Kinderglück
Versunken als kleines Mädchen im Spiel,
damals gab es ja noch nicht so viel,
hatte man Freude und Spaß,
an dem, was man eben besaß.
Fantasie ersetzte was „fehlte“,
sie war’s, die vor allem doch zählte.
Alles kann man mit ihr einfach machen,
man braucht gar nicht so viele Sachen.
Nicht überschüttet wurden die Kinder,
ein jedes war sein eigener Spielzeugerfinder.
Riesig freute man sich über Geschenke,
ach, wenn ich an Weihnachten denke,
da lag eine Puppe unter dem Baum,
das war ein Kleinmädchentraum.
Manchmal denk‘ ich mit Wehmut zurück
an damals - an dieses kleine Kinderglück.
Kommentare (23)
Liebe Brigitte,
wenn ich das hier so lese, kann ich gar nicht ernsthaft mitreden. Ich war keine gute Puppenmama. Zwar freute ich mich, dass sie zu jedem Weihnachtsfest neue Kleidung bekam, die meine Mutter in den Nachtstunden nähte. Gespielt habe ich nur dann, wenn die Nachbarskinder Mutter und Kind spielen wollten. Also nicht so oft, zum Kummer meiner Mama.
Dabei waren meine Eltern überglücklich, nach zwei Jungen ein Mädchen bekommen zu haben.
Ein Baukasten und Erde, Sand, kleine Steine und Wasser (Regen) Stöckchen waren meine Bereicherung und natürlich turnte ich gern auf dem Spielplatz herum, der 1950 erstellt wurde direkt schräg gegenüber von uns.
Ich buddelte in dem Kies und baute Burgen und Gärten und natürlich verkauften wir auch Eis, bestehend aus rotem Rollsplit (Erdbeereis usw.). Wäscheklammern waren Schiffe und für jegliche Ballspiele war ich zu haben.
Ich erinnere mich, dass jüngere Kinder als ich es war sehr gerne mit mir gespielt haben.
Mein größter Fan war Robbi. Er kam aus England seine Großeltern besuchen. Sein Papa war Engländer. Er nannte seinen Opa Mr. Plumpudding, der eine Seele von Mensch war.
Gleich nach seiner Ankunft musste ich mit ihm spielen oder Robbi machte "Krawall" . . .
Bereite dir ein schönes Wochenende und genieße es und sei lieb gegrüßt von
Ingrid
@indeed
Mit einem Lächeln, liebe Ingrid habe ich deine Erinnerungen gelesen. Ja, der Sandkasten war eine richtige Schatzgrube, in der man ganz Welten erschaffen konnte. Ich hatte auch einen direkt vor dem Haus. Da war was los, weil Kinder damals alle noch nach draußen kamen zum spielen. Und ich erinnere mich an Murmeln, mit denen man auch so herrliche Spiele machen konnten.
Zum Schmunzeln hat mich auch gebracht, dass du es nicht so mit den Puppen hattest. Nicht jedes kleine Mädchen wollte eben Puppenmutter sein. Das Schönste war einfach, dieses selbstvergessende Spiel mit anderen, wo man sich etwas ausdachte und alle mit Feuereifer dabei waren.
Ich danke dir herzlich für deine Erinnerungen und wünsche dir mit lieben Grüßen ein gutes Wochenende
Brigitte
Ja liebe Brigitte
die Fantasie beim Spiel ist den Kindern mehr oder weniger abhanden gekommen...ganz einfach deshalb weil sie zu viel Spielzeug haben/hatten und man am besten mit einem einzigen spielen kann. Alles andere ist doch nur verwirrend.
Wobei ich dran denken muß daß wir oft nicht mal ein einziges Spielzeug brauchten wir haben uns mit "Dingern" aus der Natur beholfen....
Ich sehe jetzt manchmal Kinder die im Kindergarten schon ein Handy haben.......
Danke für diesen wehmütigen- aber ach so wahren Rückblick
lieben Gruß zu Dir
Angelika
@Tulpenbluete13
Herzlichen Dank, liebe Angelika für deinen Kommentar. Ich kann dir nur zustimmen. Kinder werden heutzutage mit Geschenken an Geburtstagen und zu Weihnachten überhäuft von den Eltern, Großeltern, Onkeln und Tanten und, wie du auch schreibst, sehr früh gibt es schon ein Smartphone. Man meint es gut und will sie verwöhnen, aber die Kinder werden um vieles gebracht.
Ganz hoffnungslos ist es allerdings nicht. Es gibt mehr und mehr Waldkindergärten, jedenfalls hier in der Gegend, wo die Kinder sicher noch lernen, sich mit dem, was der Wald zu bieten hat, zu beschäftigen. Und sie lernen Nähe zur Natur.
Herzliche Grüße und ein gutes Wochenende wünscht dir
Brigitte
Songeur
Rosi65
ladybird
Muscari
Lisa Kestler
Claudine
Jutta
Syrdal
Christine62laechel
Monalie
Manfred36
und wünsche mit lieben Grüßen ein gutes Wochenende
Brigitte
ja, liebe Brigitte,
das wenige war damals unendlich mehr
mir tun sie leid die kinder heute
sie können nicht mal was dafür
liebe Grüße
hade
@protes
Das stimmt, lieber hade, an den Eltern liegt es, das zu steuern, aber viele können es nicht mehr aus welchen Gründen auch immer. Zu befürchten ist, dass das Folgen haben wird, welche, das werden wir wahrscheinlich nicht mehr erleben.
Danke dir herzlich für deinen Kommentar und wünsche mit lieben Grüßen ein gutes Wochenende
Brigitte
Liebe Roxanna,
meine erste Puppe hieß Anneliese. Ich nahm sie auch mit nach draußen. Zusammen mit meinem Bruder gingen wir zu einer kleinen Spielwiese, die nur einige Straßen entfernt lag, denn dort gab es eine tolle Schaukel für uns Kinder. Voller Freude konnte ich es kaum erwarten mal darauf zu schaukeln. Also legte ich meine Puppe einfach im hohen Gras ab.
Leider hatte aber Werner, ein netter Nachbarjunge, das Puppenkind nicht gesehen und trat versehentlich auf die kleine Anneliese. Der Puppenkopf ging dabei fast vollständig zu Bruch..., und für mich brach plötzlich die ganze Welt zusammen.
Mein Bruder sammelte aber alle Puppenscherben sorgfältig ein, und zog mit seiner Rotz und Wasser heulenden Schwester im Schlepptau nach Hause.
Die halbe Nacht hatte mein Vater dann eine dringende Notoperation zu erledigen. Er leimte die Puzzlestücke in Filigranarbeit wieder zusammen, und klebte zur Stabilisation ein großes Stofftaschentuch, ähnlich einem Stützverband, um den Oberkopf der Puppe herum. Die Operation war tatsächlich erfolgreich gelungen!
Am nächsten Tag konnte ich dann überglücklich meine total „vernarbte“ Anneliese wieder in die Arme schließen.
Obwohl ich damals erst vier Jahre alt war, kann ich mich noch recht gut an diesen „Schwarzen Tag“ und an einigen seiner Details erinnern.
Viele Grüße
Rosi65
@Rosi65
Dein Kindheitserlebnis, liebe Rosi geht mir wirklich nahe und anderen auch, wie du an den mitfühlenden Reaktionen lesen kannst. Es ist so gut nachfühlbar, welch eine Katastrophe das für die Kleine war. Aber es gibt einen liebenden Vater und Bruder, die alles wieder heile machen. Einfach großartig! Eine prägende Erfahrung ist das sicher für dich gewesen. Herzlich danke ich dir fürs Teilen deines Erlebnisses.
Mit lieben Grüßen wünsche ich dir ein gutes Wochenende
Brigitte
Liebe Roxanna, liebe Andrea und lieber Syrdal,
danke für eure netten und einfühlsamen Zeilen.
Gerne denke ich an das Glück meiner Kinderzeit zurück. Auch wenn das Geld damals ziemlich knapp war, so wuchs ich doch im Reichtum auf. Es war der Reichtum der Geborgenheit eines liebevollen Elternhauses, der wirklich jeden Kummer milderte.
Dieses große Glück der Geborgenheit wünsche ich deshalb allen Kindern auf dieser Welt.
Viele Grüße
Rosi65
@Rosi65
Selbst jetzt im hohen Alter über 80 mit tausenderlei Lebenserfahrungen hat mich deine Schilderung emotional tief berührt. Das muss damals ein fürchterlicher Schock gewesen sein, der sich in die nichtsahnende Kinderseele unvergesslich eingebrannt hat.
Dein damaliges Kinderleid physisch mitleidend grüßt
Syrdal
@Rosi65
Großartig, dass Dein Vater die halbe Nacht mit einer Notoperation verbrachte. Besonders das finde ich beeindruckend wie auch das Einsammeln der Scherben durch Deinen Bruder ....
Es ist immer wieder hoch interessant, dass man sich sogar an Dinge aus dem Alter von 4 Jahren erinnert.
Ein schöner Kommentar, der eigentlich einen extra Beitrag verdient hätte.
😄
Ach ja, liebe Brigitte,
genauso war es. Im Gegensatz zu heute .....
Mit meinen Teddy und ein paar Puppen spielte ich oft "Krankenhaus ", da meine Tante, angehende Kinderkrankenschwester, davon erzählt hatte.
Hier ein kleiner Ausschnitt aus einer meiner Erzählungen:
"Es war an der Zeit, Fieber zu messen. Ich nahm den Becher mit den Buntstiften und begann, die kleinen Patienten auf den Bauch zu drehen. Als ich Puppe Irene (auch ein Geschenk unterm Weihnachtsbaum) auf den Bauch drehte, sagte die „Maama“, und ich steckte ihr einen Buntstift zwischen die Beine. Das Gleiche machte ich mit den anderen.
Zufrieden schaute ich auf meine Patienten, wie sie da auf den Sofakissen am Boden lagen. Alle mit einem Buntstift, pardon, einem Fieberthermometer im Po.
Fast jeden Tag schlüpfte ich in die Rolle der Krankenschwester und spielte mit den Puppen „Fiebermessen“.
😂😂
@Muscari
Wer weiß, liebe Andrea, was man als Kind im Spiel alles verarbeitet hat, unter anderem auch das, was man von den Erwachsenen hörte. Und Puppen und Teddies waren ja so geduldige Patienten 😁, die alles mitmachten. Ich habe mal gelesen, dass von Zeit zu Zeit am Universitätsklinikum in Freiburg ein Tag der offenen Tür für Kinder stattfindet, zu dem sie ihre "Lieblinge" mitbringen dürfen, die dann dort verarztet werden. Das dient sicher dazu, ihnen ein wenig die Angst zu nehmen.
Ich danke dir herzlich für diese Erinnung und wünsche mit lieben Grüßen ein gutes Wochenende
Brigitte
Liebe Brigitte,
Auch ich erinnere mich an die Puppe unter dem Weihnachtsbaum. Aber die Freude war von meiner Seite nicht sehr gross, denn ich musste im Vorfeld erkennen, dass es gar nicht das Christkind ist, das die Geschenke bringt, sondern ............
Also gab es doch gar kein Christkind (bei mir war es nicht der Weihnachtsmann!) - die Enttäuschung war entsprechend gross !!!
Also kein Kinderglück!
Liebe Grüsse
Jutta
@Jutta
Wie schade, liebe Jutta, dass die Enttäuschung damals überwog, weil der Glaube ans Christkind verloren gegangen war. Konntest du dich aber vielleicht später doch über die Puppe freuen und gerne mit ihr spielen? Die Enttäuschungen unter dem Weihnachtsbaum gehören sicher bei vielen Kindern zu den Erinnerungen, auch wenn das so heiß ersehnte Geschenk nicht da lag.
Mit dem Christkind, das die Geschenke bringt war ein gewisser Zauber verbunden, wenn der verloren ging, war das schon eine große Enttäuschung, über die man als Kind nicht so einfach hinwegkam.
Herzlichen Dank für deinen Kommentar, ein gutes Wochenende und sei lieb gegrüßt von
Brigitte
@Roxanna
Nein, liebe Brigitte, ich spielte kaum mit dieser Puppe und wenn, dann bekam sie all das ab, was ich selbst zu ertragen hatte. Als ich zu Hause auszog, liess ich sie zurück!!
Ich wünsche Dir einen schönen Tag und schicke
liebe Grüsse nach Freiburg
Jutta
@Jutta
Das verstehe ich, liebe Jutta, dass du diese Puppe nicht mitgenommen hast.
Man könnte es aber auch so sehen, dass sie zu etwas nütze war, nämlich, du konntest an ihr abreagieren, was als Kind für dich kaum verkraftbar war. Vielleicht hat dich das damals ein wenig entlastet, ohne dass du das als Kind so wahrnehmen konntest.
Liebe Grüße gehen zurück nach Basel
Brigitte
Wie gut du, liebe Brigitte, mit deinem Gedicht doch „unsere Kinderwelt“ beschreibst! – Wer aber heutzutage meint, seine Kinder mit teurem Spielzeug und allem Möglichen „überschütten“ zu müssen (...sie sollen es ja besser haben!), tut den Kindern und auch sich selbst nichts Gutes an, denn viele Kinder entwickeln dadurch kaum die ungemein wichtige eigene Phantasie, verlieren rasch die Freude an den Dingen, stumpfen mehr und mehr ab, wissen sich nicht zu beschäftigen, haben keine Naturberührung, starren ständig auf das Smartphone (...abgeschaut bei den Eltern!), haben zudem zu wenig Bewegung, werden folgerichtig übergewichtig und legen dadurch schon in jüngsten Jahren den Grundstein für spätere systemische Erkrankungen.
...erinnert sich
Syrdal
@Syrdal
Da stimme ich dir zu, lieber Syrdal, damals genügten Blättchen, Stöckchen, Kieselsteinchen und anderes mehr, um z.B. Kaufmannsladen zu spielen. Daran erinnere ich mich noch sehr gut. Beim draußen Spielen brauchte man groß gar kein Spielzeug, allenfalls mal einen Ball oder ein Seil. Es gab so viele Spiele, bei denen man mit Feuereifer dabei war und die Fantasie in Gang kam. Wo die heutige Entwicklung hinführt, da ist zu befürchten, dass es in gewisser Weise zu einer geistigen und seelischen Verarmung führt, wenn Eltern dem allgemeinen Trend nicht gegensteuern.
Mich wundert es auch immer wieder, wie bedenkenlos Eltern schon früh dem Kind ein Smartphone in die Hand geben oder Mütter keinen Augenkontakt zu ihrem Kind im Kinderwagen halten und stattdessen mit ihrem Smartphone beschäftigt sind. Ich habe immer wieder den Impuls, solche Mütter anzusprechen, lasse es aber bleiben, denn da käme sicher eine harsche Abfuhr. Die Kinder tun mir jedenfalls leid.
Herzlichen Dank für deinen Kommentar, liebe Grüße und ein gutes Wochenende wünscht dir
Brigitte
Ich liebte auch Puppen sehr, liebe Brigitte. In meinem Kinderleben hatte ich nicht viele, und überhaupt nicht viel Spielzeug, das konnte man aber wirklich sehr schön mit zufälligen Gegenständen und viel, viel Phantasie ergänzen. Mehrere Puppen habe ich mir erst als erwachsene Person besorgt, denn da war doch etwas, was ich nachholen wollte. Später an meine Nichte verschenkt. Ob es aber nicht Zeit wäre, sich noch ein kleines, letztes Püppchen zuzulegen...? ;)
Mit herzlichen Grüßen
Christine
@Christine62laechel
Unbedingt, liebe Christine solltest du dir noch einmal ein Püppchen schenken. Dein inneres Kind wird sich freuen. Ich habe meine Puppen noch. Eine Babypuppe, eine Schildkröt-Puppe und eine mit Haaren zum kämmen. Immer zu Weihnachten gab es neue Kleidung für sie, meistens selbstgefertig von meiner Mutter. Später gab es dann für die Kleidung einen Puppenschrank, den ein im Haus mitwohnender Schreiner gefertigt und den mein Vater wunderschön bemalt hat. Auch den habe ich noch. Ruht alles im Keller und ich sollte es doch mal wieder hervorholen. Von diesen Kindersachen konnte ich mich einfach nicht trennen.
Vielleicht, liebe Christine, wenn du dir ein Püppchen geschenkt hast, bekommen wir es mal zu sehen.
Herzlichen Dank für deinen Kommentar. Mit lieben Grüßen wünsche ich dir ein gutes Wochenende
Brigitte
Für die weiteren geschenkten 💗chen sage ich lieben Dank an
margit
KarinIlona
Hallihallo
indeed
Tulpenbluete13
und wünsche mit herzlichen Grüßen ein gutes Wochenende
Brigitte