Melancholie
Das Gedicht „Melancholie“ stammt aus der Feder von Emil Alphons Rheinhardt.
Kein verzückter Winterherbst,
Keine reife Lust an Frucht und Habe,
Kein rotgoldener Nachmittag der Hügel
Und nicht linder Traum, von Tod umhütet.
Wind schrie aus und Sonne brannte leer.
Weiße Tümpel halten noch den Regen
Aus dem weichen Tod der Wolken fest.
Die Taggilbe dunkelt leichenfleckig.
Vögel fallen aus erschlafften Himmeln.
Und im Mittag welkt der Abend schon.
Glocke tönt sich arm an lauter Enge.
Jeder Laut wird Lallen und schläft bald.
Gehn stockt, Hand sinkt: In den Zimmern
Riecht die graue Ruhe feucht und alt.
Keiner zündet mehr ein Licht an.
Abend zeigt die Menschenangesichte,
Die auftauchen in den Stille-Spiegeln,
Blind, hinweg genommen und voll Tod.
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Chris
Chris
Liebe Chris,
das Bild ist sehr ausdrucksstark und passt gut zum Gedicht.
Meine Anerkennung, Karl