Ich möcht was hinterlassen:
Groß, monumental.
All's andere würd verblassen,
wär schlicht nur und banal.

Ich möchte etwas Schaffen,
was dauerhaft besteht.
Was wie Krieg ohne Waffen
auch nach mir weiterlebt.

Ich möchte was erreichen,
was sonst noch niemals einer
geschafft hat. Setz ein Zeichen.
Wie ich schafft's nicht noch einer!

Doch ich sitz nur herinnen
mit Zettel und mit Stift
Kann Tod doch nicht entrinnen-
spür in mir schon sein Gift.

Ich lass nur meine Zeilen
für euch geschrieben hier.
Lad euch ein zum Verweilen.
Gedenkt beim Lesen mir.

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Kommentare (8)

marlenchen ein paar zeilen können manchmal mehr wert sein, als ein ganzes buch! -lg marlenchen
kedishia ... ist der ohnehin voranschreitende Werteverlust unserer Gesellschaft auf einem neuen, traurigen Tiefpunkt angekommen, liebe Immergrün. Hoffen wir, dass dieser Punkt in einer noch wirklich weiten Ferne liegt!!!
immergruen
Dieser Wunsch ist zutiefst menschlich, denn er verleiht uns ein wenig Unsterblichkeit. Wenn wir etwas tun, das uns selbst freut und erfüllt, ist das schon viel, denn es macht unsere Tage reich. Ein wenig Stolz ist sicher erlaubt, wenn etwas Schönes gelungen ist, egal ob ein Gedicht, eine Geschichte, ein Roman, ein Bild, ein Foto , eine Skulptur, ein Lied oder etwas Anderes.
Ich besitze beispielsweise ein Hand geschriebenes Kochbuch meiner Großmutter und auch das ist eine unvergessliche Hinterlassenschaft.
immergruen
pusteblume ....Du sprichst mir aus dem Herzen!
Ich möchte nochmal halb so alt sein, etwas Neues beginnen und etwas Unvergessliches der Nachwelt hinterlassen. Weiß allerdings noch nicht "Was"?
Aber Träumen ist ja auch ganz schön - oder??

LG Pusteblume
pusteblume ....Du sprichst mir aus dem Herzen!
Ich möchte nochmal halb so alt sein, etwas Neues beginnen und etwas Unvergessliches der Nachwelt hinterlassen. Weiß allerdings noch nicht "Was"?
Aber Träumen ist ja auch ganz schön - oder??

LG Pusteblume
ehemaliges Mitglied Dein Gedicht hat für mich folgende großartige Aussage: "Lebe Dein Leben, mit all Deinen Fähigkeiten!"

Es ist wunderbar, liebe Freundin, so zu denken, mit diesem Leitfaden. Das, was wir irgendwann mal auf Erden hinterlassen werden, mag für manche nur ein Windhauch sein, aber das ist ohne Bedeutung. Wichtig ist, das wir in unseren eigenen Augen Möglichkeiten ausgeschöpft haben, die uns zur Verfügung standen und mit Stolz erfüllt haben. Dann hat sich das Leben gelohnt.

Deine Werke, Anika, sind auf jeden Fall so schön und tiefsinnig, dass sie auch für die Nachwelt von Relevanz sein dürften.

Ich danke Dir für´s Lesen!

Lieben Gruß
Sigrun
ehemaliges Mitglied wie Du diese Zeilen setzt und ebenfalls Deinen ersten Kommentar dazu.
Es ist mutig!

Es geht um das "Mitteilen" von Gedanken, Emotionen, Gesehenes - die es wert sind, auf diese Weise gehört und gelesen zu werden.
In dem, was Du sagst und schreibst, kann ich Dich spüren - sehr sensibel und manchmal auch sehr direkt. Aber niemals zu süßlich, zu weichlich oder ungenau - immer um Genauigkeit bemüht.
Du schreibst für kein Poesiealbum - und das freut mich immer an Dir.
Wenn das nicht groß ist - dann weiß ich es nicht!
An Homer werden wir alle nicht herankommen - lach!

Liebe Grüße schickt Dir
Meli
Meli
kedishia ... vielleicht unschicklich ist, den ersten Kommentar unter das eigene Gedicht zu setzen, möchte ich es doch machen. Diese Zeilen haben mich selbst "überrascht". Sie sind ein Werk dessen, was geschehen kann, wenn man sich durch das "Loch im Papier" fallen lässt und die Hand die Führung übernimmt.
Dieses Gedicht hat nichts mit mir oder sonst einem Bekannten zu tun. Es hat keinerlei persönlichen Bezug - und trifft mich doch irgendwie sehr, es selbst zu lesen.
Denkt immer daran, an jedem Tag habt ihr die Möglichkeit, etwas GROSSES für andere zu hinterlassen. Und selbst wenn es "nur" ein paar Zeilen auf einem Papier sind....

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