Wir reden vom Frieden,
jedermann,
jederfrau,
jedemkind
ist er geschenkt.
Wir sprechen uns frei aller Sorgen,
Mühsal und Plage.
Wir wohnen mit der Gerechtigkeit
Tür an Tür.
Wir vergessen die Worte
Schmerz und Qual.

Wir träumen von
Blumenwiesen, Obstgärten,
auf Immerschönwettererde.
Wir feiern Nächte
aus Samt und Seide.
Wir nennen Alter schön und
Jugend fröhlich.
Wir singen das Glück.

Wir rufen,
da!
Ja, da - wo die Liebe wohnt!
und meinen das Paradies.

Erkenne, Mensch,
erkenne.

14.Juli 2009/IBü

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Kommentare (7)

pelagia Die Erkenntnisfähigkeit ist ein hohes Gut. So denke ich auch, lieber Horst. Danke für Deine Worte.
pelagia zu meinem "Paradies" freuen mich. Dabei sind verschiedene Lesarten möglich.
Ein Gedanke, der mich dazu inspiriert hat, meint das Schönreden und dadurch das Negative nicht zuzulassen. Ich kann die Hände in den Schoß legen, nichts muss verändert werden. Ein anderer Gedanke, der hier provokativ gegensätzlich dargestellt wird, ist unsere negative Wahrnehmung: "alles ist schlecht oder schwierig". Welchen Beitrag aber kann ich persönlich leisten, die Welt besser zu machen, meint in diesem Fall das Erkennen. Ein anderes Erkennen meint das, was "musikschaf" geschrieben hat. Hinschauen und dankbarer werden. Bonhoeffer sagt das so: "Im normalen Leben wird es einem oft gar nicht bewußt, dass der Mensch überhaupt unendlich viel mehr empfängt, als er gibt, und dass Dankbarkeit das Leben erst reich macht."
harfe ist ein hohes Gut, nach dem wir streben sollten. Leicht fällt uns zu, dass der Liebe allein das Paradiesische zugestanden werden kann. Ohne sie verliert der Mensch nicht nur seinen Halt, sondern auch den Sinn seines Daseins.
Der genaschte Apfel des Paradieses hat uns die Erkenntnis gebracht, dass wir selbst für unser Tun –sei es gut oder böse- verantwortlich sind. Damit haben wir uns selber aus dem Paradies entlassen und haben die Schuldunfähigkeit des Tierischen verloren.
Liebe Wochenendgrüße von
deinem Freund Horst
ehemaliges Mitglied meine ich herauszulesen: der Mensch sieht den Schmerz und das Leid um ihn herum nicht und ist immer gut drauf ("immerschönwettererde"). Die Lust am Vergnügen steht im Vordergrund ("das Paradies"). "Erkenne, Mensch, erkenne": lass es Dir und auch Anderen gutgehen. Verdränge das Negative nicht, sondern lass es zu. Denk darüber nach und versuche es umzupolen, soweit es in deiner Macht steht. Und deine Macht ist groß, wenn du nur willst.

Liebe Grüße
Gerd
ehemaliges Mitglied ...aber was erkenne ich beim Hinschauen? Ein Paradies? Vielleicht, wenn ich blind bin, aber wenn ich sehen kann, dann erkenne ich, dass die Erde keins ist. Ich sehe, wie die Erde durch die Menschen systematisch zerstört wird.

Liebe Inge, Dein Gedicht hat eine große Intensität!

Es grüßt Dich herzlich
Sigrun

ehemaliges Mitglied Wer es so sehen kann gehört zu den Begünstigten. Das meine ich nicht nur in Bezug auf die Höhe des Bankkontos.
Leider naschte zwar nach der Überlieferung der Mensch vom Baum der Erkenntnis, aber im täglichen Miteinander ist davon unglücklicher Weise oftmals nichts zu spüren. LG *Ramires*
kedishia ... doch tagtäglich mittendrin! Jeder Tag hat sein eigenes kleines Paradies. Jeden Tag woanders - ein bischen wie bei einer Wanderoase. Such jeden Tag dein kleines Paradies! Sehr gute Zeilen, die man sich zum "Lebensmotto" machen sollte - vor allem die letzten beiden: ERKENNE, MENSCH, ERKENNE...
Manchmal muss man einfach nur SEHEN KÖNNEN, wie gut es einem eigentlich geht.
Danke dir für die Zeilen!

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