Sommerradreise 2009 – Abschnitt 4d


Sommerreise 2009
Abschnitt 4d


An der Hase entlang bis zur Ems

Auch dieses Lied singt wieder Achim Reichel!


Das Land nördlich von Osnabrück ist seit dem frühen Mittelalter besiedelt, wobei die frühe Christianisierung eine entscheidende Rolle spielte. Diese sehr alte Kirchenstruktur spiegelt sich auch in der monumentalen Kirchenarchitektur wieder.

So wie etwa die Kirche in Bersenbrück

http://community.seniorentreff.de/storage/pic/userbilder/a30f1d57825f100a5a9ba38c76fffe20/sommerradreise-planung02/158793_1_Sommerradreise_-_Planung_02.jpg[/img]

In dieser Hinsicht ist die römisch-katholische Pfarrkirche St. Nikolaus von Ankum (6 km von Bersenbrück entfernt) von Bedeutung, die auch der Artländer Dom genannt wird.

Ankum / Artländer Dom


Artländer Dom
Diese Kirche, Wahrzeichen von Ankum, liegt im Herzen des Dorfes am Hang des Vogelberges. Der Kirchturm ist 80 m hoch und ruht auf einem Unterbau, der 1514 auf der alten, vermutlich schon vor 1100 entstandenen Kirche errichtet wurde. In der Kirche wird das alte Ankumer Kreuz aufbewahrt, das etwa 1280 entstand. Die heutige Kirche wurde nach dem Brand der alten Pfarrkirche 1892 in vierjähriger Bauzeit von 1896 bis 1900 errichtet und 1900 eingeweiht.

Ankum Kirche/ Inschrift an einem Erker




Der Innenraum des Artländer Doms



Ankum selbst wurde als „Ainghem“ erstmalig 977 in einer Kaiserurkunde Ottos II. erwähnt, als dieser Herigisus Lehnsgüter in Rüssel, Rüsfort, Wehdel, Gehrde, Drehle, Hertmann, Bergfeld, Mühlen, Lechterke, Höne, Tütingen, Ankum, Wallen, Alfhausen und Merzen übereignete. Ankum ist ein historischer Marktort, an dem einst vor allem Tuch gehandelt wurde und bis in unsere Zeit Vieh gehandelt wird.
Bereits in frühfränkischer Zeit wurde diese Region sowohl christianisiert als auch verwaltungsmäßig erschlossen. Die Franken und die Kirche setzten in allen größeren Ortschaften Meyer- und Schultenhöfe ein (Meier/Meyer vom lateinischen major domus = fränkischer Hausverwalter; Schulte von Schultheiss, von Schuldigkeit anheißen, die Schuldigkeit einfordern).
Ein Meier/Meyer (lat. maior oder maius „grösser, stärker, bedeutender“) war ursprünglich ein Verwaltungsbeamter, später reduziert auf den Pächter eines bäuerlichen Landgutes, von dem die Bezeich-nung dann auch auf das bäuerliche Gut übergeht. Das Meierrecht ist belegt seit 1290 und bedeutet das örtlich spezifische Besitz- und Verwaltungsrecht der in Verwaltung gegebenen Höfe. Typisch für diese Region sind die vielen Meier/Meyer-Höfe: Meyer zu Brickwedde, Meyer zu Starten, Meyer zu Westrup ... (Ich lebte in den Jahren 1958/59 in Ankum.)



Nördlich von ehemaligen Kreistadt Bersenbrück liegt der kleine Weiler Talge.



Die Erwähnung dieses winzig kleinen Weilers erfolgt nur aufgrund der/meiner eigenen Biographie. 1945/46 und 1948/49 verbrachte ich dort jeweils ein knappes Jahr. Diese „Pflegeeltern“ lebten in einem kleinen Heuerhaus, ein typisches niedersächsischen Bauernhaus. Eine Kuh, einige Schafe, zwei Schweine.

Talge



Rechts, unmittelbar neben dem Namen “Talge”, das Heuerhaus. Der Weg unten rechts schräg nach oben führte zur Schule (links, die kleine Ansammlung von Gebäuden): eine kleine Zwergschule (zweiklassig; Klassenstufe 1 bis 4 in einer Klasse von nicht einmal 20 Schülern).

Talge 2


Rechts von diesem Hof befand (befindet?) sich das kleine Heuerhaus, unmittelbar daneben der Bach mit den Weiden und Erlen.


Weiter geht’s an der Hase entlang nach Quakenbrück, das sich – in ihrer Fremdenverkehrswerbung – als „Rothenburg des Nordens“ bezeichnet. (Diesen Anspruch erheben z.B. Burgdorf, Neubrandenburg, Halberstadt oder Hildesheim.)


Wappen/ Quakenbrück


Das Wappen Quakenbrücks bezieht sich auf die vermutlich im 13. Jahrhundert, also zur Gründungszeit des Ortes, auf der Anhöhe hinter dem Marktplatz errichtete Burg. Die dort lebenden Burgmannen benutzten ein Siegel, das seit 1286 bekannt ist. Als Siegelbild ist eine stilisierte Burg dargestellt, in deren Mitte sich ein gotisches Maßwerkfenster befindet. Ab 1401 sind Abdrucke eines Sekretsiegels der Burgmannen bekannt, die eine Burg mit offenem Tor, flankiert von zwei Bäumen zeigen.


Quakenbrück/ Postkarte



Quakenbrück/ Google-Earth-Auschnitt



Quakenbrück - Marktplatz/ Google-Earth-Auschnitt




Fachwerkhäuser am Marktplatz von Quakenbrück






Der Route von Quakenbrück nach Meppen (entlang der [i]kleinen bzw. großen Hase
beträgt knapp 60 km.
Von Quakenbrück nach Meppen / Karte

http://community.seniorentreff.de/storage/pic/userbilder/a30f1d57825f100a5a9ba38c76fffe20/sommerreise-planung-01/158800_3_Sommerreise-Planung-01.jpg[/img]



Meppen/ Google-Earth-Auschnitt



Meppen ist aus Einzelsiedlungen entstanden, die an den Mündungen der Hase in die Ems lagen. Die Mündungen scheinen auch der Stadt ihren Namen gegeben zu haben. Meppe ist ein uraltes deutsches Wort, das Mund bedeutet. Da Mund auch für Flussmündungen benutzt wurde, liegt es nahe, dass auch hier die Bezeichnung meppe auf Mündung (der Hase) übertragen ist und sich in dem Ortsnamen wiederfindet.
Erste urkundliche Erwähnung findet Meppen im Jahre 834 in einer Schenkungsurkunde von Kaiser Ludwig dem Frommen, in der die Missionszelle Meppen dem Kloster Corvey übertragen wurde. 945 verleiht Otto der Große Meppen Münz- und Zollrecht, sowie 946 Marktrechte. ... 1360 wird Meppen durch den Bischof Adolf von Münster das Recht zur Stadtbefestigung verliehen und somit das Stadtrecht. Bis 1660 wird Meppen zur Festungsstadt ausgebaut.

Schiffsverkehr
Die Ems ist ab Meppen flussabwärts schiffbar und Teil des Dortmund-Ems-Kanal, flussaufwärts wird sie heute nur noch im Freizeitverkehr befahren. Bereits seit 1829 umfährt der Güterverkehr die zahlreichen Mäander der Ems zwischen Lingen und Meppen auf dem ehemaligen Ems-Hase-Kanal, der seit 1899 überwiegend in den Dortmund-Ems-Kanal einbezogen ist.
Zwischen Haren und Meppen wurde der Eurohafen Emsland am 24. Oktober 2007 als Stichhafen feierlich eingeweiht. In Meppen befindet sich in Innenstadtnähe der alte Emshafen, der für Europaschiffe ausgelegt ist und überwiegend dem Schüttgutumschlag dient.

Nach Meppen führt die Tour an der Ems bzw. am Ems-Kanal über Papenburg, Leer nach Emden.


[i]Die Bertha
vom Niederrhein



Anzeige

Kommentare (3)

Medea es geht dir gut .....
ich kannte dieses Lied nicht, habe es hier zum ersten
Mal gehört und es gefällt mir.
Diese Frage werde ich jetzt auch öfters stellen:

Ich hoffe sehr, es geht dir gut?
pelagia hast Du für Deine Radreise geplant.
"Möge die Straße dir entgegeneilen,
der Wind immer in deinem Rücken sein
und die Sonne warm auf dein Gesicht scheinen",
heißt es in einem irischen Reisesegen.
Oder mit Hölderlin:
"Alles prüfe der Mensch, sagen die Himmlischen,
dass er, kräftig genährt, danken für alles lern,
und verstehe die Freiheit,
aufzubrechen, wohin er will."
aus "Lebenslauf", Friedrich Hölderlin, Werke, Briefe, Dokumente.

Medea Ein wenig den Mund wässrig machen möchte ich der
Präsidentin noch mit dem Städtchen Jever/Ostfr. - ein wirklich
schönes Schlößchen ist dort zu bewundern und besonders
verehrt wird dort immer noch das Fräulein (Maria) von Jever,
dem es gelang, den Fürsten zu trotzen, die begehrliche Blicke
nach Jever und umzu warfen.

Dann bitte einkehren im Gasthaus "Zu den sieben Getreuen"
und dort Große Bohnen mit Schweinefleisch bestellen.
Danach lecke ich mir heute immer noch das Mäulchen.... gg

Anzeige