Knie, WS oder Grippe ...

Autor: ehemaliges Mitglied

Da will ich doch mal über meine derzeitige Situation herziehen ...

Dass ich endlich humpeln darf
nun zu einer Therapeutin hin
verbietet mir der Doktor scharf.
Es kommt mir öfter in den Sinn,
wie schön es wär, es wär das Knie,
zur Physio darf ich nicht hin.
Mein Knie beschwerte sich noch nie.
Meine Wirbelsäule, die ist hin.
Sie will mich nicht mehr tragen.
Es wird noch schwerer, denn ich bin,
gewillt, im Alter es zu wagen
nun einfach mein Gewicht zu mindern,
nicht mehr so viel herumzutragen.
Das könnte weit'res Leid verhindern.
Ich werd' das doch mal wagen?!
Doch wenn ich weiter warten muss –
hab Sportverbot, nur laufen, liegen,
verzicht' ich gern auf solchen Stuss,
mag mich schon nicht mehr wiegen!
Bis alles seinen Gang gegangen,
vielleicht auch Pfunde endlich fallen.
Zwei Jahre werden da nicht langen,
das ständige in den Ohren Hallen:
Gewicht nun mindern, sporteln dürfen,
davon träum' ich jetzt wohl lange!
Wieder in dem Gärtchen schürfen,
davor ist mir jetzt noch bange.
Schon einmal schimpft mit mir der Doc:
eine zweite OP musste richten,
was ich nicht wusste, er musste ad hoc
aus ihrem nur einzigen Weg die dichten
blockierten Wege für Nerven neu schaffen,
Jetzt brauch ich drei Jahre und viel Geduld.
Doch im Alter lässt sich die Zeit ja raffen,
Vielleicht ist mir das Leben da „huld“,
schenkt mir von Geduld ein Quäntchen
so dass ich die Gesundung noch schaffe
und nicht vorher wie ein Entchen
in dieser Zeitspann doch erschlaffe …
 
Wie gut, dass man das alles nicht in seiner Jugend weiß, ich hätte vielleicht einen anderen Beruf ergriffen. Aber heute sieht es so aus, dass man fast in jedem (weiblichen) Beruf sehr viel sitzen oder stehen muss. Beides ist für unsere Wirbelsäule nicht so der Renner … Es ist unnütz, sich im Alter Gedanken darüber zu machen, was man an seinen degenerativen Erkrankungen selbst verschuldet hat … Ist halt das Leben ...
 


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Kommentare (6)

Syrdal


Deine umfangreichen Schilderungen – auch in den beiden Kommentaren – machen mich sehr nachdenklich. Es drücken sich mir dabei etliche Fragen auf, z.B. weshalb gibt es nicht für die betroffenen Kinder ausreichend ausgebildete Lehrer, besser noch spezielle Schulen? Meine kleine Schwester ging z.B. nur wegen eines „Lispelfehlers“ bei der Aussprache bis zur 10. Klasse in eine spezielle Sprachheilschule. Die Klassengröße lag bei maximal 10 Kindern und die speziell logopädisch ausgebildeten Lehrer kümmerten sich intensiv um jeden Einzelnen. Meine Schwester hat eine hervorragende Schulausbildung erhalten.

Aber heute scheint eben alles anders zu sein...

Nachdenklich grüßt
Syrdal
 

ehemaliges Mitglied

@Syrdal  
Es gibt leider eine einfache, aber sehr unbefriedigende Antwort, lieber Syrdal. Ich weiß nicht, ob es an den Kultusministerien liegt oder am leider immer noch untergrabenden Interesse der Lehramtsstudierenden (es wird ihnen als nicht wichtig klar gemacht, ausreichend Kenntnisse darüber zu erwerben!), gleichzeitig wichtige andere Studienfächer angeboten, die sie dann vorziehen.

Ich habe 14 Jahre lang in einer HNO-Rehaklinik gearbeitet. Anfangs war es der Wunsch der Gründer dieser Klinik, auch erwachsenen Stotterer-Patienten eine Heilungsmöglichkeit zu bieten.

Doch recht schnell weitete sich das Angebot auf die neu zu berücksichtigenden gehörlosen Kleinkinder aus, die mit einem Cochlear-Implantat des Hörens befähigt wurden und nun - auch bei uns - Hören und Sprechen lernen durften. Nach den ersten Jahren kamen immer mehr Anfragen, ob man bei uns auch Kinder mit vorschulischen Sprach- und Sprechentwicklungsstörungen behandeln würde.

Klar, es gab niedergelassene Logopäden, aber keine oder nur wenige Kliniken, die das in ihrem Angebot hatten. Daher erweiterte die Klinikleitung das Angebot. Nachdem ich als Rentnerin inzwischen dort ausgeschieden war, erfuhr ich gestern über's Googeln, dass inzwischen auch dort Kinder mit diesen anderen Wahrnehmungen behandelt werden.

Nichtsdestotrotz gibt es in Niedersachsen leider nur wenige niedergelassene Legasthenie-Trainer-Innen, die in begleitenden wöchentlichen Stunden diese Kinder schulen. Doch das reicht nicht. Zumindest die Lehrer müssen bereit sein, die andere Wahrnehmung, die die legasthenen Kinder desorientiert, zu erkennen und die Eltern darauf anzusprechen, statt die Kinder nur zu mahnen: hier spielt die Musik, pass auf und träum nicht.

Es gibt Förderschulen, die aber ebenfalls nicht in erforderlich kleinen Klassen unterrichten, oft genug auch mit Kindern, die andere Probleme haben. Förderlehrer, die in unseren Grundschulen den Kindern zur Verfügung stehen, sind äußerst rar gesät - grundsätzlicher Lehrermangel herrscht vor.

Das Ganze ist ein Thema der Politik, das in den vergangenen Jahrzehnten schwer unter den Tisch gefallen ist. Warum sonst stehen die Deutschen Schulkinder ziemlich als Letzte auf der Pisa-Liste?? Finnland, Österreich und noch andere Länder sind dieser Problematik gegenüber offener, haben sie großenteils im Griff!!

Fakt ist, die wenigsten legasthenen Kinder sind dumm, viele sogar hochintelligent. Doch wem das Lesen oder Schreiben erst in den letzten Schuljahren oder danach gelingt, der wird sich kaum zu einem guten Schüler entwickeln. Genau darum ist es so wichtig, dass nicht erst die Grundschullehrer-Innen auf diese durchaus festzustellenden 37 Dinge, von denen wenigstens 10 Punkte auf die sich zu einer Legasthenie entwickelnden Kinder weisen, die Kinder sehr genau beobachten sollten! Schon im Kindergarten konnten wir einige "Talente" unseres Jungen beobachten, die auch den Erzieherinnen auffielen. Doch zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch zu wenig über dieses Thema.

Der von Dir angesprochene Lispelfehler Deiner kleinen Schwester fiel auch bei einem Nachbarskind, mit Max gleichaltrig, auf. Die empfohlene logopädische Unterstützung vor der Einschulung fegte die junge Mutter an die Seite, sie fand das Lispeln "so süß"! Heute hat sie Probleme, nach Sprache richtig zu schreiben.

Eine ähnliche Erfahrung machte meine Tochter Samstag, als sie ihren ersten Workshop für Eltern betroffener Kinder abhielt. Ein Ehepaar - er anerkannter Legastheniker, der dauernd zu ganz vielen Merkmalen bei seiner Tochter nickte, und seine Ehefrau, die zwar auch immer wieder nickte, weil sie ihre Tochter erkannte, aber sie wollte den bisher hier üblichen Weg gehen. Es war für sie nicht schlimm gewesen, in der Schule in Mathe stets eine sechs zu kassieren. Über einen Arzt dem Kind Psychotherapie auf lange Zeit verschreiben lassen, war ihr Ziel! Dann könne das Mädchen ja getrost die Schulzeit überwinden. Es ist inzwischen bekannt, dass weder Psychotherapie noch Ergotherapie legasthenen Kindern ausreichend oder überhaupt hilft. Legasthenie ist auch nicht weiterhin in der ICD-Liste der Krankheiten aufgeführt. Die wurde schon 2018 aus der Liste gestrichen, es ist keine Krankheit, sondern eine genetische Geschichte.

Tut mir leid, bei diesem Thema kann ich nicht kurz!! Es ist mir sooo wichtig!!

Herzlichen Dank für Deine Nachfrage sagt

Uschi 

werderanerin

Ich denke auch, dass man sich nicht zu viele Gedanken über den jetzigen "Zustand" seines Lebens machen sollte.
Gut ist doch, dass es Mittel und Wege gibt, einem zu helfen, vielleicht wieder ein besseres, schmerzfreieres Leben zu führen.

Jünger, gar besser wird nichts mehr...man kann so manches halt nur aufhalten.
Du schreibst es ja selbst, liebe Uschi, "so ist halt das Leben" !


Kristine

ehemaliges Mitglied

@werderanerin  
Ach, ich wurde einfach nur von einem andere Kommentar inspiriert, liebe Kristine, hatte mir meine Gedanken dazu gemacht, mit meiner eigenen Situation verglichen und dann kommt es einem eben so in den Kopf ...

Ich bin derzeit viel mehr bei der Bearbeitung von Hilfe für legasthene Kinder involviert. Kultusministerien, Rektorinnen und Lehrerinnen wissen leider nach über 100 Jahren Bekanntheit der Legasthenie zwar, dass es diese andere Wahrnehmung gibt, aber immer noch nicht, dass es recht leicht ist, sich darüber zu informieren, wie man bei Kinder mit dieser anderen Wahrnehmung ihre gerade auftretende Desorientierung sehen kann! 

Druck und Übung helfen diesen Kindern nicht. Verstehen, wofür es diese Hieroglyphen unserer Texte sowie Ziffern gibt. Mengenverständnis, Reihenfolge und andere Grundbegriffe helfen, Texte zu lesen, obwohl es da an die 200 Worte gibt, die sich Bild-denkende-Legastheniker nicht bildlich vorstellen. Anders gefragt: bei dem Wort Baum oder Kuchen sehen wir die Buchstaben und kombinieren, was sie bedeuten. Ein bilddenkendes Kind sieht sofort einen Baum in Natura vor sich, kann um den Baum herum gehen, gucken, ihn von innen und außen, von oben oder im Wurzelbereich ansehen, bevor es sich entscheidet, das Wort Baum auszusprechen. Klar dauert das länger als bei anderen Kindern, die nur verbal denken und sehen.

Wenn dann noch eines der 200 nicht sofort zu sehenden Worten davor steht (hier: der), kann es schon geschehen, dass das Kind desorientiert lieber nach draußen schaut, um sich zu sammeln. Dann wird ihm Träumerei vorgeworfen ...

Oder kannst Du Dir etwa die Worte der, oder, wie vorstellen? Kennst Du die Zahl Dödl? Es gibt sie in einem Siebenersystem, wird aber nicht bei uns genutzt. Genauso empfinden die Betroffenen unsere Ziffern. Man muss sie den Kindern nur etwas genauer im Sinne ihres Wertes erklären.

Aber das bis heute kein Lehrer dazu angehalten wird, sich ausreichend mit diesem Thema vertraut zu machen, werden die Kinder - oft hochintelligent!! - leider immer noch als dumm, faul, verträumt von den Lehrern dem unweigerlich folgenden Mobbing der Klasse in die Hand gespielt. Spätestens Ende des 2. Schuljahres werden diese Kinder dem Gelächter einer nachfolgenden 2. Klasse ausgeliefert, sie werden zurückversetzt.

Nur in den Herbstferien probierte meine Tochter bei unserem legasthenen "Nachkommen" einige Grundsätze aus, so dass den Klassenlehrerinnen - eine für Mathe, die andere für Deutsch - nach den Ferien regelrecht die Münder offenstehen blieben. Max konnte plötzlich in der Schule vorlesen, mitmachen, rechnen!! "Was haben sie denn mit dem gemacht??"

Zurzeit ist meine Tochter dabei, sich per Fernstudium das Diplom einer Legasthenie-Trainerin zu erarbeiten - neben ihrem Beruf als Selbstständige! Wir können es beide nicht hinnehmen, hier im weiten Umkreis die bis zu 10 % betroffenen Kinder einfach ihrem Schicksal zu überlassen. Es gibt hier keine Förderlehrer, nur eine L-Trainerin in der nächsten Stadt. Und wir haben die Möglichkeit, Räumlichkeiten sowie Wissen für Eltern betroffener Kinder zur Verfügung zu stellen.

Auch das ist Leben und es erfüllt uns derzeit riesig! Wenn man die Connection hat, viele Leute an passenden Stellen kennt, eigenes Wissen bereits in schulischen Erfahrungen lange Jahre gewinnbringend zu nutzen - warum dann nicht, indem man auch Kinder hilft, die sonst zum "Durchrutschen" verurteilt wären??!!

Mal wieder genug übergequollen!! Entschuldige bitte. Aber wenn man nicht nur den eigenen Enkel, dem kein Lehrer bislang die Lernfreude nehmen konnte (dank seiner Mama), sondern auch andere Betroffene sieht, die bereits wegen vieler Therapien, die alle nichts helfen, einfach abgeschaltet haben, dann werde zumindest ich erst recht eifrig und unterstütze meine Tochter in ihrer Planung, wie ich nur kann!

Ich wünsch Dir einen schönen Sonntagnachmittag.

Herzlichen Gruß von Uschi

werderanerin

Liebe Uschi, sicherlich kann ich nicht mal ansatzweise erahnen, was ihr durchmacht aber ich habe in meiner Familie auch zwei Enkel, die beide eine Lese,-Rechtschreibschwäche haben.
Sicherlich etwas ganz anderes als dein Max hat aber ich weiß, was damit einher gehen kann.

Meine beiden Enkel sind seit ca. 4 Jahren in einer Therapie, die ihnen sehr hilft, den Schulalltag besser zu meistern .

Sie lernen das LERNEN und da diese Krankheit auch anerkannt ist, haben sie zum Glück auch keinen Stress im Schulalltag.
Alles muss aber selbst bezahlt werden und man kann sich vorstellen, dass das nicht ganz billig ist...aber was tut man nicht alles.

Gesagt wurde von den Therapeuten, dass allerdings das LERNEN nie aufhören wird. 

Kristine

 

ehemaliges Mitglied

@werderanerin  
Da stellt sich mir allerdings die Frage, liebe Kristine, ist es wirklich LRS oder eine andere Wahrnehmung, Legasthenie? LRS kann man beheben, Legasthenie bleibt einem lebenslang erhalten!! Es ist eine andere Chromosomen-Entwicklung, also genetisch bedingt, keine Krankheit

Ich weiß, dass die ganzen Therapien schnell übers Jahr an die 2000 € verschlingen. Ein wenig Aufmerksamkeit bei den Lehrenden, bei den Eltern und der feste Wille, dem Kind mit Möglichkeiten zu helfen, wie es selber seinen Weg in den Griff bekommt, ist eigentlich günstiger ...

Mein Sohn sowie mein Schwiegersohn haben nach den Erkenntnissen, die Max seiner Mama und uns unversehens vermittelte, plötzlich keine Scheu mehr, sich zu dieser andere Wahrnehmung offen zu bekennen, weil sie erkennen können, welche Unterschiede da bestehen, die auch sie selber vor allem in der Schulzeit betrafen.

Eine Bekannte meines Sohnes (53) besuchte ihn neulich. Sie unterhielten sich über Legasthenie, weil auch sie ihm, da er inzwischen eine Menge der 37 Anhaltspunkte einwandfrei erkennt, ihre Abneigung zeigte. Als sie sich verabschiedete, suchte sie ihren Autoschlüssel, fand ihn aber nicht. In der Haustür stehend, wo der Pkw der Bekannten nicht zu sehen war, erklärte er ihr, dass der Schlüssel vorne neben der Motorhaube auf der linken Radkappe läge. Er könne ihr auch den Schlüsselbund beschreiben. Ihr fiel die Kinnlade herunter. "Ja, ich bin Legastheniker" war seine Antwort. Er hatte sie nur kurz am Pkw zuvor begrüßt, sie legte unaufmerksam ihren Schlüssel ab. Er hatte nur diese kurze Episode gesehen. Es war für ihn keine Schwierigkeit, das Gesehen nach 2 Stunden korrekt wiederzugeben. Auch soviel dazu, so lernt man lernen. Das hatte ich mangels früher nicht vorhandenen Hilfen mit meinem Sohn erarbeitet. Hat ihm aber trotzdem keine einwandfreie Schulzeit erbracht.


Allein die verwischte oder zerschnittene Schrift eines Textes, die bei Desorientierung den Betroffenen das Lesen unmöglich macht, verursacht körperliches Unwohlsein bis hin zu tatsächlicher Übelkeit. Max schreibt - als Zweitklässler - inzwischen "in den Linien, nicht mehr drüber und drunter. Ein Mathe-Test, bei dem er inmitten seiner Mitschüler saß, war ihm unmöglich zu machen. Als die Lehrerin ihn in die vordere Reihe setzte, in einer Gruppe von nur fünf Kindern, die alle den Test nicht geschafft hatten, eine Chance bekamen, doch noch ihr Können unter Beweis zu stellen, forderte sie ihn auf, die Aufgabe vorzulesen, was ihm zuvor unmöglich war. Nun aber, da vor ihm keiner seine Orientierung beeinflusste, las er einwandfrei vor, löste umgehend die Aufgaben ohne Hilfe und das auch noch recht schnell! Die Lehrerin machte große Augen und rief deshalb abends meine Tochter an. Es war ihr einfach nicht erklärbar ...

So viel dazu, dass so einige Therapien wie Ergo-, Psycho- oder sonstige Therapien bei Legasthenie hülfen. Wir haben bei einer Mitschülerin von Max feststellen dürfen: die anderthalb Jahre dauernde Psychotherapie erbrachte Null, nach jeder Sitzung fiel ihr der Schulbesuch noch schwerer! Nur vier Mal verständnisvolles Erklären meiner Tochter ohne Ungeduld oder Schimpfeinlagen zu Reihenfolge, Orientierung, die Aufgaben nur von einem selbst zu bestimmendem Punkt aus anzusehen, selber Buchstaben nach Vorbild korrekt mit Knete nacharbeiten, führten dazu, dass auch dieses Kind plötzlich im Unterricht mitmacht, sie neuerdings mit Freude anfängt zu lesen und auch für die Matheaufgaben, die sie längst im Kopf korrekt lösen konnte, den geforderten Lösungsweg aufschreiben kann.

Auch sie wurde zuvor auf LRS und psychische Störung "behandelt", weil die Mutter gezwungen war, den Weg über einen Arzt zu nehmen. Doch Legasthenie ist weder eine Krankheit noch eine Störung. Die Einordnung der WHO in den med. ICD-Kodex wurde 2018 als Krankheit im Sinne der Medizin herausgenommen, weil man das endlich erkannte!

Ich möchte nicht wissen, wie vielen Kindern da ein falscher Stempel aufgedrückt wurde und wird, bis sie irgendwann im Teenageralter oder als Erwachsene feststellen, dass sie mit der anderen Wahrnehmung eine Menge Talente besitzen, die Otto Normalverbraucher oft gar nicht hat. Schau mal bei Google nach, wer alles als Legastheniker geoutet wird und wurde, das waren nicht nur Leonardo da Vinci, Albert Einstein oder Bill Gates ...

Oh je, da hab ich schon wieder eine ellenlange Geschichte statt eines kurzen Kommentares geschrieben. Aber das Wissen um selbst erlebte Fakten überschwemmt uns hier gerade. Die Zustimmung und Mitarbeit der einzigen Dipl.-Legasthenie-Trainerin im ganzen Landkreis sowie der Rektorin der hiesigen Grundschule lässt uns hoffen, mit Workshops bezüglich Legasthenie, Dyskalkulie, ADS und ADHS, die auch irgendwie damit zusammenhängen, doch ein paar Eltern und vor allem Lehrer dafür bereit zu machen, endlich sich zumindest so weit zu informieren, dass sie die einschränkenden Desorientierungen Betroffener schneller erkennen, denjenigen tatsächlich mit ein paar Worten helfen, sich erneut zu orientieren, damit sie dem Unterricht weiter folgen können. Lernen können und wollen diese Kinder nämlich, wenn man sie nicht - wie es leider immer noch geschieht - als dumm und faul in eine verflixte Ecke stellt.

Max geht übrigens immer noch gern zur Schule und seine beiden Klassenlehrerinnen ließen erst Freitag wissen, dass sie sich darüber wundern, wie lernbegierig er sei.

Ich muss leider feststellen, dass meine Arthrosefinger so manchen Buchstaben entweder gar nicht oder einfach dort hingesetzt hat, wo er gar nicht hin sollte. Das gilt auch für meinen vorherigen langen Kommentar. Wäre mir vor einigen Jahren noch nicht passiert. Aber sinngemäß denke ich, ist alles angekommen, was mir so durch den Kopf ging.

Herzlichen Gruß

Uschi

 


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