig wird, was du sicher auch mit der Reizüberflutung gemeint hast.
Ich denke auch an das Wort Sonntagsruhe, also einmal abschalten vom Alltag und den Tag zu etwas besonderem machen, was immer das für jeden Einzelnen ist. Es freut mich, dass du an glückliche Sonntage erinnert wurdest und danke dir herzlich für deinen Kommentar.
Herzliche Grüße
Brigitte
Liebe Brigitte, wie aus den bisherigen Kommentaren schon deutlich wird, hast du ein Thema angestoßen, das wohl in vielfältigster Weise „erlebt“ wurde. Kein Wunder, die Menschen und ihr Zusammenleben sind nun mal sehr unterschiedlich geprägt.
Ich selbst habe ausschließlich schöne Erinnerungen an die Sonntage der Kindheitsjahre. Damals lebte Großmutter noch, die – zwar halbseitig gelähmt – friedlich in ihrem Korbstuhl saß und uns eine liebevolle Begleiterin war bei allem, was uns als Kind bewegte. Auf jede Frage hatte sie ein Antwort und wir spielten gerne mit ihr „Halma“ und „Dame und Mühle“ und „Mensch ärgere dich nicht“ sowie Quartett mit Karten, die mit Schmetterlingen, Pilzen oder Singvögeln bebildert waren. Und zu allem konnte sie etwas erzählen und auch bei den Schularbeiten war sie eine tolle Hilfe…
Die Sonntage aber waren stets eine Besonderheit. Freilich gingen wir in unseren „Sonntagssachen“ zum Gottesdienst und danach wurde zuhause gemeinsam das Mittagsmahl zubereitet. Wir Kinder halfen in der Küche und haben auch im Esszimmer die Mittagstafel festlich eingedeckt. Zu zweit schafften wir es, das weiche „Untertuch“ und dann die weiße Damastdecke auf die große Tafel zu hieven, dann das feine Porzellangeschirr (immer zwei Teller übereinander – für Vorsuppe und dann für den Hauptgang) aufzustellen, daneben links und rechts das Besteck, über den Tellern quer die beiden Löffel, neben den Tellern die Servietten im silbernen Ring und links über dem Gedeck ein Kristall-Glasschälchen für den abschließenden Kompott oder Pudding. Die Erwachsenen bekamen rechts über den Tellern ein Weinglas, wir Kinder hatten ein kleines Glas für den selbstgemachten Most. Es war uns eine rechte Freude, wenn das alles so schön ausgerichtet war...
Der Sonntag war der einzige Tag, an dem es pro Woche mal Fleisch gab. Meist war es etwas aus der eigenen Stallzucht (Huhn, Hase und zu besonderen Festen auch mal Ente oder Gans). Das Mittagessen begann mit dem Anzünden der Kerzen auf dem Leuchter in Tischmitte und dauerte immer ziemlich lange. Wir Kinder lauschten den Gesprächen der Erwachsenen, durften uns aber auch beteiligen.
Und gerne sind wir dann am Nachmittag miteinander raus gegangen in die Natur, weil Vater uns immer viele Dinge zeigen und erklären konnte. Auch all die Namen der Berge und Wälder ringsum, Blumennamen, Pflanzen, Bäume und Steine lernten wir kennen. –Ich könnte noch lange darüber schreiben. - In dem Lied heißt es so schön: "Heil'ger Sonntag weit und breit..."
Wie unterschiedlich doch die Erinnerungen an die früheren Sonntage sind. Ach wären sie doch überall und für jeden so harmonisch gewesen...
Mir sind sie aber bis heute sehr wertvoll und immer mal wieder denkt gerne an diese unbeschwerten Kindheitsjahre mit den feierlichen Familiensonntagen
Syrdal
@Syrdal
Lieber Syrdal,
du hast wirklich einen großen Erinnerungsschatz an deine Kindheit, aus der du uns immer mal wieder schon erzählt hast. Ich habe das immer sehr gerne gelesen und bemerke eben, dass schon länger keine Erzählung von dir mehr eingestellt wurde. Aber nun beschreibst du deine Erinnerung an die Sonntage deiner Kindheit und du erinnerst dich so gut an fast jede Einzelheit, was doch zeigt, wie wohl du dich gefühlt hast. Ich habe deine Sonntags-Erinnerung sehr gerne und mit Freude gelesen. Deinen Satz „Ich könnte noch lange darüber schreiben“ will ich einmal herausgreifen und dich bitten, wenn es möglich ist, erzähle doch noch mehr.
Herzlichen Dank für deinen Kommentar und ebenso herzliche Grüße zu dir von
Brigitte
@Roxanna
Liebe Brigitte, es ist schon wahr, dass ich noch manches über die früheren Zeiten und meine persönlichen Erlebnisse in Kindheit und Jugend schreiben könnte. Doch halte ich mich aus mehreren Gründen ein wenig zurück, weil man ja stets auch etwas von seiner Seele frei gibt, insbesondere aber auch deshalb, weil ich aus vielen Geschichten und Erzählungen anderer leider erkennen muss, dass es dort nicht selten "recht holprig" zugegangen ist. Das aber macht mich betreten, traurig… Ich kann das zwar nicht ändern, mag aber nicht meine „heile Welt“ dagegen setzen, die ich nun mal hatte und bis heute dafür sehr dankbar bin. Ich meine, dass manch einer, der meine Geschichten liest, im Vergleich zu seinem eigenen Erleben vielleicht in eine nicht so gute Gefühlslage geraten könnte, was ich aber keinesfalls beabsichtige und möglichst vermeiden möchte. – Aber vielleicht gestalte ich (wenn gewünscht) mal wieder einen Themenabend und könnte dann einige meiner kleinen Geschichten vortragen… Wie sagt man in solchem Fall: Schau‘n wir mal…
...meint mit lieben Grüßen
Syrdal
@Syrdal
Ein wenig, lieber Syrdal möchte ich dir widersprechen, gehe aber da wirklich nur von mir aus. In meiner Kindheit hat es auch sehr geholpert und gerade deswegen lese ich deine Erzählungen so gerne.
Dass man in solchen realen Erzählungen immer auch etwas von sich preisgibt, da kann ich dir nur zustimmen. Deshalb verstehe ich deine Zurückhaltung auch sehr gut und finde es gleichzeitig sehr rücksichtsvoll von dir, dass du vermeiden willst ungute Gefühle auszulösen, wenn jemand eine belastete Kindheit hatte.
Herzliche Grüße zu dir von
Brigitte
Liebe Roxanna,
die Sonntage meiner Kindheit habe ich in guter Erinnerung. An diesem Tag bekam ich immer frisch gebügeltes Haarband in die Zöpfe geflochten.
Mein Vater ist sehr oft mit uns durch Wälder und Parks spazieren gegangen. Er kannte sich gut in der Natur aus, und erklärte uns begeistert Flora und Fauna. Manchmal ging es auch in den Zoo oder an den Kanal, um "Schiffe zu gucken."
Oft kamen die Nachbarskinder gerne mit. Mein Vater erzählte mir später, dass es ihm ein wenig peinlich war, mit einer so großen Kinderhorde unterwegs gewesen zu sein.😊
Am liebsten besuchten wir aber meine Tante, die fünf Kinder hatte, und in einer Bergmannssiedlung lebte. Dort war die Freiheit grenzenlos, denn wir durften dort sogar bei Einbruch der Dunkelheit noch draußen Räuber und Gendarm spielen. Ich musste nur höllisch aufpassen, dass ich meine gute Sonntagskleidung dabei nicht verschmutzte, denn das konnte dann schon mal Ärger geben.
Herzliche Grüße
Rosi65
@Rosi65
Liebe Rosi,
für diesen schönen Kommentar mit wunderbaren bezaubernden Fotos sage ich dir ganz lieben Dank. Auch du hast schöne Erinnerungen an die Sonntage deiner Kindheit, über die ich teilweise schmunzeln musste. Es war so ein wenig die Kehrseite von dem „fein gemacht“ werden, dass man sich nicht schmutzig machen sollte. Nicht immer ist das gelungen 😁. Was wären wir ohne solche schöne Erinnerungen an damals und auch an die Lieben, die schon lange nicht mehr unter uns weilen. Mich macht das manchmal ein wenig wehmütig.
Herzliche Grüße von
Brigitte
Ach Brigitte,
diese Sonntage der damaligen Zeit mochte ich überhaupt nicht.
Vieles von dem, was Songeur beschreibt, fand auch bei uns statt. Mit einer Ausnahme, dass mein Vater nicht mehr dabei war, sondern nur die stockkonservative Familie meiner Mutter.
Obwohl meine Mutter dies alles auch nur aus Gewohnheit mitmachte, sich aber später von allem distanzierte.
Nein, diese Sonntage waren ganz und gar nicht mein Ding.
Später im Pensionat lief alles anders und ein wenig entspannter.
Dagegen genieße ich die heutigen Sonntage, an denen ich tun und lassen kann, was und wie ich es will.
Mit liebem Gruß von
Andrea
@Muscari
Liebe Andrea,
nicht immer gibt es schöne Erinnerungen an die Sonntage früher. So verschieden wir Menschen und unsere Lebensläufe sind, so unterschiedlich ist eben auch das Erlebte. Und manchmal verklärt man ja auch ein bisschen 😉. Es gibt komplizierte Familienstrukturen, in denen es ein Kind nicht so leicht hat. Nicht alle Eltern waren in der Lage oder sind es auch heute nicht, ihren Kindern die Geborgenheit zu geben, die es bräuchte. Das ist sehr schade, aber dann, wenn man für sich selber sorgen kann, hat man es ja selber in der Hand.
Ich danke dir herzlich für deinen Kommentar und schicke liebe Grüße mit
Brigitte
Wenn ich an die Sonntage meiner Kinderzeit denke, geht es hauptsächlich um den erzwungenen Kirchgang und den von meinem Vater anschließend gemachten sogenannten Frühschopen. Beim Mittagstisch war er folglich niemals wirklich nüchtern.
Spaziergänge fanden dann als Pflichtveranstaltung trotzdem statt, Ziel war meist irgend eine Gaststätte in der er ein Bier, die Kinder Limonade und seine Gattin einen Kaffee trinken konnten. Das, immerhin, verlief in aller Regel friedlich.
Beim feinen Mittagessen bekam der Vater als Ernährer die besten und schmackhaftestens "Stücke". Das fanden wir 3 Kinder schon nicht mehr in Ordnung, weil er - da gar nicht nüchtern - ohnehin unserer Meinung nach sein Geschmacksempfinden durch den Frühschoppen in Urlaub geschickt hatte.
Nee, diese Rituale habe ich nie als wünschenswert betrachtet.
@Songeur
Auch du, lieber Hubert, hast leider keine guten Erinnerungen an die Sonntage früher. Es gab zwar die Rituale, aber in deinem Fall gingen sie an den Bedürfnissen vorbei. Das liest sich so, als wäre es nur darum gegangen, dass Vater zufrieden ist und alle mussten sich unterordnen. So war das früher leider eben auch oft. Dem muss man wirklich nicht hinterher trauern. Ich danke dir herzlich für deinen Kommentar und schicke liebe Grüße mit
Brigitte
Ich habe nachgedacht, liebe Brigitte... Und so, Rituale mag ich einigermassen - wenn ich selber darüber entscheiden kann, inwieweit es bei mir geht. Und so nervte es mich, wenn mir die Nachbarn früher sagten: Du solltest ja am Sonntag nicht mit mit deinem Fahrrad unterwegs sein, mein Kind, ist ja ein Festtag! Na und? Oder später, als ich, junge Ehefrau, in meinem kleinen Garten etwas gerade am Sonntag mit Vergnügen machte. Wieso, ist ja ein Sonntag! Wo es für mich ja keine Feldabeit war, sondern eine Erholungsart. Und sonst, wenn nicht sehr religiös, warum könnte ich nicht gerade am Sonntag arbeiten, wenn Zeit, Lust, und Freude daran gefunden? Das war mein privates Gebiet ja.
Zur Kleidung: Ach ja, gerne würde ich wieder gut gekleidete Menschen auf den Straßen meines Ortes sehen, wie es früher nicht nur am Sonntag üblich war. In ein Restaurant, zu einem Tanzabend, gingen die Damen mit langen Kleidern an, die Herren mit einer Krawatte um. Sonst durfte man einfach nicht rein. Und das würde ich auch heutzutage angebracht finden, keine "Freiheitsbegrenzung", einfach nur savoir vivre. Ähnlich wie man nicht unbedingt direkt vom Strand eine Kirche betreten muss.
Und jetzt? Jetzt kann man, vor allem im Sommer, meistens so etwas nur sehen, vom Geschlecht und Alter, sowie von Umständen unabhängig: Kniehosen, T-Shirt, Sandalen. :) Tja, Kleider machen Leute, Stimmung, Sitten...
Mit herzlichen Grüßen
Christine
@Christine62laechel
Ja, die lieben Nachbarn, liebe Christine, die mitbestimmen wollen, wie man den Sonntag zu gestalten hat. Das bestimmt man ganz alleine und man muss sich damit wohlfühlen, das ist die Hauptsache. Aber so etwas kenne ich von früher auch, man achtete immer darauf, dass niemand Anstoß nehmen würde an dem, was man tat. Darüber, liebe Christine sind wir in unserem Alter doch längst hinausgewachsen, kleinere Rückfälle allerdings nicht ausgeschlossen 😁.
Und das mit der Kleidung, da stimme ich dir zu, ist auch noch einmal so ein Thema. Ein Theaterbesuch war früher z.B. ein Anlass sich elegant und schön zu kleiden und sich zurechtzumachen. Heute geht man in die Oper mit Jeans und Turnschuhen. Auch das finde ich bedauerlich. Das ist doch das Schöne, wenn man einmal etwas macht, was sich abhebt von dem, was man sonst so tut und wie man sich sonst kleidet. Es ist schade, dass das auch verlorengeht.
Herzlichen Dank für deinen Kommentar und ebenso herzliche Grüße von
Brigitte
Das war das erste Lied, das ich im Männergesangverein meines Heimatortess einstudiert habe. Wir haben bei allen erdenklichen Anlässen gesungen. Ehrten wir einen Jubilanten und war der Chor etwas dünn, baten wir den Betreffenden selbst in unsere Mitte.
@Manfred36
So ein Männerchor, der aus voller Brust singt „Sonntag ist’s“, lieber Manfred, erzeugt doch gleich eine feierliche Stimmung. Interessant, dass du auch mal im Chor gesungen hast, das wurde von dir noch nie erwähnt 😉, oder sollte mir das entgangen sein? Gibt es diesen Männergesangverein noch? Leider singen immer weniger Männer im Chor, das sagt eine, die in einem Frauenchor singt, der leider schon lange pausieren muss.
Ich danke dir herzlich für deinen Kommtar und grüße dich ebenso herzlich
Brigitte
@Roxanna
Offen gesagt, ich weiß es nicht, liebe Brigitte. Ich habe zu meinem Heimatort keine große Verbindung mehr. So eine Einrichtung hängt immer von Einzelpersönlichkeiten ab, und da dominiert im Augenblick der Fanfarenzug. Wir hatten damals sogar vom Verein aus eine kleine Theater-Wandergruppe organisiert.
Ich mit Ilse
@Manfred36
Jetzt erst, lieber Manfred habe ich deine Antwort entdeckt. Was für ein schönes Erinnerungsbild. Fesch hast du ausgesehen. Was den Chor angeht, muss man halt wieder mal sagen "alles hat seine Zeit". Schade, dass manches nicht weitergepflegt werden kann. Ich hoffe doch, dass du dir trotzdem manchmal ein Liedchen singst, damit die Stimme nicht ganz einrostet. Tue ich auch bei der Hausarbeit 😉.
Herzliche Grüße
Brigitte
ja schon, aber nicht reversibel.
immerhin ist bis jetzt der sog. gleitende Sonntag blockiert wie auch die Abschaffung nicht mehr praktizierter Feiertage. Kopf in den Sand, sozusagen.
Bin gespannt auf weitere Antworten zu diesem "Tabuthema".
Man frägt sich nur, wo Religionen heute stünden, wenn es keine Moslemzuwanderung gegeben hätte, keine Missbräuche durch Amtskirchen, keinen "Sittenverfall" etc. und anderes, jedes für sich betrachtet.
@JuergenS
Du, lieber Jürgen schreibst zum Sonntagsritual „Kirchgang“. Ja, da hat es viele Scherben gegeben und, wenn man genau hinschaut, ist die Kirche auf dem absteigenden Ast. Mit Umstrukturierungen, indem man viele Gemeinden zusammenlegt, weil es nicht mehr genügend Priester gibt, versucht man da etwas aufzuhalten, was nicht mehr aufzuhalten ist. Es ist ein Thema, über das es viel zu sagen gäbe, es aber hier zu vertiefen, ist vielleicht nicht ganz der richtige Platz.
Herzlichen Dank für deinen Kommentar und liebe Grüße
Brigitte
Da ist noch ein 💗chen dazugekommen, für das ich dir, liebe @nnamttor44, lieben Dank sage.
Herzlichen Gruß
Brigitte