Das alte Jahr macht ein paar Atemzüge noch,
ist müde nun, will sich zur Ruh' begeben.
Es schenkt' wie immer Stunden, Tag und Licht, jedoch
richt' nie sich nach des Mensch' Bestreben.

Sah zu, wenn Welten aufeinander prallten,
nahm's hin wie all die Jahr', die ihm voraus.
kannt nicht Empfindungen, wenn auch hallte
Kriegsgetümmellärm, fast schon wie Applaus.

Dem Neuen sieht man frohgemut entgegen,
erhofft sich Segen, Glück , noch allerhand,
was könnt das Neue wohl dazu bewegen...
was würden wir ihm bieten denn als Pfand?

Bestechung kennt es nicht, es ist wie stets neutral,
es schenkt sich uns, wir müssen uns in ihm bewegen,
halten wir doch immer uns für ideal,
oder....
werden wir den alten Trott doch hegen ?

Märchen ..... ich wollt doch mal ....?
© lillii L.R.

Anzeige

Kommentare (8)

Traute Ja das alte Jahr haben wir und alle anderen gefüllt mit unserer Sehnsucht , den Klagen und den Plagen und den Sorgen um das Morgen. Mit den Freuden die wir hatten, der Not die wir sahen und der verlorenen Hoffnung an dem Elend der Welt etwas entscheidendes ändern zu können. Aber welch ein Trost wenn wir all die vielen kleinen Taten zusammenzählen in denen wir geholfen und getröstet haben. In denen wir den Dank und die Liebe bekamen als Gegenleistung.
Ideal ist leider nichts und der Alltagstrott nimmt uns viel Zeit weg, die wir besser hätten nutzen können.
Wer ist schon vollkommen, wir nicht und die Welt nicht. So tragen wir unsere Wünsche in das neue Jahr, mag es besser werden.
Mit freundlichen Grüßen,
Traute
lillii da muss ich Dir zustimmen

Und Pfänder, die nicht abgeholt,
da gibt es ganze Häuser voll.
geschrieben von meli


Lassen wir uns überraschen und abwarten, es kommt wie es kommt.

Mit lieben Wünschen und Grüßen fürs die nächste Zeit

Luzie
ehemaliges Mitglied Es ist schön, wie Du das Neue Jahr personifizierst - ich kann mir sehr wohl die Verhandlungen über Wunsch und Pfand vorstellen.

Dem Neuen sieht man frohgemut entgegen,
erhofft sich Segen, Glück , noch allerhand,
was könnt das Neue wohl dazu bewegen...
was würden wir ihm bieten denn als Pfand?


Persönliches Erleben:

Ich sah dem Neuen frohgemut entgegen
und hoffte auf ein entsprechend gutes Mahl
zum Abschluss des vergangenen Alten.

Und so geschah es -
ich hoffte nicht vergebens,
der Koch ließ jede Mühe walten.

Was will ich meine Zeit vertun,
mit Wünschen und mit Planen,
das Neue Jahr kann diese nicht erahnen.
Und Pfänder, die nicht abgeholt,
da gibt es ganze Häuser voll.

Hab es ganz gut im Neuen Jahr, das noch frisch aus seiner Windel blinzelt...

Lieben Gruß
Meli
ehemaliges Mitglied Der Mann G. war vielseitig! Von Adel, aber starb arm. Erfolgreich mit Parodien; Mitbegründer einer Gesellschaft für modernes Leben. Bis zum Ableben mit über 60 noch Mitarbeiter der Münchner "Jugend"!
In meinen Zeilen oben wird zwischen Wunsch und dessen Manifestierung als Vorsatz unterschieden - das ist ein wichtiger Schritt, aber noch weit bis zur Umsetzung, doch eben lobenswert - also nicht immer gleich "energetisch" werden!
PS: Es musste übrigens "Die Verse ..." heißen.
Neulich hatte ich das Fehlschlagen, vom Vorsatz zur Realisierung zu kommen, selber parodistisch angedeutet:
. . . .Gar kein Kavaliersverbrechen / Ist, Sylvester zu versprechen,
. . . .Was man eben so verspricht / Und am Ersten wieder bricht.

lillii es hat sich was mit der Moral
und mit dem Adelsspross
für viele wird sie schnell zur Qual
der andre saß im Schloss,
wenn Vorsatz wird zur Parodie....
fehlt es an etwas Energie..

lillii
ehemaliges Mitglied Der gute Herrn von Gumppenberg
Mit seinem „Teutschen Dichterross“
Ist mehr wert als nur Sichtvermerk
Für einen Bayern-Adelsspross.
Er sprach das „Teutsch“ mit spitzem Mund
Und nahm die Dichter auf den Arm:
Er tat in Parodien kund,
Was ihm erschien ganz ohne Charme.
Der Verse oben sind Moral,
Gemischt mit etwas süßem Punsch,
Damit man mitsingt im Choral,
Zum Vorsatz macht den eignen Wunsch.

Ein Prosit auf die Dichterin!
lillii mich nicht aus bei diesen Gedankengängen, es betrifft mich ebenso wie viele andere.
Und jetzt ist schon fast der erste Tag des neuen Jahres vorbei und ich halte nun Gewissenserforschung.....
noch hat sich nichts geändert, so schnell gehts ja auch nicht, das Jahr hat bekanntlich 365 Tage.

Ich danke für die lieben Neujahrsgrüße und für Deinen Kommentar und
wünsche Dir ein gutes 2015.

Lieben Gruß Luzie
indeed ich pflichte dir bei. Ich denke, der alte Trott wird - leider - bei den meisten weiter gehen. Können wir es überhaupt an einem Fixdatum abmachen? Das wäre auch wirklich Zufall. Denn gute Vorsätze zum Jahresanfang werden selten eingehalten.
Danke für dein nachdenklich machendes Gedicht.
Liebe Neujahrsgrüße zu dir von
Ingrid

Anzeige