... so kam ich auf den Hund........


... Hundefreundliche Person als Haushälterin auf Gut xxx gesucht.
So stand es in der Zeitung drin.
Ich rief an und es meldete sich mit barscher Stimme ein "Hallo".
Mein Telefonhörer sprang mich förmlich an - was ist denn das?.
Höflich fragte ich nach, ob ich auch mit einer kompetenten Person auf diese Annonce spreche. Es wurde bejaht und somit machten wir einen Termin - fragte nach Weg und was ich wissen mußte und fuhr hin.
Ich fuhr in ein Waldstück, immer nach oben, ich kannte es nicht - ich fuhr weiter, die Dame konnte mich nicht belogen haben. Und auf einmal lag es da - ganz oben auf einem Hügel mit Blick in die Berge - ein riesiges Gutsgrundstück mit vielen Nebengebäuden und etlichen Eingängen.
Na dann, auf die Suche gehen - doch nirgends war ein Klingelschild. Ich las einen Straßennamen: Graf xxx von usw. Na, da drückste doch mal drauf.
Ein Eingang wie im Film, auf Säulen aufgebaut und halbrund, mit begehbarer Überdachung und einer kleinen Bank. Ich setzte mich und wartete ab.
Die Rundbogentür öffnete sich und vor mir stand eine Dame, 10 Jahre jünger als ich und bat mich einzutreten. Sie stellte sich als Gräfin xxx vor und warnte mich gleich vor dem Hund.
Ich war auf alles gefaßt!
Sie zeigte mir die unteren Örtlichkeiten, die mein Herz höher schlagen ließen - doch keinen Hund.
Ja, der Hund liegt zur Zeit mit meinem Mann im Bett - sie halten ihren Mittagsschlaf.
Wir gehen aber trotzdem nach oben, damit sie dieses Haus besichtigen können - schließlich ist es sehr groß.
Die Treppe nach oben, war schon ein Gedicht - in geschwungener Form nach oben fließend mit ganz breiten Stufen und niedrigem Tritt. Man lief nicht, man schwebte nach oben.
Und so schwebte ich in den ersten Stock.
Viele Türen mit gekonnter künstlerischer Bemalung standen zur Wahl. Zwei Gästezimmer mit eigenem Bad, eine Extra-Toilette, eine Schlafzimmertür und eine Tür zum Badezimmer, die von innen noch verbunden waren.
Wir gingen ganz leise, betraten das Bad, denn nebenan schlief Zensi mit Herrchen.
Zensi war ein Rauhhaardackel, die keine Haushaltshilfen leiden konnte - wie mir vorher berichtet wurde.
Und plötzlich wurde die Pendeltür zum Schlafzimmer aufgestoßen und Zensi stand im Raum.
Ich ging in die Hocke und sprach sie an - sie wuselte auf mich zu, knallte sich auf den Rücken, ich streichelte ihr den Bauch und eine Freundschaft war geschlossen.
Und der Arbeitsvertrag auch.
Dreimal wöchentlich am Vormittag als Zwischenlösung - denkste, es wurden 8 Jahre draus.
Inzwischen war ich hundelos geworden, meine eigenen verstarben innerhalb von 1 1/2 Jahren aus Altergründen - jetzt war Zensi da. Auch schon ein altes Mädchen, doch noch fit.
Und immer, wenn ich auf dem Gut war, forderte sie ihren Spaziergang mit mir. Stur wie Dackel saß sie vor der Tür und blickte mich mit Augen an, wie nur Dackel blicken können.
Zum Schluß war es so, daß ich Zensi mit mir nach Hause nahm, wenn die Grafens etwas zu erledigen hatten.
Doch Zensi wurde krank - ich fuhr zur Tierklinik hier vor Ort - es wurde immer schlechter und man mußte das Leben beenden, es ging nicht mehr.
Der Graf und ich haben sie in den Hundehimmel begleitet.
Nach einer kurzen Trauerphase kam dann Finchen an.
Und somit wurde ich wieder zur Hunde-Tante und das Finchen liebe ich genauso wie die Zensi und den kleinen Rüpel von Mimi, die wird auch noch lernen, was ein bißchen Gehorsam heißt.
Und so bin ich zur Hundetante geworden - ganz ungewollt - und völlig unabhängig.
Mal sind sie hier und mal nicht.
Verdienst dabei? Viel Liebe und sonst nichts.
Psst, darf ich auch nicht sagen - mein Flugticket zu meiner Schwester ist dieses Jahr schon rausgesprungen.
sooo - das war der Ursprung einer Hunde-Tante.
Laste mir keinen eigenen Hunde mehr an - wegen wenn und aber -und so läßt es sich mit der eigenen Liebe zu Hunden wunderbar leben.

mit vielen Hundgrüßen
euer Moni-Finchen

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