Ludwig van Beethoven - Ein Sohn des Rheins - Frauen und Freunde zwischenmenschlich betrachtet

Autor: ehemaliges Mitglied






Beethoven ging mit 17 Jahren nach Wien, kam aber nach drei Monaten wieder zurück nach Bonn,
weil seine schwindsüchtige Mutter im Sterben lag.

Foto Beethoven in Beton (Beethon) von Hans Weigartz


Er gab Musikunterricht, wegen der Trauer um seine Mutter konnte er nicht mehr komponieren.
Dabei verliebte er sich in seine Schülerin Eleonore, die aber einen Studenten heiratete.
Auch Beethoven studierte an der Bonner Universität und 1792 ging er nach Wien. Er bekam dort eine Wohnung im Palast des Kurfürsten Karl von Lichnowsky.


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Beethoven war für seine berühmt berüchtigte Launenhaftigkeit bekannt. Auch durch seine mangelnde Häuslichkeit war er kein idealer Mann und Freund. Deshalb fand er nicht die perfekte
Frau, obwohl er auf der Suche war..
Er hatte ein leidenschaftliches Temperament, war unberechbar und total chaotisch.
Hadyn, sein Lehrer hatte das Gefühl Beethoven sei ein Mensch mit mehreren Köpfen und mit vielen Seelen in der Brust.
Er war sehr reizbar und empfindlich, diese Eigenschaften wurden durch Krankheit und die beginnende Schwerhörigkeit noch verstärkt.
Keine guten Voraussetzungen für eine Beziehung. Überkritisch war er ein Außenseiter und er fühlte sich auch so.
Wie sehr er darunter gelitten hat, wurde erst offenbar in seinem bitteren Bekenntnis, welches nach seinem Tod entdeckt wurde. Er hatte ja das Heiligenstädter Testament verfaßt, als er glaubte sterben zu müssen.

Magdalena Willmann, eine begabte Sängerin aus den Bonner Tagen wies 1795 seinen Heiratsantrag schroff zurück. Beethoven war ihr zu häßlich und sie hielt auch noch für halb verrückt.

Beethoven hielt 20 Jahre lang unbeirrt an seinem Ideal einer perfekten Beziehung fest. Er glaubte selbst nicht an die Erfüllung seiner Wunschvorstellungen.. Die Erfüllung fand er in der Musik und lebte damit seine Träume aus.
Vielleicht hatte er auch Angst, dass er das Ideal von der Liebe selbst zerstört hätte.
Hat er deshalb um Frauen geworben, die unerreichbar für ihn waren? Entweder waren die Damen verheiratet oder sie standen gesellschaftlich über ihn, dass eine Heirat ausgeschlossen war.
Eine Erklärung wäre auch, dass er bindungsunfähig war.

1799 gab er den jungen Gräfinnen Therese und Josepfine von Brunswick Klavierstunden. Er verliebte sich in beide jungen Damen.

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Auch in deren Cousine Giulietta Gucciiardi verliebte er sich dann auch noch. Diese Giulietta war eine kokette junge Dame, sie machte sich einen Spaß daraus, wenn Beethoven unter ihrem Fenster häufige Nachtwachen hielt.
Er widmete ihr die Mondscheinsonate.

Mondscheinsonate

Seine verzweifelte Liebe fand ein Ende, als Giulietta den Komponisten Graf Wengel Robert Gallenberg heiratete und aus Wien weg zog.

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Dann trat Josephine von Brunswick wieder in sein Leben. Sie war 1804 Witwe geworden. Ursprünglich hatte Beethoven nur die Rolle des väterlichen Freundes . Er wollte aber dann mehr und drängte Josephine in seinen Briefen zu einem Liebesverhältnis.
Josephine lehnte ein Liebesverhältnis ab, die Freundschaft zu Beethoven wurde dadurch aber nicht getrübt.
Es war die längste Beziehung die Beethoven jemals zu einer Frau hatte. Josephine hatte die seltene Gabe, mit Beethovens Gefühlsausbrüchen fertig zu werden. Es war tatsächlich Freundschaft zwischen den beiden. Durch diese Freundschaft wurde für Beethoven der Rückzug wegen seiner Krankheit erleichtert.

1810 hatte Beethoven noch mal den Gedanken zu heiraten. Die Frau seiner Träume war diesmal Therese Malfatti, die Cousine seines Leibarztes.
Auch Therese, wie schon vorher Giulietta, war nicht nur jung, sondern auch noch wunderschön.
Sie war 18 Jahre alt und Beethoven war ja schon 40 Jahre alt. Auf jeden Fall legte er sehr viel Wert auf seine äußere Erscheinung, Er bat einen Freund ihm sein Taufzeugnis zuzuschicken.
Weder die junge Dame noch deren Eltern waren über Beethovens Heiratsabsichten erfreut und sie lehnten den Antrag ab.

Eine kurze Freundschaft mit der Sängerin Amalie Sebald, die er in Bad Teplitz traf, hätte durchaus zu einer Heirat führen können. Beethoven hatte anscheinend Angst davor, sein Ideal von perfekter Harmonie geistiger und körperlicher Liebe zu leben. Er schütze sogar Krankheit vor, um Amalie nicht wiedersehen zu müssen.

Love Story

Beethovens Beziehungsunfähigkeit kam zum Ausdruck in dem berühmten Brief an die "Unsterbliche Geliebte". Der Brief wurde nach Beethovens Tod in seinem Schreibtisch gefunden.

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Der Brief war nicht adressiert, wurde nicht abgeschickt - für wen war er bestimmt? Viele Forscher haben sich mit der möglichen Empfängerin beschäftigt. Beethoven Biograf Maynard Solomon meinte, es könne nur Antonie Brentano gewesen sein. Sie war eine charmante junge Frau, die gerne flirtete und nicht nur Beethoven sondern auch Goethe den Kopf verdrehte.

Romance Violin


Antonie, eine Wienerin hat einen Geschäftsmann aus Frankfurt geheiratet. Sie kam nach Wien und blieb dort insgesamt drei Jahre. Es soll sich eine leidenschaftliche Liebe entwickelt haben, die letzte Beethovens.

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Beethoven erkannte, dass er nur in seiner Musik und mit seiner Unabhängigkeit glücklich werden konnte. Alltägliche Dinge, wie Gesundheit, Sauberkeit und Ordnung, Ernährung, häusl. Komfort und eine eheliche Partnerschaft waren doch sowas von unwichtig für ihn. Er hatte wohl geahnt, dass das auf Dauer keine Frau akzeptieren würde.

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Beethoven und seine Freunde

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Beethoven hatte sehr viele und unterschiedliche Freunde. Es überrascht, dass so viele ihm, trotz seiner Launen und emotionalen Ausbrüche, die Treue hielten.

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Beethoven war äußerst selbstherrlich, tyranisierte oder überschüttete die Menschen mit Wutausbrüchen. Streit und Auseinandersetzungen wechselten sich mit überschwenglichen Versöhnungen ab. Er konnte dann sehr humorvoll und liebenswert sein. Beethovens Wutausbrüche, die vollkommen grundlos entstanden, waren legendär.
Einmal beschimpfte er den Komponisten Hummel als falschen Hund. Er schrie ihn an, dass er ihm vom Leibe bleiben und zum Teufel scheren solle. Die Versöhnung war ebenso heftig und er schimpfte sich dabei selbst als einen alten Griesgram. Sein Humor war durchaus bekannt.

Beethoven weigerte sich Klassenunterschiede zu beachten. Er behandelte seine aristrokratischen Freunde so wie Menschen von niedriger Herkunft.
Erzherzog Rudolph wurde von Beethoven im Klavierstunden unterrichtet. Bei Fehlern bekam er Schläge auf dem Handrücken. Der Erzherzog blieb immer ein treuer Freund und Mäzen.

Fürst Lobkowitz wurde von Beethoven im Beisein von den Bedienstesten als Esel beschimpft. Auch der Fürst ertrug diese Wutausbrüche mit Geduld.
Beethoven widmete ihm die Eroica , die Pastorale und noch weitere Werke.

1815 trat Beethoven das letzte Mal als Klaviersolist auf. Auch mit seinem Klavierspiel zog er die Menschen in seinen Bann, er war ein exellenter Klaviervirtouse.
Am 07.05. 1824 wurde die 9. Sinfonie uraufgeführt.
Beethoven starb mit 56 Jahren am 26.03. 1827 in Wien. Er wurde auf dem Währinger Friedhof beerdigt und rund 30.000 Menschen gaben ihm das letzte Geleit. Das Militär wurde eingesetzt, um die Ordnung aufrecht zu halten.
Franz von Grillparzer verfaßte die Trauerrede und Heinrich Anschütz (Schauspieler) hielt sie.
Franz Schubert, der ein Jahr später starb erwies ihm mit F. Grillparzer als einer der 36 Fackelträger die letzte Ehre.


Ein junger Mann schnitt Beethoven nach dessen Tod eine Locke ab. Die Locke tauchte irgenwann mal später wieder auf und wurde untersucht.
Beethoven verfügte die Obduktion seines Leichnams, damit festgestellt werden konnte, an welcher Krankheit er litt und welche Ursache die Taubheit hatte.
Bei der 1. Autopsie wurde sein Schädel in mehrere Teile gespalten.
Zwei Tage nach seinem Tod wurde eine Totenmaske genommen, die Spuren der Autopsie nachwiesen.

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Ich habe jetzt einen kleinen Einblick in das Leben und Wirken von Ludwig van Beethoven gegeben.
Die Frauen und Feunde, die ich erwähnt habe sind nur eine kleine Schar, die Beethoven ein Stück des Weges begleitet haben.
Geheimnisse ranken sich weiterhin um sein Leben und um seine unsterbliche Geliebte. Das finde ich auch gut, denn er war ein Mensch und hatte auch ein Privatleben.
Auch, wenn Beethoven mittlerweile uns allen gehört, sollte sein Leben nicht analytisch aufgearbeitet werden.
Wichtig ist doch sein Vermächtnis, seine Kunst.
Er wird ewig leben, auch wenn er schon lange tot ist. Seine Musik macht ihn unsterblich und läßt ihn in die Mythologie der Romantik unangefochten auf dem Thron sitzen.
Ich glaube, er wußte schon zu Lebzeiten, dass er ein Genie war und ewig leben wird.

anjeli

Quelle: Die großen Komponisten der Musik


Anhang

Andere Menschen über Beethoven

Rezension von E.T.A. Hoffmann über die 5. Sinfonie
Beethovens Musik bewegt die Hebel des Schauers, der Furcht, des Entsetzens und erweckt jene
unendliche Sehnsucht, die das Wesen der Romantik ist.

Richard Wetz in einem Brief vom 11. Dez. 1922
Diese Kämpfer- und Siegernatur, die wir Beethoven nennen, ist eine Quelle, aus der man ewiges Leben trinken kann.

Friedrich Nietzsche über Beethoven und Chopin aus dem Nachlaß Sommer 1882 Studien aller Art zu "Die fröhliche Wissenschaft"
Mit ihm verglichen, war mir selbst Beethoven ein halbbarbarisches Wesen, dessen große Seele schlecht erzogen wurde, so dass sie das Erhabene vom Abenteuerlichen, das Schlichte vom Geringen und Abgeschmackten nie recht zu unterscheiden gelernt hat.

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