Malen 4.2.22
Reisen
Tatsächlich kann es sein, dass der Dopamin-D4-Rezeptor (D4Dr), ein Neurotransmitter, der unter anderem auch die Gefühle von Befriedigung und Genuss regelt, die Reiselust in einen Lebensstil, eine Art Obsession verwandeln kann. Der Drang, ständig zu reisen, hat einen Namen: Es handelt sich um das Wanderlust-Syndrom: die unbändige Lust zu neuen Zielen aufzubrechen ... und den Koffer stets parat zu haben! Es sieht so aus, als ob der Drang der Reiselustigen auf genetische Ursachen zurückzuführen ist. Die genetische Fixierung in der Evolution ist in Spuren noch in uns vorhanden. Wenn auch die Ausbreitung des Homo Sapiens oder etwa die Völkerwanderung hauptsächlich andere Ursachen als „Reiselust“ hatten.
Reisen ist ein soziales Phänomen mit zunehmender globaler Bedeutung. Die Reiselust nimmt rasant zu: Im Jahre 2020 verzeichnet die Welttourismusorganisation 1,6 Milliarden grenzüberschreitende Urlaubsreisen mit mehr als 2 Mrd. US-$ pro Tag. Die Zunahme grenzüberschreitender touristischer Reisen ist insbesondere ein soziales Phänomen in modernen Gesellschaften. Der „Wanderlustige“ besitzt vor allemer unzählige Reiseführer und sobald er eine Buchhandlung betritt, stürzt er in die Reiseabteilung. Auf seinem Handy finden sich zahlreiche Apps von Kreuzfahrtlinien und Hotels sowie Karten.
Reisen dient zweifellos der persönlichen Bereicherung, ist aber zu einer Art Selbstläufer geworden, bei dem das Sozialprestige gepflegt wird.
Mancher (so wie ich) hinterm Ofen sitzt
und gar fein die Ohren spitzt.
Den soll man als Profi erkennen
oder gar ein' Macher nennen;
der noch nirgends ist gewest,
nur gesessen in sein'm Nest.
Kommentare (58)
@Manfred36
Ein wunderbares Erlebnis, insbesondere dann, wenn man sich lange angestrengt hat, nichts, nichts... - und plötzlich ist die Lösung da. Nicht schlecht aber auch, wenn man verzichtet, das Gehirn bleibt aber heimlich dabei, und sagt es erst später vor.
@Christine62laechel
Wenn der dahinterliegende Wald auch so dicht ist, möchte ich nicht darin spazieren gehen.
Fata Morgana
Spieglung eines Traumobjekts aus weiter Ferne,
entstanden nur durch unterschiedliche Luftschichten.
Sie projezieren Nähe, auch Erreichbarkeit, und gerne
versuchen wir, sie in das Leben real einzudichten.
Manch Wandrer in der Wüste geben sie den letzten Lebensfunken.
Und manchmal bin auch ich gerne bereit,
in diese Illusion der Weite aus der Zeit
mein nur noch eng begrenztes Leben einzutunken.
@Manfred36
in aller Bescheidenheit darf ich anmerken, dass ich in der Natur schon eine echte fata morgana erlebt habe, es schwebte ständig ein in der Nähe befindlicher See da oben, es war gespenstisch.
@JuergenS
Super, das möchte ich auch gern mal erleben können. Würde sich so etwas fotografieren lassen...?
@Christine62laechel
Hab Sonne im Herzen, ob´s stürmt oder schneit.
ob Himmel voll Wolken, die Erde voll Streit!
Hab Sonne im Herzen, dann komme, was mag!
Das leuchtet voll Licht dir den dunkelsten Tag!
@Manfred36
Hat Schnee man im Herzen
und Wolken und Streit,
ist dennoch nicht Ende der Zeit,
Licht hilft dann durch Kerzen.
Schimpfworte
Hier einige pfälzische zur Anschauung (Quelle Internet). Die „Iwwersetzung ins Hochdeitsch“ ist ja sicher nicht schwer.
Affezibbel
Bankert
Beddsäächer
Bleedel
Dabbes, Dabbschädel
Dibbelschisser
Dollbohrer
Dreckamsel, Drecksack
Fillu
Koores
Lahmaasch l
Lischesäächer
Lumbekoores
Mollekopp
närrischi Gluck
Rotznaas
alti Schees
Schdierbeidel
Schereschleifer
Schinnoos
Schlabbeflicker
Schlawiner
Schleimscheißer
Schnepp
Seckel
Simbel
Spitzkligger
Traanfunzel
Zeck
Im Allgemeinen wird der Gebrauch von Schimpfwörtern als ein Angriffsakt durch abwertende oder beleidigende Worte verstanden. Ein Schimpfwort ist ein Wort, das eine Person mit einer (stark) abwertenden Bedeutung besetzt und sie auf diese Weise beleidigt oder herabsetzt. Seine Verwendung ist auch ein Reaktionsmechanismus, um eine Erregung abzubauen. Menschen inszenieren sich als als stärker, als sie eigentlich sind, um Feinde abzuschrecken. Schimpfworte sind nach § 185-189 StGB Beleidigung, Verleumdung, üble Nachrede oder Diffamierung. Allerdings gibt es auch einen harmlosen und sogar freundlichen Gebrauch.
Auch mit dem Fluchen darf man das Beleidigen nicht gleichsetzen. Es ist eher ein emotionaler, ungerichteter Ausruf , ährend sich Beleidigungen als aggressive Akte gegen Menschen richten. Es ist der Unterschied zwischen dem „Scheiße“-Schrei, nachdem man mit dem Fahrrad gestürzt ist und dem „Scheißkerl“, der einem kurz zuvor die Vorfahrt genommen hat.
Mein Scheiß-Computer hat mich in den letzten Tagen viel Arbeit gekostet. 😫
@Manfred36
Es gibt ein deutsches fast schon Schimfpwort, das aber ganz angenehm klingen kann: Dummerchen.
@Manfred36
sehr lustig, es gibt auch "Schimpfwörter", die je nach Klangfarbe, Melodie, Lautstärke, begleitende Mimik zusätzlich auch der Bewunderung dienen können:
Depp
Hundling
👍👎
Kommunikation
Gemeint ist hier wohl die Begegnung.
Wozu auch immer: Die Bewegung.
Man liest und spürt, was Andre sagen
und wozu man kann Antwort wagen.
Nicht ein Abwälzen,
auch kein Laufen auf Stelzen.
Ein „Kennen“-Lernen.
@Manfred36
sei doch so gut, und schick dein ST-spezifisches Bild da oben auch direkt an die ADMINS, ich finde es fundamental.
@Christine62laechel
noch so ein Erlebnis bei einer Reise. Ich setzte mich an einen 8er Tisch, dachte, dort wird über das untertags gesehene gesprochen. Denkste, das interessierte keine S., Stattdessen laberte einer unter Anteilnahme aller über seine Reisen nach Peru, warum war er dann jetzt ganz woanders???
Ach Jürgen, das war doch ein typischer Angeber, der für seinen Auftritt plötzlich eine passende "Bühne" gefunden hatte.
Meint mit tröstenden Grüßen
Rosi65
Sinn der Zustand der abendländischen Gesellschaft, Kultur und Kunst „nach“ der Postmoderne?
Die Moderne prägte vor allem die Bildende Kunst bis in die Zeit nach dem zweiten Weltkrieg mit innovativen Ausdruckformen. ... Im Unterschied dazu lehnt die Postmoderne (1980er Jahre) den dogmatischen Neuerungswillen der Moderne ab und spielt bewusst mit historischen Stilzitaten.
Wenn auch nicht offiziell abgeschlossen, ist die Postmoderne jetzt auch vorüber. Man spricht sogar auch von der Postdemokratie als Herrschaft des Kapitals über die Politik oder von Postmodernismus.
Die vielen kursierenden Spät- und Postbegriffe müssen jeder für sich sehr differenziert betrachtet werden. Allemal drücken sie unterschiedliche soziologische Gegenwartsdiagnosen aus. Es ist heute nun einmal nicht mehr selbstverständlich, in welcher Gesellschaft man lebt. Und schon gar nicht gelangt man mehr ohne weiteres zu einer gemeinsamen Vorstellung davon, in welcher Gesellschaft man denn eigentlich leben möchte.
Ehemals große literarische Themen wie beispielsweise die Liebe haben bereits in der Postmoderne Bedeutung verloren.
Motive der Epoche sind die Sinnlosigkeit der Welt und dadurch entsteht ein pessimistischer Blickwinkel auf sie. Eine objektive Wahrnehmung wird kategorisch ausgeschlossen.
Ob in diesem Zusammenhang auch die Corona-Epoche eine prägende Bedeutung ausspielen wird?
@Manfred36
das geistige Reisen macht dir Spass. Aber jetzt bin ich bisserl überrascht, weil du so grundsätzliche Themen behandelst, aber du wirst sicher zwischendurch deine Malsachen anwerfen, auf die kann ich besser eingehen.
Servus 😃
@JuergenS
Hatte Probleme mit den Malsachen, weil mein auf Windows 11 angereicherter Computer mir die Funktion Ashampoo Snap torpediert hat. Musste Ersatzlösungen für das Übertragen der Bilder finden.
@ladybird
Liebe Renate, ich lese gerade ein Buch, das nichts Anderes ist, als ein - sehr interessanter übrigens - Reisebericht. Der Autor reist auch sehr komfortabel. Trotzdem lese ich lieber darüber, als wenn ich selber so eine Reise unternehmen wollte. :)
Mit lieben Grüßen
Christine
@Manfred36
wenn ich mir vorstelle, wie lange Gothe unterwegs war mit der Postkutsche von Weimar bis runter nach Italien....
@Rosi65
Ich reise nicht besonders gern, liebe Rosi... Zum Glück gibt es das Internet, und so kann ich mich auch einigermassen durch dieses "Reisen" gebildet können. :)
Liebe Christine,
früher bin ich, allerdings nur in Europa, öfter und auch sehr gerne verreist. Doch jetzt, in den Coronazeiten, verspüre ich keine Lust mehr dazu.
Viele Grüße
Rosi65
@Rosi65
bei vielen Reisen kann man dann schon mal zu ertrinken drohen, viele Quellen sind dann ein Amazonas, in summe.😉
Nicht wahr Herr Hebbel (ich weiss dass er tot ist, seine Strasse war bei uns um die Ecke.
Der Zaun, die sichtbaren und unsichtbaren Grenzen
(nach Hermann Harless)
Der Zaun, der Zaun,
dahinter kann man sich was traun.
Wenn der nicht wär, dann käm das Schwein
und käm die Kuh in Haus herein,
an unsern Tisch und unser Bett,
fräß das Papier auf dem Klosett.
Der Zaun, ja, wenn man den nicht hätt.
Da kann man durch und drüber schaun.
Und niemand darf uns drin verhaun.
Komm - lass uns noch mehr Zäune baun !
Man darf die körperliche Anwesenheit woanders als an einer heimischen Stelle nicht gleichsetzen, dass derjenige der viel unterwegs ist oder war, ein erfüllteres Leben gelebt hat als bodenständige Menschen.
Denn viele Reisende erleben alles nur oberflächlich, können nicht viel Tiefschürfendes berichten, allenfalls angeben.
Effektive inhaltliche Teilnahmslosigkeit trifft man häufig an.
Ich bin so ein Mittelding, der unglaublich tief und reproduzierbar seine Reisen erlebt hat, es können unzählige detaillierte Kopfkinos abgerufen werden und vor allem Querbezüge.
Seltener und meines Erachtens wertvoller sind oft bodenständige Menschen, die unglaublich detailintensiv vieles gestalten, bei sich und in ihrem Umfeld.
Und schliesslich kommt es am Ende auf gar nichts an, als einen zufriedenstellenden sanften Endspurt hinzulegen.
Mit Dopamin-D4-Rezeptor (D4Dr) kann ich nix anfangen, fange ich auch nicht an @Manfred36 😃
@Christine62laechel
Eine schöne, altertümliche Schranktür oder Kachel. Da waren früher Erlebnisse drauf verewigt.
@Manfred36
Dies ist gerade eine "Ofenkachel", die ich mit einem Stück Plastik aufgemalt habe.
Kategorien, die „Grundbegriffe unseres Denkens“
Wir sortieren Gegenbasierenstände, Lebewesen, Vorgänge, Begriffe intuitiv in Sammelbegriffen. Diese Kategorien beruhen auf bestimmten Ähnlichkeiten und unserem theoretischen Vorwissen . Wir brauchen das in unseren täglichen Entscheidungsprozessen, schöpfen aus unterschiedlichen „Schubladen“. Im Gegensatz zu wissenschaftlichen Klassen sind Alltagskategorien voller Ausnahmen: So müssen nicht alle Merkmale zutreffen, die eine Kategorie bestimmen, sondern nur eine hinreichend große Zahl. Eine Leitkategorie der Postmoderne ist der „Abfall“: bezogen auf Güter und Verpackungen, aber auch auf gescheiterte Menschen. Er steht für die Dinge, die sich nicht mehr ins System integrieren lassen, für die Kehrseite des Wohlstandes
Falls die Schublade“ bereits mit Vorurteilen gefüllt ist, wird es schwierig, eine Person so kennenzulernen, wie sie wirklich ist. Und Vorurteile landen nicht nur aus eigener Überzeugung dort.
Abgrenzende Kategorien sind in unseren Begriffen, Vorstellungen und Werten allgegenwärtig, so dass sie die wesentliche Grundlage jeglicher Weltanschauung sind, die bewusst oder unbewusst unsere Handlungen lenkt.
@Manfred36
Und um richtig kategorisieren zu können, muss man doch erstmal viel lernen...
@Christine62laechel
Ach Gott -- die kleine Christine in dem Riesen-Buch 😅. Hoffentlich klappt es nicht zu !
Aha-Erlebnis
Der Volksmund bezeichnet das Auftreten eines Aha-Erlebnisses auch als „Der Groschen ist gefallen.“
Ich habe vor allem in der Technik und Datenverarbeitung permanent Aha-Erlebnisse, vor allem weil ich es hasse, Klein-Gedrucktes zu lesen, das ich nicht verstehe und nicht übertragen kann. Ich probiere und suche nach Ersatzlösungen und rotiere herum, bis ich plötzlich den sprichwörtlichen Knopf (= Groschen) sehe. Oft geschieht das sogar im Halbschlaf und hängt wohl auch damit zusammen, dass das alternde Rationalhirn zu viele und sich überlappende Bilder aus dem Episodenhirn aufruft und erst bei einer gewissen Entspannung dieser Chaos-Impuls ausbleibt. Enkel können da auch hilfreich sein, indem sie sinngemäß sagen „Opa, drück doch einfach mal diesen Knopf!“