Second Generation
ich schreibe auch in ein jüdische forum gelegentlich, und wir hatten eine diskussion über die *second generation*, zu dem wir teilweise auch gehören.
second generation.........irgendwie sind wir das alle, die nach dem krieg geboren wurden, und nur aus hörensagen, bzw. aus bücher und andere quellen ihr wissen beziehen.
das soll bitte, nicht abwertend klingen.
bei mir tobte immer ein gedankenkampf, da ich schulunterricht vs. erzählungen und erlebnisse meine familie zu verarbeiten hatte,
und unsere schulunterricht war so verquert.
der ivan wurde beinahe heilig gesprochen, und die deutschen hatten hörner und hufe.
meine gedanken haben heftig rebelliert, gegen so eine pauschalisierung.
meine mama erlebte all das, als junges mädchen.
sie hat mir vieles erzählt.
auch die geschichte von meine opa.
opa redete nie viel von seine *taten*, von seine kleine rettungs aktionen.
in unseren haus wohnte eine dame, ich hatte als kind keine ahnung, dass sie den jüdischen glauben angehörte.
ich mochte sie sehr, sie kurierte mich immer, wenn ich erkältet war, mit *judenpenicillin*, ihre umwerfende hühnerbrühe.(mit matzeklößchen)
als ich größer wurde, hab ich sie immer gefragt, wieso sie es so nennt.
sie lächelte nur.
da sie mich auch mochte, mangels eigene kinder.........eines tages brach der damm, und sie fing an zu erzählen.
sie war nicht deportiert, sie wurde versteckt, bis zum kriegsende.
ihre rest familie verschwand in eine diese grausame lagern.
es war erstaunlich, sie klagte nie.
sicher, trauer war zu spüren, aber ihre milde und weisheit haben mich sehr beeindruckt.
sehr bedauert habe ich, als sie dann nach endlose papier und behörden krieg und kram, zu eine entfernte cousine in usa auswanderte.
auch sehr spannend fand ich immer, auf unsere markt, den *gänse-juden*.
ein alter mann, der gänse und gänseklein verkaufte.
dort habe ich ertsmals ein tätowierte nummer gesehen.
ich schlich immer um ihm rum, lange zeit traute ich nie zu fragen, was diese nummer ist.
opa kam mir zu hilfe, er kannte ihm.
ich hab mich selten so geschämt, als junge mensch, als er seine geschichte erzählte.
ich hab ihm immer und immer wieder nach seinen namen gefragt, da es nicht in mein kopf wollte, das er in ganzen stadt nur der *gänse-jude* heisst.
er hat es mir nie verraten, er lachte nur, und sagte.......lass es so mädele, ich bin und bleibe hier der *gänse-jude*.
er verschwand eines tages.
von opa hab ich dann erfahren, er ist ruhig eingeschlafen für immer.
er nahm alles mit, dabei wollte ich ihm noch so viel fragen.
ich weiss nicht, ob diese kleine erinnerungs fragmente von mir wichtig sind, mir war es eine bedürfnis, darüber zu schreiben.
second generation.........irgendwie sind wir das alle, die nach dem krieg geboren wurden, und nur aus hörensagen, bzw. aus bücher und andere quellen ihr wissen beziehen.
das soll bitte, nicht abwertend klingen.
bei mir tobte immer ein gedankenkampf, da ich schulunterricht vs. erzählungen und erlebnisse meine familie zu verarbeiten hatte,
und unsere schulunterricht war so verquert.
der ivan wurde beinahe heilig gesprochen, und die deutschen hatten hörner und hufe.
meine gedanken haben heftig rebelliert, gegen so eine pauschalisierung.
meine mama erlebte all das, als junges mädchen.
sie hat mir vieles erzählt.
auch die geschichte von meine opa.
opa redete nie viel von seine *taten*, von seine kleine rettungs aktionen.
in unseren haus wohnte eine dame, ich hatte als kind keine ahnung, dass sie den jüdischen glauben angehörte.
ich mochte sie sehr, sie kurierte mich immer, wenn ich erkältet war, mit *judenpenicillin*, ihre umwerfende hühnerbrühe.(mit matzeklößchen)
als ich größer wurde, hab ich sie immer gefragt, wieso sie es so nennt.
sie lächelte nur.
da sie mich auch mochte, mangels eigene kinder.........eines tages brach der damm, und sie fing an zu erzählen.
sie war nicht deportiert, sie wurde versteckt, bis zum kriegsende.
ihre rest familie verschwand in eine diese grausame lagern.
es war erstaunlich, sie klagte nie.
sicher, trauer war zu spüren, aber ihre milde und weisheit haben mich sehr beeindruckt.
sehr bedauert habe ich, als sie dann nach endlose papier und behörden krieg und kram, zu eine entfernte cousine in usa auswanderte.
auch sehr spannend fand ich immer, auf unsere markt, den *gänse-juden*.
ein alter mann, der gänse und gänseklein verkaufte.
dort habe ich ertsmals ein tätowierte nummer gesehen.
ich schlich immer um ihm rum, lange zeit traute ich nie zu fragen, was diese nummer ist.
opa kam mir zu hilfe, er kannte ihm.
ich hab mich selten so geschämt, als junge mensch, als er seine geschichte erzählte.
ich hab ihm immer und immer wieder nach seinen namen gefragt, da es nicht in mein kopf wollte, das er in ganzen stadt nur der *gänse-jude* heisst.
er hat es mir nie verraten, er lachte nur, und sagte.......lass es so mädele, ich bin und bleibe hier der *gänse-jude*.
er verschwand eines tages.
von opa hab ich dann erfahren, er ist ruhig eingeschlafen für immer.
er nahm alles mit, dabei wollte ich ihm noch so viel fragen.
ich weiss nicht, ob diese kleine erinnerungs fragmente von mir wichtig sind, mir war es eine bedürfnis, darüber zu schreiben.
Kommentare (5)
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Liebe Worlfin,
ich hatte in mein großvater ein sehr gute lehrmeister, was civilcourage, anstand und hilfe angeht.
aus heutigen sicht bin ich all meine familien mitglieder dankbar, dass sie nicht versucht haben, irgend blümchen-beschönigungs märchen aus der geschichte zu machen.
sicher war es nicht einfach, einen jungen menschen die greueltaten zu erklären, undzwar von beide sieten, da der russen sich teilweise auch nicht mit ruhm bekleckert haben. befreiung hin oder her.
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ich gehoehre auch zur zweiten Generation und kenne es nur aus Erzaehlungen die natuerlich "gefaerbt" waren. Dein Bericht ist sehr wichtig den es sind Erinnerungen die du hattest obwohl du ein Kind warst.
Shalom
Hockey
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Du hattest das Glück, dass in Deiner Familie Fragen beantwortet wurden und Du so schon in jungen Jahren Dinge erfahren hast, die andere nur aus den Geschichtsbüchern erfahren haben.
Meine Eltern haben zu dieser schrecklichen Zeit geschwiegen, es wurden keine Fragen von uns Kindern geduldet. So wurden wir mit unserer Verwirrung allein gelassen, wenn der Vater morgens wieder einmal schweißgebadet und vollkommen aufgewühlt aus einem seiner Alpträume erwachte. Wir wussten nur, heute ist er nicht ansprechbar, er hat wieder vom Krieg oder der Gefangenschaft in Russland geträumt. Da hieß es auf Zehenspitzen durch die Wohnung gehen und blos nicht laut sein, sonst setzte es was.
So unterschiedlich sind die Erinnerungen.
Danke, dass Du mit Deinem Bericht gezeigt hast, dass es auch anders ging.
Liebe Grüße,
woelfin
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Natürlich ist es ein heikles Thema – auch heute noch. Krieg hat viele Gesichter und ist sehr schrecklich bis in die heutige Zeit und wird es immer sein. Darunter leiden am meisten die Leute, die doch eigentlich nur in Ruhe ihr Leben leben möchten. So etwas darf nie wieder passieren! Leider werden heute immer noch die Menschenrechte verletzt, und zwar in vielen Staaten.
Der Mensch lernt einfach aus der Geschichte nicht hinzu. – Leider!
Liebe Grüße
indeed
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