Schmuckstücke des Schwarzwaldes: Romantisches Zavelstein

Wir ziehen hier kreuz und quer durch Deutschland, suchen nach schönen Ecken und Winkeln, Burgen, Schlössern , Kirchen und historischen Gebäuden etc. Da darf eine der schönsten Gegenden nicht fehlen: der Schwarzwald. Und ich bin ein "Schwarzwaldmädel", wenn auch ein ganz nördliches, sozusagen an der Pforte des Schwarzwaldes geboren - also habe ich mich mal an die für mich schönsten Plätzen aufgemacht, um ein wenig "bildhaft" darüber zu erzählen. Ich beginne mit dem romantischen Städtchen Zavelstein in den Höhen des Nordschwarzwaldes.



Gerade jetzt im Frühling gab einen Ort voller Charme, zu dem es Scharen begeisterter Ausflügler hinzog : zur zartvioletten Krokusblüte im März/April nach Zavelstein , ein kleiner Stadtteil von Bad Teinach, dem kleinsten Kurbad Deutschlands.



Aber wer denkt, dass dieser Ortsteil Zavelstein mit seiner Burgruine aus dem 13.Jh. mit ihrem 29 Meter hohen Bergfried sowie seinem einzigartigen Blütenteppich aus zarten Krokussen alles sei, der irrt:: Zavelstein im Tal der Nagold, ganz in der Nähe der Hermann-Hesse-Stadt Calw, ist einer der entzückendsten und romantischten Orte , die ich kenne. Ich werde ihn mit Freude hier vorstellen.



Und über diese Geschichte erzählt uns Wikipedia:

Um das Jahr 1200 wurde die Zavelsteiner Stauferburg erbaut. Der erste sicher belegte Herr der Burg ist Richelin, Ritter von Zavelstein im Jahr 1280. 1367 fand Graf Eberhardt II Zuflucht in der Burg und gewährte Zavelstein - der Sage nach - als Dank die Stadtrechte. Tatsächlich wurde Zavelstein urkundlich als Stadt bereits 1342 erwähnt. Anfang der 17. Jahrhunderts baute der Burgherr Benjamin Bouwinghausen von Wallmerode die Burg zu einem Spätrenaissanceschlösschen um. 1692 fielen französische Truppen in die Stadt ein und zerstörten sie. Bis heute ist die Burgruine mit ihrem 28 Meter hohen Turm ein Mahnmal hierfür. Vor 1806 hatte Zavelstein Sitz und Stimme im württembergischen Landtag und war bis zur Gemeindereform 1975 die kleinste Stadt Baden-Württembergs, zeitweise ganz Deutschlands.

Als ich und meine Freundinnen im unternehmungslustigsten Teenageralter waren, damals sagte man noch "Backfischalter" , war es noch nichts mit Autoausflügen , wo man huschhusch mal rasch am Sonntag ein Ziel anpeilen konnte.
Oh nein, wir strampelten vergnügt mit unseren Fahrrädern, denen auch mal die Luft aus den Pneus entwich und Schnellreparaturen nötig machten, durch die Gegend. Wir lernten wirklich Stock und Stein kennen, denn nichts huschte schnell vorbei, wir hatten Zeit und Muße den ganzen Tag, statt Schnellimmbiss bei einem Mac gab es belegte Brote und Wasser aus einer Quelle. Wir Mädels kamen dann schnell darauf, dass es vorteilhaft war, auch Jungs zu unseren Radtouren einzuladen, denn ihnen war dann die "Ehre" zugedacht, unserer platten Reifen zu flicken .



Ja, und Zavelstein war ein "Muss" im Frühling. Komischerweise erinnere ich mich nicht, dass es in der Krokus-Zeit mal geschneit oder geregnet hätte.





Als ich vor 3 Jahren letztmals Zavelstein besuchte, war ich überrascht von der Veränderung seit meiner Jugendzeit. Damals war man noch weniger auf Tourismus eingestellt, heute zeigt ein Firstklasshotel, dass man sich auf bleibende Gäste eingestellt hat.



Aber das Städtchen hat trotzdem nichts von seinem Charme eingebüßt, war allerdings nicht mehr mit seinen 800 Einwohnern selbständig, sondern seit 1975 mit Bad Teinach verschmolzen, ebenfalls ein reizendes Städtchen -jetzt mit allen Ortsteilen 3000 Einwohner zählend. Doch nichts kommt an den Zauber des Ortsteiles Zavelstein heran- auch heute nicht.



Aber das ist noch nicht das Ende der Reise durch den Schwarzwald. Auch andere sehens- und bemerkenswerte Orte warten darauf, dass von ihnen erzählt wird - vielleicht wieder in Verbindung mit meiner ganz persönlichen Geschichte.
Es sind jedoch auch alle Mitglieder herzlich eingeladen, über besondere kleine Schwarzwälder Schmuckstücke zu erzählen.



Luchs35