Rosen
Die Sommerhitze ist wohl jetzt gebrochen und damit beginnt bald auch die Zeit der letzten blühenden Rosen.
Die vielen schönen Gedichte, die Chris in der KK immer einstellt, viele Fotos und die Tatsache, dass der alte Rosenblog nicht mehr existiert, brachte wohl den Gedanken nahe bei Erstellung dieses Clips, einfach noch einmal einen Rosenblog zu eröffnen.
Dies mache ich jetzt hier in den Streifzüge, denn Rosen blühen nicht nur in Nöggenschwiel sondern überall.
Auch Gedichte und Geschichten sind nicht auf Regionen beschränkt, wenn es auch regional sicherlich eines gibt, das nicht überall bekannt ist.
Was ist schon überall bekannt?
Wer also zur Mitgestaltung des Rosenblogs beitragen will, dem kann ich nur herzlich sagen "Herzlich Willkommen".
Doch auch wer nichts dazu beitragen möchte, ist ebenfalls herzlich willkommen zum Lesen und Anschauen.
So führe ich euch jetzt nach Nöggenschwiel.
Nie zuvor hatte ich diesen Namen schon einmal gehört und ich lebe inzwischen 36 Jahre hier im südbadischen Raum.
Meine Freundin Christiane rief mich an und fragte, ob ich Lust und Zeit hätte, mit ihr nach Nöggenschwiel zu fahren. Dort würde es ein Rosenfest geben und für einen privaten Zweck wollte sie eine schöne Rose dort kaufen, ein wenig schauen und bummeln.
Und so holte sie mich mit dem Wagen hier im Städtle ab und wir fuhren durch den Tunnel hinauf in den Schwarzwald.
Das Rosendorf Nöggenschwiel liegt in der Nähe von Waldshut, gehört aber zu Weilheim und dem Regierungspräsidium Freiburg.
In diesem Jahr gestaltete der Ortsteil das 44. Rosenfest.
Das Dorf hat sich den Rosen verschrieben, und erhielt 1965 den ersten Preis beim Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden".
1970 wurde die Rose in das Dorfwappen eingegliedert. Das Fest wird jährlich gefeiert.
Im Jahre 1990 wurden im Dorf 15 000 Rosen gezählt, die Zahl wächst aber stetig an. Nöggenschwiel wird dabei von den Rosenschulen unterstützt.
Der Initiator und inzwischen Ehrenbürger Josef Raff plante 2004 einen Sortiments-Rosengarten und widmete seine Aufmerksamkeit besonders den Rosen, die in den hohen Lagen auch zur Blüte und überwintern können.
Die Kirchengemeinde stellte das Land für dieses Projekt zur Verfügung. Auch die Mitarbeit des Dorfes war ihm sicher.
2008 war der Rosengarten fertiggestellt und enthält danach weitere 2000 Rosen, die auf 187 Sorten verteilt sind.
Das ist ein kurzer Streifzug durch die Geschichte des Rosendorfes.
Da meine Freundin und ich früh angekommen waren, erhielten wir einen schönen Schattenparkplatz. Der Tag versprach sehr heiß zu werden.
Wir liefen den Weg hinunter und sahen als erstes und als letztes Bild beim Rückweg das zauberhafte Ringelspiel vor dem Hintergrund des Schwarzwaldes.
Dieses Bild brachte schon so etwas wie eine märchenhafte Stimmung auf.
Wir kamen nun ins Dorf und konnten uns nicht sattsehen.
Überall, an jedem Haus, in jedem Garten und Vorgarten Rosen, Rosen und nochmals Rosen, umgeben von Lavendel und anderen Blumen, alles farblich sehr gut aufeinander abgestimmt.
Bei einem solchen Fest, fehlen auch die Verkaufsstände nicht. Diese gaben dem Ort einen einen zusätzlichen Reiz.
Sie waren weit genug auseinander, so dass kein Gedrängel entstand, sondern das Schlendern und ruhig anschauen, nachfragen und ins Gespräch kommen möglich war.
Jeglicher Sonnenschutz war in weiß gehalten und hob sich schön von der Umgebung ab, vermittelte einen frischen und sauberen Eindruck.
Selbst das, was viele Menschen als Kitsch betrachten, hatte auf eine gute Weise seinen Platz.
Wir lachten sehr über den Froschkönig und den Gartenzwerg, weil meine Freundin anmerkte, dass der Frosch schon den Kammerdiener mit dabei hat. Damit sei er ein echter Froschkönig!
Natürlich gab es auch eine Rosenkönigin, die sehr kompetent Auskunft auf Fragen geben konnte.
Auch für die Verkostung war gesorgt. Natürlich gab es Würste in jeglicher Art, Steaks, Kartoffelsalat, aber auch Gschwellte (Pellkartoffeln) mit Bibiliskäse.
"Unser Hämme" (dessen Link ich mit einstelle, und der im Netz den Dialekt übersetzt) erklärt den Begriff "Bibiliskäse" so:
Bibiliskäs - ein Quark, dessen Name auf Hühnerküken (alem. Bibbele) zurückgeht, die nach der Geburt mit Quark aufgepäppelt wurden. Der "Bibiliskäs" wird meistens mit Kräutern verfeinert und mit Pellkartoffeln oder Bratkartoffeln (alem. Brägele) verzehrt.
Kuchen, von den Land- und Hausfrauen selbst gebacken, Kaffee, Limonaden, Rosensekt und Rosenlikör, aber auch Bier und Wein fehlten nicht.
Wir staunten, atmeten tief mit dem Wind ein - es lag ein zauberhafter Rosenduft über dem Ort.
Dieser war blitzblank gehalten, in der Mitte ein kleiner Park mit Teich und Springbrunnen.
Bänke luden im Schatten zum Verweilen ein.
Wir sahen den Trachtenverein in allen Altersgruppen beieinander, Brauchtum richtig gelebt und Tänze der Gruppen, bei denen auch die Kleinsten mitmachen durften. Man sah ihnen die Aufregung und den Stolz, in einer Tracht zu laufen, an.
Gegen Mittag wurde es uns dann zu heiß. Meine Freundin hatte inzwischen eine wunderschöne gekauft.
Einige kleine Mitbringsel hatten den Weg zu uns gefunden.
Wir liefen langsam durch all die Pracht zurück zum Parkplatz und machten dann noch halt, um dem Einspannen der Ziegen zuzusehen, die einen schönen Heuwagen beim Umzug ziehen würden.
Wir verzichteten allerdings auf den Umzug und fuhren ganz gemütlich zurück.
Im Schatten tranken wir unterhalb des Schwarzwaldes noch eine Tasse Kaffee, ließen die Eindrücke noch einmal an uns vorbei ziehen.
Es war ein besonderer Tag und dieses Dorf wirklich ein Erlebnis. Ich danke meiner Freundin dafür, dass sie mir diesen Tag geschenkt hat.
Meli
Nöggenschwiel
Übersetzung von de Hämme
verbessert von de Hemme, nach Luchsis Hinweis!
1. Fortsetzung
Rosenclips von Omaria
Ich freue mich sehr und danke Omaria, dass sie mir erlaubt hat, auch von ihren Clips hier zu verlinken.
Ich fange hier einmal mit Seppenrade an, da das ja schon Thema bei den Kommentaren war.
So bekommen wir einen weiteren Leckerbissen in puncto Rosen.
Seppenrade - von Omaria
Hier folgt ein weiterer Clip von Omaria, der Spaziergang durch den Rosengarten in Seppenrade.
Spaziergang durch den Rosengarten - Omaria
Da ich hier ja nun Rosenblogs/Clips zusammenführe, habe ich mir erlaubt, auch den Beitrag, der in der Rheingruppe weit hinten zu finden ist, hier mit einzusetzen.
Dieser Clip über das Landhaus Ettenbühl, der nur die Rosenschau umfasst, ist nicht mit Musik, sondern mit von mir gesprochenen Gedichten unterlegt.
Es werden hier noch mehrere Sachen in den verschiedenen Fortsetzungen erscheinen.
Meli
2. Fortsetzung
Landhaus Ettenbühl
Hier verlinke ich einen Clip, auf dem von mir Gedichte gesprochen wurden.
Es sind sehr schöne Rosengedicht und ich finde, dass Hören und Schauen ebenfalls gut passt.
Rosengarten/Landhaus Ettenbühl
[b]3. Fortsetzung
Die Nachtigall und die Rose von Oscar Wilde[/b
gelesen von Meli
Hinweis: eingefügtes Bild, Quelle: http://up.picr.de/15958959ra.jpg (aus Sicherheitsgründen nicht hier angezeigt)
Ein Märchen über die Liebe, etwas für besinnliche Augenblicke...
Die Nachtigall und die Rose
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